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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auch genügend Chaos-Energie abseits des Verwunschenen Waldes?«, fragt Lorn fast beiläufig. »Vielleicht brauchen sie die Zellen, um Feuerlanzen aufzuladen, die gegen die Barbaren eingesetzt werden.«
    »Das könnte sein.« Weylt nimmt einen Schluck Byrdyn und sieht Lorn an. »Ihr habt auf den letzten Patrouillen immer zwei Feuerlanzen bei Euch gehabt.«
    »Ich sehe mich dazu gezwungen. Auch mit der Verstärkung kommen wir nur auf drei Viertel unserer ursprünglichen Einheit.« Lorn nippt am Kelchglas und blickt den Major arglos an. »Wir hatten es mit einer Menge gefallener Bäume an der nordöstlichen Mauer zu tun.«
    »Ich verstehe, dass eine zweite Lanze da hilfreich sein kann«, meint Weylt freundlich. »Aber natürlich haben wir nicht genug Lanzen zur Verfügung, um jeden Lanzenkämpfer mit zwei Lanzen auszustatten.«
    »Ich würde keine zweite benutzen, wenn wir vollzählig wären«, rechtfertigt sich Lorn.
    »Heutzutage scheint es nirgends mehr genügend Lanzenkämpfer zu geben. Das stimmt.« Weylt isst einige Löffel Eintopf, bevor er weiterspricht. »Bin ich froh, wenn ich im Urlaub wieder einmal eine gute Emburhka vorgesetzt bekomme.«
    »Wie lange müsst Ihr noch ausharren?«, fragt Lorn zwischen zwei verkochten Bissen.
    »Noch drei Jahreszeiten bis zum Ende des Sommers.« Weylt verzieht den Mund. »Danach werde ich wieder hierher zurückkehren, genauso wie Ihr.«
    Lorn nickt und zögert, die Schärfe in der Stimme des Ingenieurs lässt noch mehr erwarten.
    »Ihr schreibt Berichte über alle Patrouillen, nicht wahr?«, fragt Weylt.
    »Das tun wir alle.«
    »Berichte …« Weylt schnaubt. »Wir müssen selbst über jede Lanze Bericht erstatten, die wir aufladen oder ersetzen. Für jede Einheit und jede Kompanie einzeln natürlich. Und für die Offiziere extra. Alle Berichte werden an Major Maran geschickt. Ich weiß nicht, was das für einen Sinn haben soll.«
    »Ich denke, dass alle Berichte dort gesammelt werden müssen«, meint Lorn. »Ich nehme an, Major Maran kann daraus berechnen, wie viel Chaos-Energie jede Einheit verbraucht, um einen Baumsturz zu bekämpfen. Natürlich muss man dabei bedenken, dass jeder Vorfall anders verläuft.«
    »Vielleicht wollen sie auf diese Weise herausfinden, wie viel Chaos-Energie wirklich verbraucht wird. Wenn sie schon Probleme haben, die Zugwagen für den Kanal mit genügend Chaos zu versorgen …« Weylt füllt sein Glas erneut und wirft Lorn einen Blick zu.
    Der Lanzenkämpfer sieht auf sein Kelchglas hinab, das noch immer halb voll ist. »Ich denke nicht. Wenn ich noch mehr Byrdyn trinke, komme ich morgen früh nicht aus dem Bett.«
    »Dann hätten vielleicht Kommandant Meylyd und Major Maran etwas anderes, womit sie sich beschäftigen könnten«, meint Weylt trocken.
    »Das stimmt«, pflichtet Lorn ihm bei. »Wer weiß.« Er nippt noch einmal am Wein. »Ich danke Euch für den Byrdyn … und das Gespräch.«
    »Dankt mir nicht. Ich hasse es, allein essen zu müssen, und Ihr seid einer der wenigen, die etwas von den Problemen eines Spiegelingenieurs verstehen.« Weylt hebt die Augenbrauen. »Jetzt … und vielleicht auch in Zukunft.«
    »Ich glaube, ich verstehe Euch«, antwortet Lorn. »Und ich sehe, dass Ihr einer der wenigen seid, die wissen, was ein Lanzenkämpferhauptmann, so wie ich einer bin, zu bewältigen hat.« Er hebt das Kelchglas.
    Weylt tut es ihm gleich.
    Beide lächeln.

 
XXXVIII
     
    K aiser Toziel’elth’alt’mer, der auch das Geschlecht der Magier im Namen trägt, obgleich er keine magischen Fähigkeiten besitzt, bleibt ruhig auf dem Thron aus Malachit und Silber sitzen, während er den Vortragenden zuhört. Auf dem kleineren Stuhl rechts hinter ihm verfolgt auch Kaiserin Ryenyel die Gespräche.
    »Warum können wir nicht die Chaos-Türme nutzen, die den Verwunschenen Wald umgeben, um die Feuerlanzen und die Chaos-Zellen für die Feuerwagen aufzuladen? Ich habe nun so viele und wohltönende Worte gehört«, meint Major-Kommandant Rynst, »aber ich kann nicht behaupten, dass ich eine Erklärung vernommen hätte, die mich voll und ganz zufrieden stellt.«
    »Wir nutzen die Chaos-Türme genau für diesen Zweck«, erwidert der Erste Magier gelassen. »Das wisst Ihr und Eure Hoheit ist ebenfalls davon in Kenntnis gesetzt. Wir schicken Feuerlanzen aus Geliendra den ganzen Weg nach Cerlyni und in einigen Fällen sogar bis an die Jeranyi-Grenze. Das Problem ist nicht die Gegenwart. Es ist die Zukunft, die uns Sorgen bereitet.« Nach einer langen

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