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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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denken können …«
    Lorn zwingt sich zu einem Lachen. »Überlasst das Denken anderen, Dustyn, dann wird Euch das Haus Ryalor weiterhin zu Wohlstand verhelfen.«
    »Oh, das werde ich, Ser. Das werde ich. Verdanke Euch viel zu viel, als dass ich meine Nase in fremde Angelegenheiten stecken würde …«
    »Um Euren Wohlstand zu sichern …« Lorn steckt Dustyn ein Silberstück zu.
    »Ser … Ihr müsst doch nicht …«
    »Ich muss nicht, aber schließlich war es auch nicht ganz einfach für Euch.«
    »Danke, Ser, ich werde mich bestmöglich um die Händlerin kümmern, wenn sie ankommt.«
    »Da bin ich sicher.« Lorn wirft einen Blick zur Tür. »Und ich muss mich nun um meine Kompanie kümmern.«
    »Sehr wohl, Ser, ich freue mich auf Eure Rückkehr.«
    Lorn nickt und geht zur Tür, wo ein Ritt durch die Kälte zurück zur Kaserne auf ihn wartet.

 
XL
     
    D icke, nasse Schneeflocken wirbeln an Lorn vorbei, der von der Perimeterstraße aus nicht einmal die Sperrenmauer erkennen kann. Er reitet mit Kusyl und der Zweiten Einheit durch so dichtes Schneetreiben, dass er sich ständig Schnee und Wasser von der Stirn wischen muss. Die Kopfschmerzen, die mit dem Schneesturm einhergehen, versucht er einfach nicht zu beachten.
    Lorn hat kurz darüber nachgedacht, ob er die Patrouille abbrechen soll, doch er hat dagegen entschieden, zumindest für den Augenblick. Die größte Gefahr sind die umgestürzten Baumstämme und selbst der Schnee kann etwas so Großes nicht verbergen.
    »Glaubt Ihr, dass es noch lange so weiterschneien wird, Ser?«
    »Ich hoffe nicht. So große Hocken fallen für gewöhnlich nicht lange. Und schließlich treten wir nach dieser Patrouille unseren Urlaub an«, meint Lorn und lacht bitter, doch so laut, dass es Kusyl fünfzehn Ellen weiter auch hören kann. »Bei unserem Glück wird eine ganze Elle Schnee auf das Ödland fallen.«
    Sie wissen beide, dass zwar auf den hohen, grünen Baumkronen des Verwunschenen Waldes etwas Schnee liegen bleiben kann, doch auf dem wärmeren Grün darunter wird nichts davon übrig bleiben.
    »Oder der Schnee wird zu Regen und gefriert«, setzt Kusyl entgegen.
    »Mal nur nicht den Teufel an die Wand.« Lorn hat schon genug Patrouillen durch Kälte und Regen mitgemacht.
    »Vielleicht bleiben wir dann wenigstens von Baumstürzen verschont.«
    »Hoffen wir es.«
    Schnee bleibt in der Mähne des Wallachs hängen und hinterlässt nasse Flecken auf Lorns Hose. Die zwei reiten schweigend durch die dampfende Weiße, die der dicht fallende Schnee schafft, und Lorn wischt sich weiterhin Schnee und Wasser von der Stirn.
    Dann, so plötzlich wie es losgegangen ist, nach weniger als einer Wegmeile, hört der Schneefall auf und lässt das Ödland mit einer Schneedecke zurück, deren Dicke jedoch nur den Bruchteil einer Spanne misst. Auf dem Granit der Perimeterstraße bleiben nur einige Pfützen und etwas Schneematsch zurück.
    Lorn blickt nach rechts. Weißer Dunst steigt aus dem Verwunschenen Wald auf und verbreitet eine neblige Stimmung um die hohen Kronen und die Sperrenmauem.
    Über ihnen treiben schwere, graue Wolken schnell nach Norden.
    »Wir werden doch noch nass«, meint Kusyl.
    Daran hegt Lorn keinerlei Zweifel. Er hofft nur, dass kein Baum umstürzt und die Patrouille sich zu sehr verzögert.

 
XLI
     
    L orn überprüft noch einmal die Schlösser an der Tür zur Waffenkammer, dann nickt er dem Wachmann zu, der aus Juists Kompanie stammt. »Alles sicher abgesperrt. Der Feuerwagen der Spiegelingenieure sollte morgen hier sein, um die Lanzen zu ersetzen. Gib den Schlüssel weiter. Truppenführer Shynt weiß Bescheid.« Shynt weiß auch, wie er Lorn über Dustyn eine Nachricht schicken kann, obwohl Lorn natürlich grundsätzlich keine Störungen während des Urlaubs wünscht. »Ja, Ser.«
    Der Lanzenkämpferhauptmann nickt noch einmal, dann dreht er sich um und verlässt das kleine weiße Granitgebäude. In der Kälte des Spätnachmittags läuft Lorn eilig über den Hof, um seine Tasche zu packen. Als er sich den Unterkünften nähert, entdeckt er Kusyl, der in der Tür steht und auf ihn zu warten scheint.
    »Ihr habt es aber eilig, Ser«, bemerkt der Haupttruppenführer schmunzelnd.
    »Das stimmt. Was ist mit dir?«
    »Ich reise morgen in aller Frühe ab.«
    »Du reitest nach Geliendra und lässt das Pferd dort?«
    »Ja, Ser. Das ist erlaubt.«
    »Ich weiß. Ich wollte dich nicht verhören.« Lorn lächelt. »Du bist froh, dass Shynt hier bleiben muss und nicht du,

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