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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Das erste Mal, seit er mit Dustyn Geschäfte macht, steht der Besitzer gleich hinter der Ladentheke.
    »Hauptmann, ich habe mich schon gewundert, wo Ihr bleibt. Ihr wolltet mir doch mehr über diese mysteriöse Vermählung verraten.«
    »Hier bin ich«, grinst Lorn. »Ich hätte noch eine Bitte an Euch. Die Dame ist bereits auf dem Weg hierher. Wir erwarten sie zwar erst am ersten Tag des neunten Winterachttages«, Lorn zuckt die Achseln, »aber bei so einer Reise kann man sich nie auf ein genaues Datum verlassen.«
    »Das ist kein Problem. Die kaiserlichen Vorschriften besagen, dass der Standesbeamte mindestens einen Achttag vor der Vermählung davon erfahren muss. Wasyk gibt sich manchmal auch mit zwei Tagen zufrieden, denn er weiß, wie schwer es für manche ist, die nötigen Silberstücke zu beschaffen. Es gibt allerdings auch Leute, die ihm schon eine Jahreszeit vorher Bescheid geben.«
    Lorn nickt. »Das ist gut.«
    »Und wer ist es nun, Hauptmann?«, fragt Dustyn.
    »Ich bin der eine Teil«, verrät Lorn gelassen, »doch es wäre besser, wenn das erst nach der Zeremonie bekannt würde.«
    »Ich dachte mir schon, dass Ihr es seid, Hauptmann«, meint Dustyn langsam. »Als ich einige bekannte Händler über Euch befragt habe … nichts für ungut, Hauptmann … meinten sie, sie würden lieber nichts sagen.« Der Kommis runzelt die Stirn. »Es scheint, Ihr habt viele mächtige Freunde und ebenso viele nicht so mächtige, besonders …«
    »Für einen gewöhnlichen Lanzenkämpferhauptmann, wollt Ihr sagen?« Lorn lächelt spöttisch.
    »Hauptmann … niemand würde Euch als gewöhnlich bezeichnen. Der alte Kylynzar hat zwar gemurrt, dass ihm nicht sonderlich gefällt, was Ihr ihm geschrieben habt, aber er kann sich nicht darüber beschweren, wie Ihr seitdem die wilden Tiere in Schach haltet. Und er … na ja … er findet immer etwas, über das er sich beschweren kann.«
    »Ich habe ihm geschrieben, dass wir unser Bestes tun und dass ich ihm nicht garantieren kann, dass wir alle flüchtenden Tiere töten.«
    »Aber Ihr habt fast alle getötet, ist es nicht so?«
    »Bis jetzt«, gibt Lorn zu und wechselt rasch das Thema. »Es ist meine erste Vermählung, und ich war bereits in Isahl, als meine Schwester sich vermählte. Also, was muss ich tun?«
    »Sich vermählen geht ganz einfach. Die richtigen Schwierigkeiten beginnen erst nach der Zeremonie.« Dustyn lacht derb, dann räuspert er sich. »Wasyk ist der Standesbeamte und gleichzeitig der Steuereinnehmer für den Kaiser hier in Jakaafra. Es ist einfacher, als ich gedacht habe. Weil Ihr eine Wohnung hier habt, steht auch einer ordnungsgemäßen Vermählung in Jakaafra nichts im Wege, Wasyk muss nicht einmal ein Auge zudrücken. Es steht zwar nicht geschrieben, wo sich die Wohnung befinden muss, aber ein Mann sollte sich dort vermählen, wo sein Haus steht. Egal … Ihr und Eure Dame …« Dustyn runzelt die Stirn. »… ich erinnere mich nicht, dass Ihr mir ihren Namen genannt hättet, ich muss ihn Wasyk mitteilen.« Er wartet.
    »Ryalth … sie ist eine unabhängige Händlerin und steht dem Haus Ryalor vor.«
    Dustyn schüttelt den Kopf und lächelt. »Aha … jetzt ergibt die Sache langsam einen Sinn. Ein Lanzenkämpferhauptmann aus einer Magi’i-Familie – das habe ich herausgefunden, aber nicht mehr – vermählt sich mit einem der mächtigsten aufsteigenden Handelshäuser … über eine solche Verbindung werden einige nicht sehr erfreut sein …«
    »Warum? Macht sich etwa jemand Sorgen um Magierblut im Händlernachwuchs? Die Kinder können ohnehin entweder nur dem Geschlecht der Händler oder dem Geschlecht der Lanzenkämpfer angehören. Also, was müssen wir tun?«
    »Das hätte ich beinahe vergessen … Ihr setzt vor Wasyk Eure Unterschrift ins Buch und besiegelt die Vermählung mit einem Silber stück. Das war’s, was den Kaiser anbelangt.«
    Das bezweifelt Lorn allerdings.
    »Und dann müsst Ihr selbst sehen, wie Ihr zurechtkommt.«
    »Das muss man ohnehin immer selbst tun.« Lorn hält inne, dann fügt er hinzu: »Morgen beginnt meine Patrouille. Wenn die Dame vor mir ankommen sollte … ist sie in meinem Haus willkommen … Ihr versteht … Vielleicht könntet Ihr ihr dann ein wenig behilflich sein?«
    »Das werde ich mit großem Vergnügen.« Dustyn runzelt die Stirn. »Ist sie wirklich das Oberhaupt des Hauses Ryalor?«
    »So wahr ich hier stehe.«
    »Ryalth … Hauptmann Lorn … Ryalor …« Dustyn schüttelt den Kopf. »Härte ich mir gleich

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