Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
Waffen waren unschätzbare Werte –, und Diarmid überwachte die Aufteilung der Dinge. Dann wurde der nackte Leichnam in die brausende See geworfen, wo er von der herausgehenden Ebbe schnell weggetragen wurde.
    Befriedigt, daß die Dinge den Bräuchen gemäß erledigt worden waren, kehrte Diarmid zu Rura zurück. „Bring mich nach Hause, Höllenhure. Es sind nur ein paar Meter. Ich habe Whisky und Verbandszeug, und ich brauche beides.“
    Er legte einen Arm um ihre Schultern und stützte sich schwer auf sie. Rura sagte nichts. Sie befolgte seine Anweisungen und brachte ihn zur Herrenhütte. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, gab er einen großen Seufzer von sich und sank in einen Holzstuhl.
    „Bring zuerst den Whisky. In der Küche ist ein Schrank; und, gelobt sei der Herr, darin ist eine beinahe volle Halbliterflasche. Bring zwei Gläser mit. Wenn du so oft vergewaltigt worden bist, wie du behauptest, dann kannst du vielleicht auch ein oder zwei Gläschen vertragen.“
    „Du bist verletzt“, sagte Rura. „Was kann mich davon abhalten, dich umzubringen?“
    „Sehr wenig.“ Er lachte. „Hol den Whisky. Du kannst mich umbringen, wenn ich abgefüllt bin.“
    Rura fand den Whisky und die Gläser. Als sie zurückkam, bemerkte sie, daß Diarmid zitterte. „Ich friere. Auf der Feuerstelle ist Holz. Mach ein großes Feuer. Das ist ein Grund zum Feiern. Ich bezweifle, daß deine Kameradinnen heute nach Rauch Ausschau halten. Wenn sie es aber tun, was soll’s? Ich bin müde.“
    Rura entfachte das Feuer, während Diarmid den Whisky ausschenkte. Er trank einen Schluck, stieß einen zufriedenen Seufzer aus und schenkte sich nach. „War es schlimm, Rura Alexandra?“
    „Was war schlimm?“
    „Die Sache am Loch Lomond.“
    „Schlimm genug. Ich wäre lieber gestorben.“
    Wieder lachte er. „Lieber tot als entehrt. Eine angemessene Einstellung … Erspare mir die Einzelheiten. Ich will nicht wissen, wie viele Männer meine Frau gehabt haben, bevor ich sie hatte.“
    „Ich bin nicht deine Frau!“
    „Trink Whisky, Rura Alexandra. Du bist meine Frau. Heute habe ich um dich gekämpft und für dich getötet. Wir konnten es uns nicht leisten, den Duglas zu verlieren. Aber ich habe gekämpft und getötet. Du bist meine Frau.“
    „Ich töte dich!“
    „Vielleicht. Aber du bist meine Frau. Trink.“
    Sie trank. Der Whisky wirkte wundervoll.
    „Das Leben“, sagte Diarmid und schenkte noch mehr Whisky aus, „ist voller Überraschungen. Du warst dabei, als meine Frau und mein Sohn starben. Weißt du noch?“
    „Ich weiß es noch.“
    „Damals habe ich dich gehaßt.“
    „Ich hasse dich jetzt.“
    „Das regeln wir später.“ Er stöhnte. „Verdammter Arm. Er hat zuviel abgekriegt in letzter Zeit.“ Er versuchte, ihn auszustrecken, brachte es aber nicht fertig. Das Blut tropfte zwischen seine Beine.
    „Soll ich die Wunde für dich verbinden oder säubern?“
    „Noch nicht. Trink noch etwas Whisky und entschließe dich, ob du mich umbringen willst oder nicht.“
    Gehorsam trank Rura. Sie war froh über den Whisky und froh über das Feuer, das langsam zu flackern begann. Ihr war nach wie vor elend kalt. „Was macht ihr normalerweise mit gefangengenommenen Frauen?“ fragte sie unsicher.
    „Ah, weißt du, das ist eine Doppelfrage. Gewöhnlich teilen wir sie in zwei Klassen – Frauen und Vernichterinnen.“
    „Ihr betrachtet Vernichterinnen nicht als Frauen?“
    „Offensichtlich nicht. Welche Frau, die bei Sinnen ist, würde ihr Leben dem Töten von Männern widmen?“
    Sie seufzte. „Du weichst meiner Frage aus.“
    „Nein, das tue ich nicht. Wir haben zu wenig Frauen. Wir haben immer zu wenig Frauen gehabt. Wir unternehmen ihretwegen Raubzüge. Oft können wir ihnen den homosexuellen Unsinn, den man ihnen beigebracht hat, ziemlich schnell austreiben. Eure Gesellschaft hat ihnen das Gehirn gewaschen und ihnen dann gesagt, eingehämmert, lesbische Liebe sei das Größte, aber die Körper wissen es besser. Und die Körper lernen sehr schnell.“
    Rura erschauderte. „Das ist ebenfalls Hirnwäsche.“
    Diarmid lachte. „Nicht Hirn. Brüste und Vagina. Das Hirn hat sich im evolutionären Prozeß erst sehr spät entwickelt. Wenn man eine Frau schwängert, Rura Alexandra, dann geht eine erstaunliche Veränderung in ihr vor. Das Hirn zählt viel weniger als der Bauch. Eure Vernichterinnen können Männer vernichten und verbrennen. Aber die Biologie des Menschen können sie nicht verbrennen. Gib mir

Weitere Kostenlose Bücher