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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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nicht genau», sagt Darcy.«Er hat davon gesprochen, dass er in die Hamptons fahren will, zum Golfspielen.»
    « Na, wenn er das tut, dann sollten wir in der Stadt bleiben. Du willst ihn doch an deinem großen Abend nicht dabeihaben, oder?», fragt Claire.
    « Nein», antwortet Darcy vage.«Wohl nicht.»
    Kein Zweifel, irgendetwas ist hier nicht in Ordnung. Sie ist kein bisschen aufgeregt über einen Abend zu ihren Ehren. Instinktiv versuche ich sie zu beruhigen.« Claire und ich werden alles organisieren, und dann sagen wir dir, wo du hinkommen sollst», sage ich.«Ist dir das recht?»
    « Ja. Ist mir recht.»Ihr Stimme klingt lustlos.
    « Fehlt dir was?», fragt Claire.
    « Nein. Bin nur ein bisschen müde.»
    « Okay. Wir werden uns drum kümmern, Darce. Es wird ’ne Superparty», sage ich.
    Wir verabschieden uns und legen alle drei auf. Claire ruft mich sofort wieder an.«Was ist los mit ihr? Sie klingt, als ob irgendetwas sei.»
    « Ich weiß nicht … »
    « Glaubst du, sie ist wütend auf uns, weil wir noch nichts geplant haben? Es ist ja wirklich ziemlich nachl ässig von uns.»Claire klingt beunruhigt. Es ist eine Furcht erregende Vorstellung, dass Darcy wütend auf uns sein könnte.
    « Nein, das kann’s nicht sein. Sie weiß, dass wir das Datum schon vor Wochen bekannt gegeben haben.
Alle werden kommen. Es geht nur noch um die endgültige Planung. Ich rede mit ihr», sage ich.
    Ich lege auf und rufe Darcy an. Sie meldet sich mit lebloser Stimme.
    « Fehlt dir wirklich nichts?», frage ich und warte auf ihre Antwort, innerlich zutiefst zerrissen.
    « Nein. Ich bin bloß müde … und vielleicht ein bisschen down.»
    « Warum? Wie war das Wochenende?», frage ich vorsichtig.
    « Ganz okay.»
    « Hat’s Spaß gemacht mit Dexters Vater?»
    « Ja. Er ist nett», sagt sie.
    « Und gefällt dir seine Stiefmutter?»
    « Sie ist okay. Aber sie kann auch eine Nervensäge sein.»
    Wer im Glashaus sitzt …
    « Was hat sie getan?»
    « Na ja, zum Beispiel hat sie dauernd gemeckert, wie kalt ihr im Theater war. Du hättest hören sollen, wie sie gezetert hat, die ganze Pause hindurch, selbst als Mr. Thaler ihr sein Jackett gegeben hat. Dex und ich haben nur gedacht, selbst schuld, wenn du mit so ’nem dünnen Fummel ins Theater gehst.»
    Dex und ich haben gedacht … Mir krampft sich der Magen zusammen. Hoffentlich muss ich diese Worte nicht noch ein Leben lang hören.
    « Aber alles in allem war das Wochenende okay?»Ich presse den Hörer ans Ohr.
    « Ja. War okay.»
    « Warum bist du dann down?»
    « Ach, ich weiß nicht. Ich glaub, ich hab PMS. Das geht wieder vorbei.»
    Normalerweise würde ich sie jetzt betutteln und versuchen,
ihr die miese Stimmung zu vertreiben und sie irgendwie aufzumuntern, aber jetzt sage ich bloß:«Na, ich muss jetzt los. Hab noch ’ne Party zu planen.»
    Sie kichert.«Ja. Das stimmt. Sieh zu, dass es gut wird.»
    « Versprochen», sage ich, aber ich weiß, dass Claire den Hauptteil der Vorbereitungen übernehmen wird. Sie wird das Projekt mit Freuden in Angriff nehmen. Ich weiß, dass sie glaubt, sie sei Darcy wichtiger als ich, und sie ist nur deshalb nicht Ehrenjungfer geworden, weil ich Darcy schon länger kenne. Wahrscheinlich hat sie Recht. Was Darcy und ich miteinander gemeinsam haben, ist hauptsächlich die Vergangenheit. Die Vergangenheit und Dex.

    Der Rest der Woche vergeht ziemlich schnell. Dex sehe ich nicht, aber nur, weil er geschäftlich in Dallas ist. Ich versuche Hillary davon zu überzeugen, dass seine Deadline um drei Tage verlängert werden sollte, weil er in Texas eigentlich nichts an der Situation ändern kann (obwohl Dex und ich es schaffen, insgesamt mehr als vier Stunden miteinander zu telefonieren). Sie meint, die Zeit in Dallas sollte ihm eher Gelegenheit geben, seine Gefühle richtig zu sortieren und einen Aktionsplan auf die Beine zu stellen. Ich bin sicher, sage ich, dass er genau das tut.
    Am Freitagmorgen, nur ein paar Stunden nach seiner Ankunft in New York, ruft Dex mich an und schlägt vor, dass wir uns zum Lunch treffen, bevor er in die Hamptons hinausfährt. Wir verabreden uns in einem«Pick-a-Bagel»in der Nähe meiner Wohnung, weil es da mittags nicht so voll ist wie in Midtown. Ich bin nervös, als ich in die U-Bahn steige. Ich habe ihn seit über einer Woche nicht gesehen – nicht, seit ich
Marcus geküsst habe. Ich weiß, dass das kein bedeutsames Ereignis war (anscheinend auch nicht für ihn, denn wir haben seitdem kaum miteinander

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