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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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machte sich auf alles gefaßt …
    Der Käfig bremste plötzlich so scharf, daß Dan auf die andere Seite geschleudert wurde, durchdrang die Wand und hielt. Dan sank schnaufend zu Boden. Es gab ein lautes Klick! und das blaue Licht erlosch.
    Dan rappelte sich auf und sprang aus dem Käfig. Er war in einem einfachen Büro, das hinter heruntergelassenen Jalousien in mildem Halbdunkel lag. An einer Wand waren Plakate, vor dem Fenster stand eine Topfpflanze, in einer Ecke stapelten sich wohl vierzig oder fünfzig gerahmte Gemälde Rücken an Rücken, und zwei Meter weiter war ein großer alter Schreibtisch. Und hinter dem Schreibtisch war – Etwas.
     

 
2.
     
    Dan starrte fassungslos einen Kopf an, der die Größe eines Medizinballs hatte und auf einem nilpferdhaften Rumpf saß. Zwei große braune Augen, die ungefähr zwanzig Zentimeter auseinanderstanden, blinzelten ihn unter eulenhaft auf- und zuklappenden Lidern an. Gewaltige Hände mit zu vielen Fingern entfalteten sich, öffneten einen braunen Pappkarton, langten hinein und kamen wieder zum Vorschein, um drei Erdnüsse eine nach der anderen in einen klaffenden Mund zu werfen, der sich dicht über den braunen Augen öffnete.
    »Wer bist du?« fragte eine Baßstimme von irgendwo in der Nähe des Bodens.
    »Ich … ich bin Dan Slane … Euer Gnaden.«
    »Was ist mit Manny und Fiorello geschehen?«
    »Sie … ich … Da war dieser Polizist, Kelly …«
    »Oh.« Die faltigen Lider sanken über die Augen, klappten wieder hoch. Die vielfingrigen Hände schlossen den Erdnußkarton und verstauten ihn im Seitenteil des Schreibtischs.
    »Nun, es war eine hübsche Sache, so lange sie lief«, sagte die Baßstimme. »Es ist ein Jammer, ein Geschäft aufzugeben, das sich so vielversprechend anließ. Immerhin …« Ein Geräusch wie Donnergrollen brach aus der breiten Mundöffnung hervor.
    »Wie … was …?«
    »Der Träger kehrt automatisch hierher zurück, wenn die Ladung unter einen kritischen Wert sinkt«, sagte die Stimme. »Eine notwendige Maßnahme, um hochfliegende Pläne seitens der bei mir beschäftigten Schlauberger zu verhindern. Darf ich fragen, wie du an Bord des Trägers gekommen bist?«
    »Ich wollte nur … Ich meine, nachdem ich überlegt hatte … Das heißt, die Polizei … Ich wollte Hilfe holen …«
    »Hilfe? Kommt unglücklicherweise nicht in Frage. Man muß die Anonymität wahren, verstehst du. Meine Operationen hier unterliegen gegenwärtig der Geheimhaltung. Wie ich sehe, hast du keine Gemälde mitgebracht.«
    Dan schüttelte seinen Kopf. Er starrte die Plakate an. Seine Augen hatten sich an das Dämmerlicht im Büro gewöhnt und machten nun die Zeichnung einer Kreatur aus, die einer alligatorköpfigen Giraffe glich. Das nächste Plakat zeigte ein Gesicht, das dem des Medizinballs hinter dem Schreibtisch ähnelte, aber rote Ringe um die Augen gemalt hatte. Das dritte war die Ansicht eines gelben Vulkans, der Feuer in einen schwarzen Himmel spie.
    »Zu dumm«, sagte die Baßstimme. Sie schien unter dem Schreibtisch hervorzukommen, und als Dan spähte, glaubte er, zusammengerollte Tentakel zu sehen. Er blickte verwirrt auf und sah, daß der Koloß ihn mit einem braunen Auge musterte, während das andere nachdenklich die Decke betrachtete.
    »Ich hoffe«, sagte die Stimme, »daß du nicht zu reaktionären rassischen Vorurteilen neigst.«
    »Ich? Nein, niemals«, beeilte sich Dan zu versichern. »Aber darf ich vielleicht fragen, ah, wer Sie sind?«
    »Ich bin ein Vorplischer«, sagte die Stimme. »Von Vorplisch, oder Wega, wie ihr es nennt.« Das Donnergrollen seines Rülpsens löste sich wieder aus den Tiefen des unförmigen Körpers. »Wie ich mich sehne, die heimatlichen Moore wiederzusehen! Wo man auch wandert, die Pfade der Heimat sind die schönsten.«
    »Das erinnert mich«, sagte Dan. »Ich muß jetzt gehen.« Er schob sich näher zur Tür.
    »Bleib noch ein bißchen, Dan«, rumpelte die Stimme. »Wie wär’s mit einem Gläschen? Ich kann dir einen neunundfünfziger Chateauneuf du Pape anbieten, einen dreiundsechziger Macon, Bier, Ziegenmilch, Pepsi-Cola …«
    »Nein, danke.«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich einen Schluck Orangensaft trinken.« Der Vorplischer drehte sich mit seinem Sessel zu einem kleinen Kühlschrank, den er bis dahin mit seinem Körper verdeckt hatte, zog eine riesige, mit einem Schnuller versehene Flasche heraus und wandte sich wieder Dan zu. »Nun, ich habe einen Vorschlag, der dich interessieren wird, mein

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