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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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»Zeitnehmer- und Meßwandlerwerk AG. Maple Street einundzwanzig.«
    »Ein Verkaufsbüro?« fragte Blote. »Oder ein Herstellungsbetrieb?«
    »Beides«, sagte Dan. »Ich werde schnell hinüberfliegen und …«
    »Das ist nicht nötig, Dan«, sagte Blote. »Ich werde dich begleiten.« Er nahm das Telefonbuch und las darin.
    »Bemerkenswert! Ein gewöhnlicher Gebrauchsartikel, frei verkäuflich, und ich habe nichts davon bemerkt. Immerhin eine reife Nuß kann von einem kleinen Baum so gut wie von einem großen fallen.« Er wühlte in seinem Schreibtisch und förderte eine Handvoll Treibstoffzellen ans Licht. Er erhob sich und watschelte zum Träger, wo er einen der beiden Plätze einnahm. Seine breite Hand klopfte auf den benachbarten Sitz. »Komm, Dan, wir holen uns eine Zeitmaschine.«
    Dan kam der Aufforderung zögernd nach. Bis zu einem bestimmten Punkt war der Bluff in Ordnung; aber der Punkt war so gut wie erreicht. Er nahm seinen Sitz ein. Blote betätigte einen Hebel, und das blaue Glühen zuckte auf. »Du mußt den Kurs angeben, Dan«, sagte er. »Maple Street einundzwanzig, ist das richtig?«
    »Ich kenne die Stadt nicht sehr gut«, sagte Dan, »aber die Maple Street muß in der Richtung sein.«
    Blote arbeitete mit den Hebeln. Der Träger schwebte hinaus in einen geisterhaften Nachmittagshimmel. Unter ihnen lagen die Umrisse der Straßen und Gebäude wie blasse Negative. Dan spähte in die Runde, machte eine Schrift an einem fünfstöckigen düsteren Kasten aus und hatte eine Idee.
    »Dort drüben«, sagte er. Blote steuerte den Träger hinüber und segelte in einer eleganten Kurve auf das flache Dach zu, das Dan ihm gezeigt hatte.
    »Ich glaube, jetzt sollte ich lieber die Steuerung übernehmen«, sagte Dan. »Ich möchte sichergehen, daß wir an die richtige Stelle kommen.«
    »Sehr gut, Dan.«
    Dan ließ den Träger durch das Dach sinken und passierte ein trübe sichtbares Büro. Blote drehte an einem kleinen Knopf, und die Szene außerhalb des Käfigs wurde noch blasser. »Es ist besser, wir bleiben unbemerkt«, erklärte er.
    Der Käfig sank weiter abwärts. Dan spähte angestrengt hinaus und suchte nach Orientierungspunkten. Im zweiten Stock fing er den Käfig ab und schwebte einen kaum sichtbaren Korridor entlang. Blotes Augen rollten nach beiden Seiten zugleich und studierten die kleinen Kammern, die sich rechts und links in eintöniger Folge zum Korridor öffneten.
    »Ah, dies muß die Montagehalle sein!« rief er aus. »Ich sehe, daß die Maschinen eine gitterförmige Grundkonstruktion haben, nicht unähnlich unseren Trägem.«
    »Das ist richtig«, sagte Dan, angestrengt durch die milchige Trübe starrend. »Dies ist, wo sie Zeit abreißen …« Er zog plötzlich an einem Hebel; die Maschine schwenkte nach links, zuckte durch eine vergitterte Tür und hielt. Zwei nebelhafte Gestalten erschienen neben dem Käfig. Dan schaltete den Träger aus. Wenn er die Namen neben der Tür falsch gelesen hatte …
    Die Szene fluoreszierte, Funken knisterten, dann erlosch das bläuliche Licht, und man konnte alles klar und scharf sehen. Blote stieg schwerfällig aus, und seine großen braunen Augen rollten erstaunt, als sie das kleine vergitterte Fenster, die Betonwände, die beiden Pritschen und die Gittertür erblickten.
    »Du!« bellte eine heisere Stimme.
    »Halte ihn!« schrie eine zweite Stimme.
    Blote schreckte zurück und schlug in einem fruchtlosen Versuch, wieder an Bord des Trägers zu kommen, mit seinen verkümmerten Tentakeln um sich, als Manny und Fiorello sich auf ihn stürzten. Dan zog einen Hebel. Bevor der Träger durch die Zellenwand davonschoß, hatte Dan einen letzten flüchtigen Blick auf drei ringende, leuchtendblaue Gestalten …
     

 
3.
     
    Dan ließ sich aufseufzend in den Sitz zurücksinken. Das war ausgestanden. Aber nun mußte er sich über seine nächsten Schritte klarwerden, und das bald. Es war schwer zu sagen, welche anderen Hilfsmittel Blote haben mochte. Er würde den Träger irgendwo verstecken müssen, und dann …
    Ein tiefes Grollen kam von irgendwo, nahm an Lautstärke zu und stieg anschwellend durch die unterste Oktave. Dan blickte alarmiert umher, starrte mißtrauisch auf die Steuerkonsole. Dies war nicht der richtige Augenblick für eine Panne.
    Das Geräusch stieg weiter an und wurde zu einem durchdringenden Heulen. Aber es gab keine Anzeichen für einen mechanischen Defekt. Der Träger glitt rasch dahin, ließ die Stadt hinter sich und zog nun über eine nebelhafte

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