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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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eine Minute in die Vergangenheit oder Zukunft gereist.
    Er untersuchte die Instrumente. Es müßte irgendwo einen Hebel oder Knopf mit dem Etikett ›Vorwärts‹ und einen anderen mit dem Etikett ›Zurück‹ geben, aber alle Bedienungsinstrumente waren schwarz und ohne einen Hinweis auf irgendeine Funktion. Dan fand, daß sie wie gewöhnliche Unterbrecherschaltungen aussahen. Tatsächlich hatte der ganze Apparat das Aussehen von etwas hastig aus gewöhnlichen Materialien Zusammengeschustertem. Immerhin, es funktionierte. Bisher hatte er nur die Instrumente für das Manövrieren in den üblichen drei Dimensionen gefunden, aber irgendwo an dieser Konsole mußte auch der Zeitschalter sein …
    Dan blickte auf, als am anderen Ende der Diele eine Bewegung entstand. Kopf und Schultern eines Mädchens erschienen, das die breite Treppenspirale heraufkam. Es war nur eine Sache von Sekunden, bis sie ihn sehen mußte und Alarm schlagen würde – und Dan brauchte ein paar Minuten Ruhe und Frieden, um sich mit den Instrumenten vertraut zu machen. Er bewegte einen neuen Hebel. Der Käfig glitt seitwärts und durchdrang die Wand mit einem Aufflammen von blauem Licht. Dan schob den Hebel wieder in Ruhestellung. Er war jetzt in einem Schlafzimmer, einem großzügigen Raum mit einer offenen Balkontür und zwei Fenstern, drapierten Samtvorhängen, dicken Teppichen und kostbaren Empiremöbeln, unter denen ein mächtiges Himmelbett mit seidenem Baldachin besonders hervorstach.
    Die Tür ging auf, und das Mädchen kam in den Raum. Sie war jung. Nicht über achtzehn, dachte Dan, aber eine genaue Schätzung war wegen des blauen Lichts um sie nicht möglich. Sie hatte langes Haar, das von einem Stirnband zurückgehalten wurde, und lange, hübsche Beine. Sie trug Tenniszeug, hatte den Schläger in der Linken und in der Rechten einen Apfel. Sie kehrte Dan und dem Käfig den Rücken, als sie den Tennisschläger auf einen Tisch legte, vom Apfel biß und ihr Sporthemd aufknöpfte.
    Dan rückte den Hebel ein Stückchen weiter, und der Käfig glitt auf das Mädchen zu. Er schob den Hebel zurück, und es ging wieder rückwärts. Das Mädchen warf das Hemd über einen Stuhl, reichte am Rücken hinauf und hakte den Büstenhalter auf, um ihn dem Hemd nachzuwerfen. Dann öffnete sie den Reißverschluß an der Seite ihrer Hose und ließ sie zu den Knöcheln fallen, während Dan interessiert zusah. Aber er wußte, daß er schon zu lange gewartet hatte; nach einem letzten Blick gab er dem Hebel noch einen kurzen Ruck, und der Käfig schoß rückwärts zur Außenwand.
    Dan fuhr zusammen, als das blaue Licht aufblitzte und der Käfig plötzlich im Leeren hing. Er segelte sieben oder acht Meter über einer gepflegten Rasenfläche.
    Er starrte auf die Hebel. War es nicht der erste in der Reihe, der den Käfig aufwärts bewegte? Er probierte den Hebel aus und schoß drei Meter vorwärts. Unten trat ein Mann auf die Terrasse, zündete sich eine Zigarette an, blickte umher, begann seinen Kopf zu heben …
    Dan stieß einen Hebel. Der Käfig schoß durch die Wand ins Haus zurück. Als es Dan gelang, die Bewegung zu stoppen, war er in einem riesigen Luxusbadezimmer, dessen gekachelte Wände mit Darstellungen von Wasserpflanzen und Seetieren auf türkisfarbenem Grund geschmückt waren. Die Badewanne war eine acht Quadratmeter große Vertiefung im Boden, und eine ganze Seite des Raums bestand aus einem breiten Fenster zum Park und einem Pflanzkasten entlang seiner Innenseite, in dem ein Miniaturdschungel wucherte.
    Während Dan sich schwitzend mit den Hebeln beschäftigte, ging die Tür auf. Trotz der blauen Aureole sah das Mädchen anmutig wie ein Reh aus, als es einen letzten Biß vom Apfel tat, das Kernhaus in einen Abfallbehälter warf und ins Becken stieg. Dan hielt seinen Atem an. Das Mädchen ließ sich ins Wasser gleiten, schien sich plötzlich beobachtet zu fühlen, fuhr herum …
    Mit einem Ruck, der Dan gegen die Eisenstangen warf, schoß der Käfig durch die Wand ins Freie und sauste mit einer Beschleunigung davon, die ihn in völliger Hilflosigkeit gegen die Gitterstäbe gepreßt hielt. Er angelte nach der Konsole, bekam einen Hebel zu fassen und zog daran. Es gab keine Veränderung. Der Käfig raste weiter und gewann Höhe. In der Ferne sah Dan die Silhouette einer Stadt, die mit beängstigender Geschwindigkeit näherrückte. Ein großes Bürogebäude ragte fünfzehn Stockwerke hoch vor ihm auf. Er sauste direkt darauf zu.
    Dan hielt seine Ohren zu,

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