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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Landschaft von Bäumen und Häusern. Dan hielt seine Ohren gegen das betäubende Kreischen mit beiden Händen zu. Es war, als ob alle Polizeisirenen der Stadt gleichzeitig gellten. Dan begann erneut an der Verkehrssicherheit des Käfigs zu zweifeln. Wenn das Triebwerk ausfiel, würde er womöglich wie ein Stein in die Tiefe stürzen. Dan beschloß, es nicht dazu kommen zu lassen, arbeitete mit den Hebeln und hielt auf den rettenden Erdboden zu.
    Das schrille Geräusch schien nachzulassen. Dan verlangsamte die Geschwindigkeit und ging auf einer Wiese zwischen Baumgruppen und größeren Waldflächen nieder. Als er den Träger ausschaltete und das Leuchten erstarb, verstummte auch das seltsame Geräusch.
    Dan stieg aus und blickte in die Runde. Weder Häuser noch Menschen waren in Sicht. Vielleicht ging das Geräusch auf eine Art Diebstahlsicherung zurück. Aber wenn es so war, warum hatte die Alarmanlage dann nicht funktioniert, als er mit dem Käfig aus Snithians Tresorkammer geflohen war? Dan holte tief Atem. Dies war noch nicht ganz der richtige Ort, den Träger in Ruhe zu studieren; er mußte eine noch verstecktere Stelle finden. Er kletterte wieder an Bord, griff zu den Hebeln …
    Eine plötzliche Kälte kam in die Luft. Die Steuerkonsole vor ihm überzog sich mit Reif. Dann gab es ein lautes Plaff!, wie wenn eine Glühbirne zerplatzte, und Dan starrte von seinem Sitz auf ein schillerndes Rechteck, das in der Nähe des Trägers in der Luft zu hängen schien. Seine Oberfläche wogte, und mit einem Schwall frostiger Luft kam eine große Gestalt in einer anliegenden weißen Uniform zum Vorschein, sprang auf den Boden und ging auf ihn zu.
    Dan betrachtete in dumpfem Staunen den kleinen runden Kopf, das dunkelhäutige, langnasige Gesicht; die langen muskulösen Arme; die Hände, deren Rücken mit lockigem, rotbraunem Haar bewachsen waren; die seltsam langen und schmalen Füße in den weichen Stiefeln. Eine steife Schirmmütze war tief in die Stirn gezogen und beschattete tiefliegende gelbliche Augen. Der breite Mund öffnete sich in einem Lächeln, das breite, gelbe Zähne sehen ließ.
    »Alors, Monsieur«, sagte der Neuankömmling mit einer kurzen Verbeugung. »Vous êtes indigene de ce pays, n’est ce pas?«
    »No compree«, würgte Dan hervor. »Äh … je no parlee Fransai …«
    »Entschuldigung. Dies ist der angelsächsische Kolonialsektor, nicht wahr? Dumm von mir. Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle. Ich bin Dzhackoon, Feldagent fünfter Klasse des interdimensionalen Überwachungsdienstes.«
    »Diese Sirene«, sagte Dan. »Waren Sie das?«
    Dzhackoon nickte. »Einen Augenblick lang hatte es den Anschein, als ob Sie nicht geneigt wären, der Aufforderung zum Landen nachzukommen. Ich bin froh, daß Sie sich für die Vernunft entschieden haben.«
    »Zu welchem Dienst gehören Sie? Ich habe eben nicht richtig verstanden.«
    »Zum interdimensionalen Überwachungsdienst.«
    »Inter – was?«
    »Dimensional. Die Bezeichnung ist natürlich ungenau, aber es ist die beste, die unsere Kodiermaschine im angelsächsischen Vokabular finden konnte.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    Dzhackoon lächelte mit mildem Tadel. »Sie kennen die Strafe für den unbefugten Gebrauch von Umkehrphasen-Fahrzeugen in Sperrzonen. Ich fürchte, Sie werden mich zum Hauptquartier begleiten müssen.«
    »Moment! Sie meinen, Sie wollen mich verhaften?«
    »Das ist ein rauhes Wort, aber ich glaube, darauf läuft es hinaus.«
    »Sehen Sie, äh … Dzhackoon, ich bin bloß ein gewöhnlicher Mann von der Straße. Ich weiß nichts von Verboten und Sperrzonen und umgekehrten Fahrzeugen. Lassen Sie mich einfach hier raus, und ich werde nach Hause gehen.«
    Dzhackoon schüttelte seinen Kopf. »Ich fürchte, das werden Sie dem Inspektor erzählen müssen.« Er lächelte liebenswürdig und zeigte zu dem schimmernden Rechteck, durch das er gekommen war. Von der Seite gesehen, war es völlig unsichtbar. Es sah wie ein in die Realität geschnittenes Loch aus, dachte Dan. Er sah Dzhackoon an. Wenn er ihn mit einer Linken an den Kopf und einer Rechten gegen die kurzen Rippen überraschte …
    »Ich bin bewaffnet, versteht sich«, sagte der Agent entschuldigend.
    »Also schön«, seufzte Dan. »Aber ich füge mich unter Protest.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Dzhackoon. »Gehen Sie einfach schnell durch.«
    Dan schob sich widerwillig näher an die schillernde Oberfläche heran. Dann biß er die Zähne zusammen, schloß seine Augen und tat einen

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