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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Bar, ein Glas in der Rechten, die Linke auf der Schulter eines gutaussehenden rothaarigen Mannes, der in die Kamera grinste. Immer wieder er …
    Vallant starrte den alten Mann an. »Ich war nie bei der Marine – ich habe nie das Innere eines Schiffes gesehen! Hier ist ein Photo, wo ich graue Haare und die Rangabzeichen eines Schiffskommandanten habe! Wie zum Teufel hast du diese Bilder zurechtgemacht, alter Freund, hm?«
    »Die sind nicht zurechtgemacht oder was, Arne. Sieh mal den an, diesen rothaarigen jungen Kerl – kennst du ihn?«
    Vallant kniff die Augen zusammen und studierte das Bild, dann sagte er: »Ich habe einen Freund namens Able; Jason Able. Wir studieren beide an der technischen Universität. Dieser hier sieht wie Jase aus – bloß älter.«
    Der Alte nickte und zeigte wieder seine zahnlosen Kiefer. »Richtig, Arne. Jase Able.« Das Grinsen verlor sich in einem Hüsteln. »Aber ich bin nicht gekommen, um über die alten Zeiten zu reden …«
    »Ist er ein Verwandter von dir?«
    »Nicht genau. Paß auf. Sie haben mein Boot. Ich hatte keine Zeit, es zu tarnen, wie ich mir vorgenommen hatte. Es steht jetzt auf dem Flugfeld Graynauck; ich habe es gestern gesehen. Wir müssen dieses Boot haben, Arne; es ist das schnellste Modell, das es zur Zeit gibt – kannst du damit umgehen?«
    »Ich denke; ich habe das erste Staatsexamen in Astronautik. Aber warte einen Moment, Väterchen. Wie kommt es, daß du mich kennst? Und wo hast du diese Bilder her? Was besagt diese Karte? Warum hast du einen Niss getötet? Und was ist das für eine Geschichte von einem Boot? Du weißt, daß die private Raumfahrt seit dreißig Jahren verboten ist!«
    »Halt an, Arne …« Der Alte wischte seine Stirn mit zitternder Hand. »Kann sein, daß ich zu schnell bin – aber ich muß mich beeilen. Es ist keine Zeit …«
    »Fang mit dem Boot an. Sagtest du, daß du es auf Pluto stahlst und hierher kamst?«
    »So ist es, Arne. Ich …«
    »Das ist unmöglich. Die Patrouille oder die Niss würden jedes Schiff aufhalten …«
    »Patrouille und Niss, das ist so gut wie dasselbe, seit wir den Krieg verloren haben.«
    »Krieg?«
    »Du weißt nicht mal vom Krieg, wie?« Der alte Mann schaute verwirrt drein. »Soviel zu erzählen, Arne – und keine Zeit. Wir müssen uns beeilen. Der Krieg, ja. Es war kein großer Kampf, weißt du. Muß jetzt bald dreißig Jahre her sein. Wir waren gerade mit dem Bau unserer Stützpunkte auf Ganymed und Kallisto fertig. Die Niss schlugen uns jenseits von Jupiter. Rollten uns auf wie einen Teppich. Wir hatten keine Chance. Ihre Schiffe waren schneller, ihre Bewaffnung besser, ihre Mannschaften erfahrener. Es war wie ein Fußballspiel zwischen einer Profimannschaft und einem Dorfverein. Die Niss boten ein Abkommen an, und die Regierung hier, unter diesem Ramo, hatte natürlich keine andere Wahl, als darauf einzugehen. Hätten die Niss eine bedingungslose Kapitulation verlangt, so wären sie auch damit durchgekommen. Die Öffentlichkeit erfuhr nie von der ganzen Sache, das gehörte zum Abkommen. Jetzt sind die Niss seit fünfundzwanzig Jahren Besatzungsmacht auf der Erde …«
    »Besatzungsmacht! Aber – aber es heißt doch, daß sie unsere Gäste und Freunde und Beschützer und was weiß ich …«
    »Das ist die offizielle Version, natürlich. Was meine Rückkehr angeht: ich mußte, Arne. Ich mußte dir von Galliale und dem Portal erzählen …«
    »Nicht so schnell, alter Freund; fang mit dem Anfang an!«
    »Ich hätte bleiben können …« Der alte Mann geriet ins Träumen, die Gegenwart schien vergessen. »Aber ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Auch vermißte ich das alte Leben; für einen alten Fahrensmann ist es nicht so leicht, seßhaft zu werden, nicht mal im Märchenland –«
    Der Summer an der Wohnungstür schnarrte. Der alte Mann sperrte den Mund auf und blickte hilflos umher. Seine Hände machten fahrige Bewegungen, seine Lippen arbeiteten. »Sie sind schon hier!« murmelte er bestürzt. »Ich dachte, ich hätte sie abgeschüttelt –«
    »Reg dich nicht auf, Väterchen; setz dich«, sagte Vallant beschwichtigend. »Wahrscheinlich ist es nur ein Freund von mir …«
    »Gibt es hier einen zweiten Ausgang, Arne?« Des alten Mannes Augen waren bittend und verzweifelt. Der Summer ertönte wieder, beharrlich.
    »Du meinst, es ist die Polizei?«
    »Die Polizei oder die Niss. Ich weiß es, Junge.«
    Vallant zögerte einen Moment, dann ging er rasch in sein Schlafzimmer, öffnete den Wandschrank

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