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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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wenn ich nicht gekommen wäre?«
    »Ich habe keine Ahnung, was …«
    »Hör zu, Arne«, sagte der alte Mann dringlich, »könnten wir nicht hineingehen?« Er blickte in beide Richtungen die Straße entlang. »Ich meine, bevor einer von diesen grünen Teufeln sein häßliches Gesicht zeigt …«
    Vallant sah den Alten überrascht an. »Du meinst die Niss?«
    Etwas wie ein kämpferischer Ausdruck kam in die alten Augen. »Die meine ich; aber mach dir keine Sorgen, Junge, wir werden es ihnen zeigen …«
    »Das sind leichtsinnige Reden, die du da führst, Väterchen«, sagte Vallant. »Der Syndarch läßt unfreundliche Bemerkungen über unsere Gäste bestrafen.« Vallant öffnete die Tür. »Komm lieber mit in meine Wohnung.«
    In Vallants Wohnung angelangt, blinzelte der alte Mann verwundert umher. Dann schüttelte er seinen Kopf. »Seltsam, Arne … Aber ich habe jetzt keine Zeit, um darüber nachzudenken. Wir müssen was tun …« Er begann in seinem Mantel zu fummeln. »Ich brauche Hilfe …«
    »Wenn du früher bei der Marine warst, wird das Versorgungswerk sich um dich kümmern.«
    »Nicht Geld; ich habe, was ich brauche.« Er zog ein abgegriffenes, mehrfach gefaltetes Papier aus seinem Mantel, öffnete es mit zitternden Händen und reichte es Vallant. Es war eine fleckige, schmierige Karte, an den Falzstellen gebrochen und mit Klebestreifen hinterklebt.
    »Siehst du diese Stelle hier?« Der zitternde Zeigefinger des Alten fuhr über das Kartenblatt. »Ein Fluß durchschneidet das Bergland – ein Fluß aus flüssigem Stickstoff. Die Schlucht ist dreihundert Meter tief, und die Fälle kommen aus dem Himmel heruntergedonnert. Es ist wie das Ende der Welt. Das ist der Ort, Arne. Sie würden jeden umbringen, nur um diese Karte zu kriegen – und das würde nur der Anfang sein.«
    »Wer würde umbringen?«
    »Die Niss natürlich, Junge – wer sonst?« Ein fernes Echo jugendlicher Energie war jetzt in der dünnen alten Stimme. »Sie folgten mir hierher, versteht sich. Hast du von dem gestohlenen Forschungsschiff gehört?«
    Vallant runzelte die Stirn. »Du meinst das Schiff, das auf Pluto verschwand?«
    Der Greisenkopf nickte heftig. »Das ist richtig, Junge, das war ich. Ein Glück, daß sie gerade da waren; sonst hätte ich noch mal dreißig Jahre oder so warten müssen. Hätte es vielleicht gar nicht mehr geschafft. Ich dachte, ich könnte die verdammten Niss abschütteln, aber ich werde alt. Nicht mehr so schnell wie ich früher war. Vor einer Stunde habe ich einen von ihnen umgelegt. Ich weil? nicht, wieviel Zeit mir noch bleibt …«
    »Du hast einen Niss getötet?«
    »Und es war nicht der erste, verlaß dich drauf! He he he!« Der Alte gackerte ein zahnloses Lachen. »Nun, was ich dir sagen muß, Arne …«
    »Hör zu!« sagte Vallant in gedämpfter Erregung. »Ich werde dich nicht anzeigen – aber du kannst nicht hierbleiben. Ich bin weiß Gott kein Freund der Niss, aber einen töten …«
    Die wäßrigen Augen spähten suchend in Vallants Gesicht. »Du bist doch Amory Vallant, oder …?«
    »Sicher. Ich weiß nicht, woher du meinen Namen hast, aber …«
    »Paß auf, Arne. Ich weiß, es ist schwer zu verstehen. Und ich schweife immer wieder ab; das ist, wenn man alt wird …« Er fummelte in seinen Taschen, brachte ein Päckchen zum Vorschein und gab es Vallant. »Hier, sieh es dir an.«
    Vallant faltete das Einwickelpapier auf. Sein Blick fiel auf ein abgegriffenes Farbphoto. Es zeigte eine Reihe von Männern in Bordanzügen, die vor einer gebogenen Metallwand standen. Das nächste war eine Aufnahme von mehreren jungen Männern in blauen Uniformen, die um einen Kantinentisch saßen und Karten spielten. Auf einem anderen Photo standen zwei Männer auf einem steinigen Hang, der mit den Trümmern eines abgestürzten Flugzeugs oder Raumschiffs übersät war.
    Vallant blickte verdutzt auf. »Was …«
    »Sieh genauer hin, Arne. Die Gesichter.« Der knochige alte Finger mit arthritisch verdickten Gelenken zitterte über die Aufnahme und tippte auf einen Mann in abgetragener Uniform, der ein zerrissenes Stück Metall in den Händen hielt. Er hatte ein hageres Gesicht, nackenlanges blondes Haar, ein schmales Kinn …
    »He!« sagte Vallant. »Der sieht wie ich aus!«
    »Nicht wahr? Auch auf den anderen Bildern …« Der alte Mann beobachtete Vallants Gesicht erwartungsvoll, während Vallant mit gerunzelter Stirn die Photos betrachtete. Da war er – auf der Brücke eines Schiffs, ein Papier in der Hand; in einer

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