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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Beschleunigungsdruck preßte Vallant in den Sitz zurück. Der Bildschirm zeigte, wie die Lichter des Flugfelds rasch zurückwichen, zu einem kleinen weißen Fleck verschmolzen und schließlich aus dem Blickfeld glitten, als das Boot leicht nach Osten drehte.
    »Geschafft, Jimper!« rief Vallant. »Jetzt brauchen wir uns nur noch zu überlegen, wohin wir wollen.«
     

 
6.
     
    Der Mars war eine mächtige Scheibe von geflecktem Gelb und Braun, an den Rändern in Schwärze abbröckelnd. Er erhellte Jimpers Gesicht mit einem unheimlichen Widerschein, als der Zwerg auf dem Kartentisch saß und den Planeten langsam vorbeiziehen sah.
    »Nicht diese Welt, Vallant!« piepste er wieder. »Jason kam mit mir von der Welt des Blauen Eises …«
    »Du sagtest, dein Land sei warm und grün, mit einer großen, gelben Sonne. Laß uns realistisch sein. Auf Pluto liegt die Temperatur nur wenige Grad über dem absoluten Nullpunkt. Wo immer dieses Galliale ist, dort draußen kann es nicht sein.«
    »Du mußt Jimper glauben, Vallant. Wir werden Galliale auf Pluto finden, und nirgendwo sonst.«
    »Jimper, wir brauchen Vorräte und Informationen. Wir werden in Bundiali landen, ein wenig ausruhen und dann sehen, was wir über den Reiseweg des alten Mannes in Erfahrung bringen können.«
    »Die Nichtmenschen werden uns fangen!«
    »So wichtig können wir nicht sein, Jimper. Mars ist ein autonomer Planet. Seit Jahren gibt es keinen Handel mit der Erde mehr, und der Syndarch hat hier draußen keinen Einfluß …«
    »Vallant, die Nichtmenschen besitzen alle diese Welten! Die Menschen, die dort sind, müssen ihnen dienen wie auf der Erde. Und warum die Nichtmenschen sie am Leben lassen, kann ich nicht sagen –«
    »Du hast eine Menge von verrückten Ideen, Jimper.«
    »Sieh nur!« sagte Jimper und zeigte auf einen schwarzen Punkt, der über die Planetenscheibe glitt. »Dort!« Vallant sah sofort, daß es ein Schiff sein mußte. Und es war ziemlich weit draußen. Er schaltete das Radar ein und beobachtete eine Weile Richtung und Geschwindigkeit des Objekts. Zugleich suchte er die Sendefrequenzen nach lokalen Emissionen ab. Gerade als er festgestellt hatte, daß der unbekannte Flugkörper auf Interventionskurs lag, kam eine schwache Stimme aus dem Lautsprecher:
    »Ente Rot an Ente Eins. Ich glaube, ich habe ihn. Kurs 23, 268,6, Geschwindigkeit 16 Kiloknoten …«
    »Ente Rot Zerhacker einschalten, verdammter Trottel …« Die zornige Stimme löste sich in unverständliches Geplapper auf.
    »Die Patrouille – hier draußen?« murmelte Vallant. »Wie war der Kurs? 23-268-6…« Er drückte hastig einen Schalter und las die Leuchtziffern ab.
    »He, Jimper – die meinen uns! Das sieht nicht gut aus.«
    Auf dem Radarschirm löste sich ein Punkt von dem schwarzen Fleck, der das andere Schiff war, und raste auf sie zu.
    »Halt dich fest, Jimper!« rief Vallant. »Die meinen es ernst!« Er beschleunigte, was das Triebwerk hergab; das Boot schoß vorwärts.
    »Du hattest recht, Jimper«, sagte er durch die zusammengebissenen Zähne. »Mit Mars ist es nichts. Vielleicht haben wir auf Ganymed mehr Glück.«
     

 
7.
     
    Vallant sackte über die Instrumente, hohlwangig und stoppelbärtig vor Übermüdung.
    »Ariadne an Kontrollturm Ganymed« krächzte er zum hundertsten Mal. »Kontrollturm Ganymed bitte melden …«
    »Niemand wird antworten, Vallant«, piepste Jimper.
    »Anscheinend niemand zu Haus«, murmelte Vallant und ließ sich zurückfallen. »Kann ich nicht verstehen …«
    »Vallant, mein Land Galliale liegt jenseits des Schnees, tief zwischen den hohen Bergen, hinter der Blauen Eiswüste. Du mußt Jimper glauben!«
    »Unsere Vorräte sind zusammengeschmolzen, und die Reaktionsmasse war nie für dieses wochenlange Wettrennen berechnet. Wir müssen umkehren.«
    »Die Nichtmenschen werden dich sicherlich erschlagen, Vallant. Und was wird aus Jimper?«
    »Dort draußen ist nichts, Jimper!« Vallant wedelte mit müder Hand zum Bildschirm, der die Schwärze des Weltraums und das kalte Glitzern der fernen Sterne hereinholte. »Jenseits des Saturns sind nur noch ein paar große, in Kälte erstarrte Kugeln namens Uranus und Neptun, und die Sonne ist bloß wie ein heller Stern.«
    »Es gibt Pluto.«
    Vallant blickte in das kleine, besorgte Gesicht. »Pluto ist noch weiter draußen, noch kälter, und die Sonne ist noch ferner. Wo könnte dein schönes, warmes Land sein, Jimper? Unter der Erde?«
    »Der Himmel von Galliale ist weit und blau, Vallant,

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