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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Boot.«
    Der kleine Mann stand auf, streckte eine Hand aus. »Lassen Sie den Anforderungsschein sehen.«
    »Ich bin verspätet«, sagte Vallant. »Ich habe keinen. Aber hier sind Flugplan und Klarierungsbefehl.«
    Der kleine Mann setzte sich wieder und griff seine Zeitschrift. »Kommen Sie wieder, wenn Sie einen haben.«
    »Wollen Sie der Grund sein, der Führer Ramo’s Abreise verzögert?« sagte Vallant in scharfem Ton.
    »Ich tue meine Pflicht. Kein Anforderungsschein, keine Ausgabe.« Der Mann wendete eine Seite und vertiefte sich in seine Lektüre.
    »He«, sagte Vallant. Der Mann blickte gereizt auf, eine bissige Antwort auf der Zunge. Er sah die Waffe in Vallants Hand, und sein Mund klappte auf. Vallant riß das Telefonkabel aus der Wand und warf es ihm zu. »Damit bindest du deine Füße zusammen. Vorwärts!« Das Magazin fiel zu Boden, als der Mann gehorchte. Vallant trat hinter ihn und fesselte ihm die Hände mit dem Rest des Kabels auf den Rücken. Dann ging er zu den Regalen, zog einen Vakuumanzug heraus und streifte ihn über seine Straßenkleidung. Er versorgte sich mit einem Traggerät, das eine Lufterneuerungsanlage, einen Feldkommunikator, Notrationen und ähnlich wichtige Dinge für den Aufenthalt in einer lebensfeindlichen Umwelt enthielt, befestigte einen Helm auf seinem Anzug und schob das Visier nach oben.
    So ausgerüstet, trat er ins Freie – und prallte fast mit einem kräftig gebauten Niss zusammen, der eine Waffe von der Art, wie Vallant sie schon zweimal gesehen hatte, in der vierfingrigen Hand hielt.
    »Würde es Ihnen was ausmachen, mit diesem Ding in eine andere Richtung zu zielen?« sagte Vallant so selbstsicher wie es ihm in diesem Moment möglich war. Zugleich versuchte er, sich an dem Fremden vorbeizuschieben. Der andere zischte und machte eine zustoßende Bewegung mit der Waffe.
    Vallant holte tief Atem und fragte sich, wie schnell die Reflexe eines Niss sein mochten. »Sie scheinen einem Irrtum erlegen zu sein, lieber Freund«, fing er an. »Vielleicht sollte ich Ihnen erklären …«
    Direkt hinter dem Niss gab es ein scharfes, klapperndes Geräusch; der schmale Kopf zuckte herum. Vallant sprang vor und schlug einen wilden Schwinger gegen die Kopfseite der Kreatur. Der Niss prallte gegen die Wand des Schuppens und fiel zappelnd zu Boden. Die Waffe war noch in seiner Hand. Vallant stampfte mit dem Stiefel auf die Hand und stieß die Pistole fort. Ein Fußtritt gegen den Kopf ließ den Niss erschlaffen. Vallant packte ihn am ledernen Schulterriemen und schleifte ihn hinter die Tür. Jimper stand plötzlich bei ihm.
    »Gut gemacht, Vallant!« zirpte er.
    »Nur weil du ihn im richtigen Moment ablenktest, Partner!« Vallant spähte zum Schiff. Das Bodenpersonal war immer noch an der Arbeit, die Wachmannschaft stand gelangweilt dabei. Niemand schien den kurzen Kampf gesehen zu haben.
    »Jetzt kommt es darauf an«, sagte Vallant. »Du machst einen weiten Bogen und wartest – nein; ich habe eine bessere Idee. Kannst du dich zwischen den Geräten in meinem Traggestell verstecken, daß sie dich nicht sehen? Komm her …« Er half Jimper hinauf, fühlte die krabbelnden Bewegungen des kleinen Körpers hinter seinem Rücken. »Gut so?«
    »Sie werden mich nicht sehen«, piepste es gedämpft.
    Vallant ging mit langen Schritten über die freie Fläche. Ein Mann mit einer Prüfliste schlenderte ihm entgegen. Vallant wedelte mit dem Klarierungsbefehl. »Alles fertig?« bellte er.
    »Eh? Wieso, nein; wir haben noch nicht mal die Leerlaufüberprüfung gemacht …«
    »Die können wir überspringen; ich hab’s eilig.« Vallant erreichte die Leiter. »Das Feld frei; ich starte!« Er stieg die Leiter hinauf, trat durch die offene Schleuse, zog die Leiter ein, schloß die äußere Luke und eilte in die Pilotenkanzel, wo er sein Traggestell von den Schultern nahm und sich in den weich gepolsterten Beschleunigungssitz warf.
    »Nimm den anderen Sitz, Jimper«, sagte er. »Leg dich flach hin.« Er schaltete die Instrumentenbeleuchtung ein, konzentrierte sich auf die Bedienungsfolge und drückte die Schalter. Pumpen sprangen an. Die Klimaanlage begann zu summen, und achtern wurde ein dumpfes Heulen hörbar, in das sich das hohle Grollen der Vorbrenner mischte. Die Kommunikatoranzeige blinkte grellrot zwischen den Instrumenten.
    »He, Sie dal« brüllte eine rauhe Stimme. »Furd, oder wie Sie heißen –«
    Ein Donnergetöse erstickte die Stimme. Das Schiff hob ab, und ein stetig zunehmender

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