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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Galliale.«
    »Jimper – du siehst ziemlich unglücklich aus, wenn man bedenkt, daß du dein Wunder genau nach Plan vollbracht hast.«
    »Etwas ist verkehrt, Vallant. Dort sitzt mein König, Twipel, der Esser von hundert Torten – und er kennt seinen Gesandten nicht, seinen treuen Diener Jimper!«
    »Kennt dich nicht?« sagte Vallant verdutzt.
    »Jason warnte mich, daß es so sein würde« klagte Jimper. »Doch ich konnte ihm nicht glauben. Niemand hier kennt den getreuen Jimper –«
    »Bist du sicher, daß du die richtige Stadt gefunden hast? Seit deiner Abreise sind vielleicht Veränderungen …«
    »Ich soll den Ort nicht kennen, wo ich geboren wurde, wo ich lebte, während vierzig Große Sonnen kamen und gingen?« Das Männlein zog ein winziges Tuch aus gelbem Stoff und wischte sein Gesicht. »Nein, Vallant – dies ist mein Land, aber es liegt im Bann seltsamer Zauberei. Gewiß, auf meinen Ruf schickte der König Krieger aus, die die Nichtmenschen – die Bösen Riesen – töteten, die uns verfolgten, aber sie hätten auch dich getötet, Vallant, hätte ich nicht deinen hilflosen Zustand beschworen und Eide geleistet, daß du als Freund gekommen bist. Wir Spril haben immer die Erinnerung an die Bösen Riesen gefürchtet.«
    »Töten? Mich?« Vallant wollte lachen, aber dann fiel sein Blick auf die kleine Armbrust des ersten Kriegers und auf die bleistiftartigen spitzen Metallbolzen in seiner Linken, und er fand den Gedanken nicht mehr so lächerlich. Er sagte: »Ich bin zu weit gereist, um jetzt das Leben zu verlieren.«
    »Nahe warst du einer noch längeren Reise, Vallant. Ich weiß nicht, wie lange der König Zurückhaltung üben wird.«
    »Wo sind wir, Jimper? Wie sind wir hergekommen?«
    »Die Männer des Königs zogen dich auf einer Matte hierher.«
    »Aber – wie kamen wir aus der Höhle?«
    »Durch das Tor, Vallant – wie ich sagte. Doch du wolltest mir nicht glauben!«
    »Ich bin bekehrt«, sagte Vallant. »Ich bin hier – wo immer das sein mag. Aber ich erinnere mich, daß ich eine Welt oder was retten sollte.«
    Jimper machte ein betroffenes Gesicht. »Ach, Vallant! König Twipel weiß nichts von diesen großen Dingen! Und doch war er es, dem Jason von den wichtigen Geschehnissen jenseits des Portals erzählte und von der Rolle, die das Volk darin spielen muß.«
    »Dann bin ich also arbeitslos?« sagte Vallant, und er machte eine Bewegung, sich aufzusetzen.
    »Nein, Vallant! Nicht bewegen, wenn dir dein Leben lieb ist!« schrie Jimper. »Des Königs Armbrustschützen stehen bereit, dich zu durchbohren, wenn du aufstehst!«
    Vallant wandte seinen Kopf; eine Phalanx von rot und grün uniformierten Miniatursoldaten stand mit gespannten Armbrüsten zehn Schritte entfernt. Im Hintergrund, jenseits der Wiese, war eine verschachtelte, von Mauern umgebene Stadt den Hang hinaufgebaut.
    »Hast du dem König nicht gesagt, daß ich gekommen bin, ihm zu helfen?« fragte Vallant.
    »Ich habe mein Leben dafür verpfändet, aber er nennt mich einen Fremden. Zuletzt willigte er ein, daß dir nichts geschehen solle, solange du verletzt am Boden liegst – aber gib acht! Der König braucht nur einen Wink zu geben, und du bist verloren, Vallant!«
    »Ich kann nicht ewig hier liegen, Partner. Was soll ich machen, wenn es regnet?«
    »Sie werden einen Pavillon für dich vorbereiten – aber zuerst müssen wir deine Freundschaft beweisen. Du mußt Geduld haben, Vallant; ich werde wieder mit ihm sprechen.«
    Vallant nickte und sah zu, wie Jimper, flankiert von seinen Bewachern, wieder vor den rundlichen Herrscher trat. Eine neue Diskussion hob an.
     

 
11.
     
    Vallant saß auf einer rohen Holzbank und starrte über den eineinhalb Meter hohen Palisadenzaun, hinter dem er seit mittlerweile drei Wochen eingesperrt war. Eine genaue Schätzung fiel ihm schwer, denn dies war ein Land ohne Nächte. Während er schlief, wachte, aß und wieder schlief, blieb die Sonne am Himmel. Momentan war sie hinter den Wipfeln der hohen, ulmenähnlichen Bäume, und lange Schatten lagen über den Wiesen. Der Himmel prangte in grünen, violetten und orangenen Tönen, und in den tausend kleinen Fenstern der Spielzeugstadt blinkten Lichter.
    »Oh, könnte ich den König nur überzeugen!« piepste Jimper bekümmert. »Aber furchtsam ist das Herz Twipels. Er ist nicht wie die Kriegerkönige der alten Zeiten, welche die Bösen Riesen erschlugen.«
    »Diese Bösen Riesen – waren sie die Niss?«
    »Gut mag es sein, Vallant. Die Legenden

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