Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fremde Gäste

Fremde Gäste

Titel: Fremde Gäste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
lassen Einladungen drucken, so wie wir es vorher geplant hatten. In drei Wochen wollen wir heiraten, so kann der Termin fast derselbe sein wie der, den wir zuvor festgesetzt hatten. Es werden viele Gäste kommen, einige aus Neugier, die meisten aber, weil sie mit uns befreundet sind und uns gern haben. Es schadet nichts, daß das Haus nicht komplett eingerichtet ist; Peter möchte ja, daß ich die neuen Sachen selbst aussuche. Und die Leute werden sagen, daß man von einer Braut, die gerade von der Hochzeitsreise kommt, nicht viel erwarten kann. Wenn Jocks Jean so tüchtig ist, wie er behauptet, wird sie das Haus und die Fenster vorher putzen, und das genügt. Unsere Freunde werden nachsichtig sein; kaum einer wird meckern, und wenn, ist es mir gleich. Wir lassen uns die Platten von denselben Lieferanten schicken. Am Freitag fahre ich mit dir und Larry hin und bestelle alles sechs Wochen im voraus. Das ist wohl nötig, denn diese Geschäfte stehen immer unter Zeitdruck. Wir wollen auch große Zelte aufstellen und alles genau so machen, wie du es geplant hast, aber wir werden die Verantwortung dafür tragen, nicht du und Paul. Deshalb brauchst du dir auch vorher keine Sorgen zu machen. Du richtest dafür das Mahl für sechs Personen nach der Trauung. Findest du nicht auch, daß das prima ist und eine blendende Idee von deiner gescheiten kleinen Tony?«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Es war mir klar, daß trotz ihrer gegenteiligen Behauptungen der eigentliche Grund der war, daß sie mir Arbeit und Aufregung ersparen wollte. »Aber all die Dinge, die zu einer Hochzeit gehören — Blumen und Tafelschmuck und so...«, gab ich zu bedenken.
    »Das kriegen wir alles. Nun mach dir keine Sorgen mehr! Du brauchst nur zu sagen: >Tonys Hochzeitsfeier wird wunderbar!<, und dann wird’s auch so sein.«
    Besänftigend schlang sie den Arm um mich, so daß mir dummerweise fast die Tränen kamen. »Ich werde auch mein Brautkleid anziehen. Nach der Trauung werde ich’s im Hotel gleich ausziehen, damit nichts drankommt, wie das die Bräute schon früher taten. Ich muß es ja zweimal tragen, bei der Trauung und bei der großen Hochzeitsfeier.«
    Ich war besiegt; eigentlich war ich’s schon, als sie sagte: »Das wird ein Riesenspaß werden!« Das gab bei Tony stets den Ausschlag, und ich mußte mich fügen. Doch eine kleine Enttäuschung konnte ich nicht verbergen. »Aber die Hochzeit sollte doch für jedes Mädchen der größte Tag seines Lebens sein!« sagte ich betrübt.
    »So wird es auch für mich sein, Susan. Oder glaubst du wirklich, daß die vielen Menschen diesen Tag für mich noch beglückender machen könnten? Ganz bestimmt nicht. Bei dieser Gelegenheit zählen nur Peter und ich und ihr vier. Die anderen sind nur Publikum; das habe ich dann auf der Party; das wird dann mein zweiter großer Tag werden. Du mußt das ganze von unserem Standpunkt aus betrachten, Susan. Wie sollten wir uns freuen können, wenn du soviel Arbeit und Aufregung dadurch hast? Und das alles nur wegen der Tradition, die eine Hochzeit gleichsam in eine große Show verwandelt.«
    Sie hatte nicht unrecht. Im Grunde meines Herzens hatte ich nie begriffen, warum eine Hochzeit eine solch riesige Affäre sein mußte. Mir erschien sie immer als etwas Feierliches und ganz Privates, obgleich meine eigene Hochzeit nach der althergebrachten Art gefeiert wurde. Aber wenn ich mich zurückerinnere, so ging es mir nur um Paul und meine Eltern; die große Menschenmenge hätte ich leicht entbehren können, und bei Paul war es genauso.
    »Wir wollen uns nichts vormachen, Tony«, sagte ich. »Du hast entdeckt, wie ich mitten in der Nacht über diesen Listen brütete. Ich weiß, da hast du gemerkt, wie mich das bedrückt. Aber ich wollte das Fest hier ausrichten; du solltest von der ganzen Gesellschaft bewundert werden, wenn es auch schwierig für mich gewesen wäre, alles richtig unter einen Hut zu bringen.«
    »Das wissen wir, Susan«, sagte Peter. »Wir wissen, daß es dich hart ankommt, diese große Feier aufzugeben, aber wir bitten dich darum, und wir möchten, daß du das gern tust. Wir wollen keine große Hochzeit, wir wollen nicht so einen steifen Empfang, der von fünf Uhr am Nachmittag bis Mittternacht dauert oder gar noch länger. All die Aufregung und die Mühe wollen wir dir und uns ersparen. Wir möchten es nach unserem Sinn haben, und wir bitten dich um deine freudige Zustimmung — uns zuliebe!«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit ihren

Weitere Kostenlose Bücher