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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verweichlichten alten Nation errichtet und die überlebenden chiwanischen Beamten eingesetzt, wie auch Gasam die Reste der chiwanischen Armee seinen Truppen hinzufügte und die Insulaner als Elitekrieger zurückhielt.
    Das Gleiche würde in Neva geschehen und Ilas von Nar beabsichtigte, eine hohe Stellung im Rat der Königin einzunehmen. Wie Shazad es prophezeit hatte, war Larissa diejenige, an die er sich wenden musste. Gasam war ein Genie, aber er interessierte sich nur für eines: für Eroberungen. Innerhalb der engen Grenzen der Kriegsführung kam ihm nur noch König Hael gleich. Larissa dagegen überwachte den Aufbau und die Verwaltung der eroberten Gebiete. Sie herrschte über alle, die sie umgaben, und sie beherrschte Gasam. Wahrscheinlich waren die beiden das mächtigste Paar, das je die Welt regierte.
    »Ja, meine Königin?«, fragte er, als er sich am Fuße der Sänfte verneigt hatte.
    »Wir möchten an Bord deines Schiffes gehen«, sagte sie. »Du wirst uns entlang der Küste auf gleicher Höhe mit der Armee befördern.«
    »Wie meine Königin befiehlt«, antwortete er. Der Auftrag gefiel ihm nicht, aber er hütete sich, ihr zu widersprechen. Fortwährendes Kreuzen vor der Küste war nicht ungefährlich, da es immer wieder Riffe und Untiefen gab. Selbst bei bestem Segelwetter konnte ein plötzlicher Sturm aufkommen und ein Schiff mit aller Kraft gegen die Felsen schleudern. Aber natürlich war das weniger gefährlich, als den Zorn von Gasam und Larissa auf sich zu ziehen.
    Am Nachmittag betraten die Herrscher und ihre Leibwache das Deck der Seeschlange. Da wenig Platz an Bord war, nahm Gasam nur wenige Kriegerinnen mit und auch Larissa beschränkte sich auf ein paar junge Krieger. Die übrigen marschierten entlang der Küste, umso dicht wie möglich bei den Monarchen zu bleiben.
    Die Armee stand unter Pendus Oberkommando und war in einzelne Regimenter unterteilt, denen hohe Offiziere vorstanden. Sie sollten immer wieder landeinwärts ziehen, jeglichen Widerstand brechen und plündern. Die ganze Zeit sollte die Verbindung durch Boten aufrecht erhalten werden, damit man sich im Notfall rasch wieder zusammenschließen konnte. In dieser Art der Kriegführung waren die Insulaner sehr erfahren und geschickt. Sie ermöglichte den besten Einsatz der zahlenmäßig begrenzten Armee. Gasam hasste es, alle Männer auf einem Haufen zu halten, denn so blieben viele Landstriche verschont und Rebellen unentdeckt. Ihm war daran gelegen, so viele Gebiete wie möglich zu vernichten und die Armee gegebenenfalls eiligst zu versammeln, um einem mächtigen Gegner Widerstand leisten zu können.
    Gasam hatte im Laufe der Zeit gelernt, wie langsam zivilisierte Truppen vorankamen. Sie schleppten sich wie riesige Urzeittiere dahin. Wurden sie gut befehligt, erbrachten sie große Leistungen. Er hatte jedoch festgestellt, dass sie selten gut befehligt wurden. Er setzte diese Truppen bedeutend besser ein, als die gegnerischen Generäle es taten. Die eroberten Soldaten eigneten sich für die Besetzung des Landes, das seine Insulaner erobert hatten, und bei der Belagerung befestigter Städte waren sie nicht zu übertreffen.
    Die einzige Macht, die seiner Armee die Stirn bieten konnte, war die Kavallerie König Haels. Ihre unvergleichliche Beweglichkeit und die mächtigen Bögen verschafften ihr eine Schlagkraft, die ihre geringe Zahl mehr als ausglich.
    »Hael«, murmelte er böse.
    »Was?« Larissa fuhr aus den angenehmen Träumen auf, in die sie das gleichmäßige Plätschern des Wassers am Bug der Seeschlange gelullt hatte.
    »Ich dachte gerade an Hael und daran, wie seine Leute bei unserem letzten Treffen meine Armee vernichteten.«
    Sie versuchte, ihren Zorn zu unterdrücken. »Seit damals habe ich täglich daran gedacht.«
    Er musterte sie unter zusammengezogenen Brauen. »Davon hast du mir nichts erzählt.«
    »Ich wollte, dass du wieder gesund wirst. Vielleicht sollten wir jetzt, da es dir besser geht, davon sprechen.«
    »Rede weiter«, ermutigte er sie, da er genau wusste, dass seine Frau nicht zu unnützen Worten neigte, wenn sie über Kriege und Eroberungen sprachen.
    »Ist dir schon einmal aufgefallen, Geliebter, dass du gegen zwei Armeen antrittst, wann immer du Hael bekämpfst?«
    »Zwei? Du sprichst in Rätseln.«
    »Nein, keineswegs. Es ist mir erst vor kurzem bewusst geworden. Hael kommandiert zwei Armeen: eine, die aus Männern besteht, und eine andere aus Tieren.«
    »Die Cabos«, warf Gasam ein.
    »Genau. Die

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