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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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und deine Barbaren griffen uns an!«
    Er lächelte herablassend. »Und deine Antwort erfolgte umgehend. Unglaublich schnell, übrigens. Da wart ihr, von der schrecklichen Seuche schwer angeschlagen, und hörtet von meiner Ankunft. Innerhalb weniger Tage seid ihr mit der ganzen Flotte nach Norden gesegelt, habt die Armee in Marsch gesetzt und wart bereit.«
    Aus dem Lächeln wurde ein breites Grinsen. »Shazad, wäre ich ein misstrauischer Mann, würde ich annehmen, du hättest vorgehabt, mich zu überfallen! Das macht aus meiner kleinen Invasion – wie nennen es doch die alten Militärs? – einen ›Präventivschlag‹?«
    »Du hast viel von Larissa gelernt«, sagte sie ausweichend. Ein Diener reichte ihnen Becher mit gekühltem Wein. Das herrschaftliche Haus besaß einen Eiskeller.
    »Von wem könnte ich mehr lernen?«, erwiderte er und nahm einen Schluck. Die langen Finger spielten auf der kühlen Oberfläche. Wieder nahm er einen kleinen Schluck. »Wo ist sie?«
    Shazad nahm einen größeren Schluck. Die Shasinn, dachte sie, beherrschten sich außergewöhnlich gut, wenn es darauf ankam, während sie sich oft von Gefühlen leiten ließ. »In Sicherheit und es geht ihr gut. Ich bin freundlicher zu hochrangigen Gefangenen als ihr, Gasam.«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis, Shazad. Damals waren wir alle noch jung. Ich war ein wilder Stammeshäuptling von den Inseln, und ihr Nevaner hier wart einfach Angehörige eines anderen Stammes. In den letzten Jahren habe ich viel gelernt.«
    Sie vermochte ihr Staunen nicht zu verbergen. Bot Gasam ihr eine Entschuldigung an? Sogar eine so gut begründete?
    »Deine Königin war so eingebildet wie früher, als ich mit ihr sprach.«
    »Du warst auch arrogant, als du nur noch deinen Stolz und deine Ketten hattest. Was bleibt einer hochstehenden Persönlichkeit unter diesen Umständen, wenn nicht Arroganz? Außerdem …« Er lachte und es hörte sich fast bescheiden an. »Ich bin gerne König, aber Larissa ist eine Göttin. Sie schafft das so gut, wie es einem Menschen nur möglich ist, aber im Gegensatz zu ihr weiß ich genau, dass ich sterblich bin. Mein Haar wird langsam grau und ich bin nicht mehr so stark wie vor zwanzig Jahren.« Seine lange feingliedrige Hand glitt von der Brust bis zum Knie. »Inzwischen dauert es lange, bis ich mich von Wunden erhole. Ich bin sterblich und irgendwann bin ich alt und schließe für immer die Augen. Ich denke nicht mehr wie der junge Barbar, der ich einst war, Shazad, und auch du bist nicht mehr die verantwortungslose, ungestüme Prinzessin.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir glauben, Gasam. Aber du bist eine der wenigen Personen in meinem Leben, die sich nie ändern.« Sie klatschte in die Hände zum Zeichen, dass die Vorgespräche beendet waren, und die Menschen verteilten sich im Raum. Eine Zeitlang würden nur belanglose Gespräche geführt werden. Das war nicht üblich, aber Shazad brauchte Zeit, um ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen. Gasams Gegenwart erschwerte das. Seit vielen Jahren war sie stolz darauf, nur das Beste für ihr Land zu tun. Sie hatte umsichtig und willensstark regiert.
    Jetzt ließ sie sich von Gefühlen leiten. Sie wurde wieder zu der sinnlichen, beeinflussbaren jungen Frau von früher. Harakh war ein guter, aber langweiliger Mann. Wenn man ihn mit Gasam verglich, war es, als halte man eine Kerze neben einen Vulkan. Warum stellte sie solche Vergleiche an? Sie hatte Gasam nicht hergebeten, um ihn zu verführen. Sie hatte ihn nicht eingeladen – er war freiwillig gekommen und verließ sich auf ihr Ehrenwort.
    Nach einer Stunde gezwungener Gespräche gab ein Diener Shazad das Zeichen, dass die Mahlzeit bereit stand.
    »Gasam, wir können speisen. Leider haben wir keine Kaggamilch mit Blut.«
    »Die schmeckt mir schon seit Jahren nicht mehr«, versicherte er ihr.
    Sie betraten den großen Festsaal und setzten sich zu Tisch. Der Krieg ermöglichte keine ausgefallenen Speisen, aber alles war reichlich vorhanden und schmeckte vorzüglich. Das Haus besaß einen gut gefüllten Weinkeller. Die Höflinge wunderten sich, dass die Shasinn nur auf den Tellern herumstocherten, winzige Happen zu sich nahmen und ihren Wein mit Wasser verdünnten.
    »Man denkt, ihr fürchtet euch vor Gift«, meinte Shazad.
    »Wir essen immer so«, erklärte Gasam, der ebenfalls wenig zu sich nahm. »Was den Wein angeht: Ich warnte sie davor, zu viel zu trinken. Außerdem ziehen sie unseren heimischen Ghul vor.«
    »Du hast deine Kriegerinnen nicht

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