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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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man anderes erwarten? Deshalb sehen Sie sich Douglas an und überlegen Sie, daß er in seiner Unwissenheit, Dummheit und Selbstsucht seinen Mit-Amerikanern ähnelt, doch einen oder zwei Punkte über dem Durchschnitt steht. Dann sehen Sie sich den Mann an, der ihn ersetzen wird, wenn diese Regierung stürzt.«
    »Man hat da keine Wahl.«
    »Man hat immer eine Wahl! Diese besteht zwischen >schlecht< und >schlimmer< - und die ist viel einschneidender als der zwischen >gut< und >besser<.«
    »Und? Was möchten Sie, daß ich tue?«
    »Nichts«, antwortete Harshaw. »Diese Show ziehe ich allein ab - zumindest fast allein. Ich erwarte, daß Sie es sich verkneifen, Joe Dougals wegen der bevorstehenden Regelung durchzuhecheln. Sie könnten ihn ja wegen >staatsmännischer Zurückhaltung< loben.«
    »Sie bringen mich zum Erbrechen!«
    »Bitte nicht ins Gras! Benutzen Sie Ihren Hut! Ich will Ihnen sagen, was ich tun werde. Das erste Gebot, wenn man einen Tiger reitet, ist, daß man sich an seinen Ohren festhalten muß.«
    »Seien Sie nicht so bombastisch. Was wollen Sie?«
    »Seien Sie nicht so begriffsstutzig, und hören Sie zu! Mike hat das Unglück, der Erbe eines größeren Reichtums zu sein, als Krösus ihn sich hat träumen lassen. Dazu kommt sein Anspruch auf politische Macht aufgrund eines politischjuristischen Präzedenzfalles, zu dessen Idiotie es keine Parallele gibt, seit man Sekretär Fall überführte, eine Bestechung angenommen zu haben, von deren Zahlung Doheny entbunden wurde. Ich habe kein Interesse an Blödsinn wie der Unterstützung des >echten Prinzen<. Auch sehe ich diesen Reichtum nicht als >seinen< an; er hat ihn nicht geschaffen. Selbst wenn er ihn sich verdient hätte, ist >Eigentum< nicht der natürliche und offensichtliche Begriff, für den ihn die meisten Leute halten.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Eigentum ist eine ausgeklügelte Abstraktion, eine mystische Beziehung. Gott weiß, daß unsere Rechtstheoretiker dieses Mysterium kompliziert haben - aber ich hätte mir nicht im Traum einfallen lassen, wie subtil es ist, bis ich es aus dem marsianischen Gesichtswinkel betrachtete. Marsianer kennen kein Eigentum. Sie besitzen gar nichts ... nicht einmal ihren eigenen Körper.«
    »Einen Augenblick, Jubal! Sogar Tiere haben Eigentum. Und die Marsianer sind keine Tiere, sie sind eine Zivilisation mit Städten und allen möglichen Dingen.«
    »Ja. >Füchse haben Baue, und die Vögel der Luft haben Nester.< Niemand versteht >meus-et-tuus< besser als ein Wachhund. Aber Marsianer verstehen es nicht. Es sei denn, man betrachtet es als >Eigentum<, daß Millionen oder Milliarden von Senior-Bürgern - für Sie, mein Freund, >Geister< - alles gemeinsam besitzen.«
    »Sagen Sie, Jubal, was hat es mit diesen >Alten< auf sich, von denen Mike dauernd redet?«
    »Sie wollen die offizielle Version hören? Oder meine eigene Meinung?«
    »Nein. Ihre eigene Meinung. Was denken Sie wirklich?«
    »Dann behalten Sie es für sich. Ich halte es für frommen Quatsch, geeignet, den Rasen zu düngen - Aberglauben, der dem Jungen so früh ins Gehirn gebrannt worden ist, daß er keine Chance mehr hat, sich davon zu befreien.«
    »Jill spricht, als glaube sie es.«
    »Sie werden mich auch sprechen hören, als glaubte ich es. Normale Höflichkeit. Eine meiner geschätztesten Freundinnen glaubt an Astrologie; ich würde sie niemals beleidigen, indem ich ihr sage, was ich davon halte. Die Fähigkeit der Menschen, zu glauben, was mir äußerst unwahrscheinlich vorkommt - vom Tischerücken bis zur Überlegenheit über ihre Kinder -, ist niemals ausgelotet worden. Glauben kommt mir wie intellektuelle Trägheit vor, über die ich nicht diskutiere. Besonders, da ich mich selten in der Lage befinde, zu beweisen, daß er falsch ist. Es ist unmöglich einen negativen Beweis zu führen. Mikes Glaube an seine >Alten< ist nicht irrationaler als die Überzeugung, die Dynamik des Universums könne durch Gebete um Regen außer Kraft gesetzt werden. Außerdem hat er die Möglichkeit, es zu belegen. Er war dort, ich nicht.«
    »Hmm, Jubal, ich bekenne mich zu dem Verdacht, die Unsterblichkeit sei eine Tatsache - aber ich bin froh, daß der Geist meines Großvaters mich nicht herumkommandiert. Er war ein verschrobener alter Teufel.«
    »Das war meiner auch. Und ich bin es auch. Aber gibt es einen Grund, warum einem Einwohner die Bürgerrechte aberkannt werden sollen, nur weil er tot ist? Der Bezirk, in dem ich aufgewachsen bin, hatte einen großen

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