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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Dann überlegte er es sich anders und bot es Harshaw an.
    Jubal sagte: »Ich kann kein Marsianisch sprechen, Sohn - aber danke für das Wasser. Mögest du niemals durstig sein.« Er trank ein Drittel aus.
    »Ah!«
    Er gab das Glas an Ben weiter.
    Caxton sah Mahmoud an und sagte ernst: »Zueinanderwachsen. Mit dem Wasser des Lebens wachsen wir zueinander.« Er trank und reichte Dorcas das Glas.
    Obwohl nun schon Präzedenzfälle geschaffen waren, zögerte Dorcas. »Dr. Mahmoud? Wissen Sie, wie ernst Mike das nimmt?«
    »Das weiß ich, Miss.«
    »Nun. wir nehmen es ebenso ernst. Sie verstehen? Sie. groken?«
    »Ich groke es in seiner ganzen Fülle. andernfalls hätte ich mich geweigert zu trinken.«
    »Gut. Mögest du immer tief trinken. Mögen unsere Eier ein Nest teilen.« Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie trank und drückte das Glas hastig Miriam in die Hand.
    Miriam flüsterte: »Reiß dich zusammen, Kind!« Sie sagte zu Mike: »Mit Wasser heißen wir unseren Bruder willkommen.« Dann wandte sie sich an Mahmoud: »Nest, Wasser, Leben.« Sie trank. »Unser Bruder.« Sie bot ihm das Glas.
    Mahmoud trank, was noch übrig war, und sprach, aber auf arabisch: »>Und wenn ihr eure Angelegenheiten mit den ihren mischt, sind sie eure Brüder.<«
    »Amen«, bekräftigte Jubal.
    Dr. Mahmoud sandte ihm einen raschen Blick zu und entschied sich, nicht nachzufragen, ob Harshaw es verstanden habe. Hier war nicht der richtige Ort, etwas zu sagen, das dazu führen konnte, seine eigenen Probleme, seine Zweifel ans Tageslicht zu befördern. Trotzdem wurde ihm warm ums Herz, wie immer beim Wasserritual - auch wenn es nach Häresie roch.
    Sein Gedankengang wurde durch den Assistenten des Protokollchefs unterbrochen, der herbeistürmte. »Sie sind Dr. Mahmoud. Sie gehören auf die andere Seite, Doktor. Folgen Sie mir!«
    Mahmoud blickte zunächst zu ihm und dann zu Mike. Er lächelte. »Nein, ich gehöre hierher. Dorcas, darf ich mir einen Sessel heranziehen und mich zwischen dich und Valentin Michael setzen?«
    »Sicher, Doktor. Ich rücke rüber.«
    Der Assistent des Protollchefs war nahe daran, mit der Fußspitze auf den Boden zu klopfen. »Dr. Mahmoud, bitte! Nach der Tischordnung sitzen Sie auf der anderen Seite des Raums! Der Generalsekretär kann jeden Augenblick kommen - und der Saal wimmelt immer noch von Reportern und Gott weiß von wem sonst noch. und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!«
    »Dann tun Sie es anderswo, Freundchen«, schlug Jubal vor.
    »Was? Wer sind Sie? Stehen Sie auf der Liste?« Besorgt konsultierte er seine Tischordnung.
    »Wer sind denn Sie?« gab Jubal zurück. »Der Oberkellner? Ich bin Jubal Harshaw. Sollte mein Name nicht auf dieser Liste stehen, können Sie sie zerreißen. Hören Sie, Meister, wenn der Mann vom Mars Dr. Mahmoud neben sich sitzen haben möchte, ist die Sache damit gebongt. Klar?«
    »Aber er kann nicht hier sitzen! Die Sessel am Konferenztisch sind reserviert für Hohe Minister, Delegationschefs, Richter des Hohen Gerichts und Personen gleichen Ranges. Und ich weiß nicht, wie ich sie dazwischenquetschen soll, wenn noch mehr auftauchen - und den Mann vom Mars natürlich.«
    »Natürlich«, stimmte Jubal ihm zu.
    »Und natürlich muß Dr. Mahmoud in der Nähe des Generalsekretärs sitzen - gleich hinter ihm, damit er zum Dolmetschen bereitsteht. Ich muß schon sagen, Sie sind keine Hilfe.«
    »Ich werde Ihnen helfen.« Jubal zog dem Beamten das Blatt aus der Hand. »Hmm. lassen Sie mal sehen. Der Mann vom Mars wird gegenüber dem Generalsekretär sitzen, also da, wo er zufällig sowieso schon sitzt. Dann.« -Jubal nahm einen Bleistift und attackierte die Liste - »gehört diese Hälfte, von hier bis hier dem Mann vom Mars.« Jubal kritzelte Kreuzchen und verband sie mit einem dichten schwarzen Bogen. Er strich Namen aus, die auf dieser Seite des Tisches standen. »Damit habe ich Ihnen die halbe Arbeit abgenommen. weil ich alle auf unsere Seite setzen werde.«
    Der Protokollchef war so schockiert, daß er kein Wort hervorbrachte. Sein Mund arbeitete, doch es kamen nur unartikulierte Laute heraus. Jubal sah ihn freundlich an. »Ist was? Oh - ich habe vergessen, es offiziell zu machen.« Er schrieb unter seine Korrekturen: >J. Harshaw für V.M. Smith.< »Traben Sie zu Ihrem Zeremonienmeister zurück, Sohn, und zeigen Sie ihm das. Sagen Sie ihm, er soll in seinen Dienstanweisungen über Staatsbesuche von den Oberhäuptern befreundeter Planeten nachschlagen.«
    Der Beamte

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