Fremder in einer fremden Welt
eine Neuigkeit.«
»Nur zitiere mich nicht. Man hat ihm außerdem Injektionen gegen alles bis auf Dienstmädchenknie gegeben. Aber, Ben, um ihn vor Infektionen zu bewahren, braucht man keine bewaffneten Wachtposten.«
»Hmmm. Jill, ich habe ein paar Brocken aufgeschnappt, von denen du vielleicht noch nichts gehört hast. Ich kann sie nicht verwenden, weil ich meine Quellen schützen muß. Aber ich erzähle es dir - du darfst es nur nicht weitersagen.«
»Das werde ich nicht tun.«
»Es ist eine lange Geschichte. Noch ein Glas?« »Nein, laß uns mit den Steaks anfangen. Wo ist der Knopf?«
»Gleich hier.«
»Dann drück ihn!«
»Ich? Du hast dich erboten, das Essen zu kochen. Wo bleibt der Pfadfindergeist, mit dem du so angegeben hast?«
»Ben Caxton, ich werde eher hier sitzenbleiben, bis ich verhungere, als daß ich aufstehe und einen Knopf drücke, der sechs Zoll von deinem Finger entfernt ist.«
»Wie du wünschst.« Er drückte den Knopf. »Vergiß nur nicht, wer das Essen gekocht hat. Jetzt zu Valentin Michael Smith. Es bestehen ernste Zweifel an seinem Recht auf den Namen >Smith<.«
»Wie bitte?«
»Schätzchen, dein Busenfreund ist der erste aktenkundig gewordene interplanetare Bastard. Ich meine natürlich >Kind der Liebe<.«
»Teufel!«
»Bitte, benimm dich ladylike. Hast du die Geschichte der Envoy im Kopf? Ist ja auch egal. Ich werde dir die Höhepunkte berichten. Acht Leute, vier verheiratete Paare. Zwei davon waren Captain und Mrs. Brant sowie Dr. und Mrs. Smith. Dein Freund mit dem Engelsgesicht ist der Sohn von Mrs. Smith und Captain Brant.«
»Woher weiß man das? Und wen kümmert es? Das ist ja zum Heulen, einen Skandal nach all dieser Zeit wieder auszugraben! Sie sind tot - laßt sie in Frieden!«
»Zu der Frage, woher man es weiß: Wahrscheinlich sind nie acht Leute so gründlich gemessen und untersucht worden. Blutgruppen, Rhesusfaktoren, Haar- und Augenfarben, all diese genetischen Dinge - du weißt darüber mehr als ich. Es steht fest, daß Mary Jane Lyle Smith seine Mutter und Michael Brant sein Vater ist. Das gibt Smith eine erstklassige Erbmasse; sein Vater hatte einen I.Q. von 163, seine Mutter von 170, und beide waren Asse auf ihren Fachgebieten.
Zu der Frage, wen es kümmert: Es kümmert eine Menge Leute - und es werden noch mehr werden, sobald die Sache herauskommt. Hast du einmal von dem Lyle-Antrieb gehört?«
»Natürlich. Den benutzt doch die Champion.«
»Und jedes andere Raumschiff heutzutage ebenfalls. Wer hat ihn erfunden?«
»Ich weiß nicht - Warte! Du meinst, sie ...«
»Reichen Sie der Dame eine Zigarre! Dr. Mary Jane Lyle Smith. Sie hatte ihn erfunden, bevor sie abreiste, obwohl noch Entwicklungsarbeiten zu tun blieben. Also stellte sie die grundlegenden Patentanträge und übergab die Sache einer Treuhandgesellschaft, die aber keine gemeinnützige Institution war. Die Kontrolle und die zwischenzeitlich erzielten Gewinne übertrug sie der Science Foundation. So übte letzten Endes die Regierung die Kontrolle aus - aber dein Freund ist der Eigentümer. Der Wert beträgt Millionen, vielleicht Hunderte von Millionen; das kann ich nicht abschätzen.«
Sie holten das Essen herein. Caxton benutzte an der Decke hängende Tische, um seinen Rasen zu schonen. Er ließ einen zu seinem Sessel und einen weiteren auf japanische Höhe hinunter, so daß Jill auf dem Gras sitzen konnte.
»Zart?« fragte er.
»Köstlich!« antwortete sie mit vollem Mund.
»Danke. Vergiß nicht, ich habe gekocht.«
»Ben«, sagte sie, nachdem sie geschluckt hatte, »wenn nun Smith ein. ich meine, illegitim ist, kann er dann erben?«
»Er ist nicht illegitim. Dr. Mary Jane war in Berkeley; das kalifornische Recht kennt das Konzept der Illegitimität nicht. Das gleiche gilt für Captain Brant, da Neuseeland zivilisierte Gesetze hat. Weiter: In dem Heimatstaat von Dr. Ward Smith, Mary Janes Ehemann, ist ein während einer Ehe geborenes Kind unter allen Umständen legitim. Jill, wir haben hier einen Menschen, der das legitime Kind von drei Elternteilen ist.«
»Langsam, Ben, das geht nicht. Entweder so oder so, aber nicht beides. Ich bin kein Rechtsanwalt, aber.«
»Natürlich nicht. Solche Fiktionen machen einem Rechtsanwalt keine Kopfschmerzen. Smith ist unter verschiedenen Jurisdiktionen auf verschiedene Weise legitim - auch wenn er tatsächlich ein Bastard ist. Also erbt er. Außerdem war nicht nur seine Mutter reich, seine Väter waren auch gut betucht. Bis kurz vor Beginn des
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