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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Aber immerhin war es ein Kompromiß, den jeder schlucken konnte. Daraus erwuchsen die Gesetze über die Kolonisierung von Planeten, alle auf der Grundlage der Larkin-Entscheidung und mit der Absicht erlassen, Blutvergießen zu vermeiden. Das funktionierte auch - der Dritte Weltkrieg brach nicht wegen eines Konflikts über Fragen der Raumfahrt aus. Die Larkin-Entscheidung ist also gültiges Gesetz und auf Smith anzuwenden.«
    Jill schüttelte den Kopf. »Ich erkenne keinen Zusammenhang.«
    »Denk nach, Jill! Nach unserem Gesetz ist Smith ein souveräner Staat - und der alleinige Eigentümer des Planeten Mars.«

5
    Jill machte große Augen. »Zu viele Martinis, Ben. Ich würde schwören, du hättest gesagt, diesem Patienten gehöre der Mars.«
    »Und ob er ihm gehört! Smith hat ihn die vorgeschriebene Zeit besetzt gehalten. Smith ist der Planet Mars - König, Präsident, Volk. Wenn die Champion keinen Kolonisten zurückgebracht hätte, wäre Smith' Anspruch anfechtbar. Aber sie hat es getan, und das bedeutet eine fortgesetzte Besiedelung, obwohl Smith zur Erde gekommen ist. Er braucht mit den Kolonisten von der Champion nicht einmal zu teilen; das sind bloße Einwanderer, bis er ihnen die Staatsbürgerschaft verleiht.«
    »Phantastisch!«
    »Aber legal. Schätzchen, siehst du, warum die Leute an Smith interessiert sind? Und warum die Regierung ihn versteckt gehalten hat? Was sie da veranstalten, ist noch nicht einmal annähernd legal. Smith ist sowohl Bürger der Vereinigten Staaten, als auch der Föderation. Aufgrund seiner Abstammung besitzt er eine doppelte Staatsbürgerschaft. Es widerspricht dem Gesetz, einen Bürger der Föderation festzuhalten, selbst dann, wenn er ein überführter Krimineller ist. Diese Regelung gilt in der gesamten Föderation. Das ist eines der Dinge, die nach dem Dritten Weltkrieg geregelt wurden. Allerdings bezweifle ich, daß Smith seine Rechte kennt. Auch ist es in der ganzen Geschichte als unfreundlicher Akt betrachtet worden, einen zu Besuch weilenden Monarchen - was er ist - einzuschließen und ihn keinen Menschen empfangen zu lassen, besonders die Presse, also mich. Du willst mich immer noch nicht einschmuggeln?«
    »Wie bitte? Du hast mir eine Wahnsinnsangst eingejagt Ben, wenn ich erwischt worden wäre, was hatte man mit mir gemacht?« »Hmm keine Gewalt angewendet. Du warst aufgrund eines von drei Ärzten unterzeichneten Attests in eine Gummizelle gesperrt worden, und jedes zweite Schaltjahr hattest du Post empfangen dürfen. Ich frage mich, was man mit ihm machen wird.«
    »Was kann man denn mit ihm machen?«
    »Nun, er konnte sterben - zum Beispiel an g-Ermüdung. Das wäre eine passende Ausrede für die Behörden.«
    »Du glaubst, man will ihn ermorden?«
    »Pst, pst! Benutze keine häßlichen Wörter! Ich glaube nicht, daß man es tun wird. Zunächst einmal ist er eine Goldmine an Informationen. Das ist sogar einer breiteren Öffentlichkeit bewußt. Er konnte mehr wert sein als Newton, Edison und Einstein zusammen, viel mehr - oder vielleicht auch nicht. Ich glaube nicht, daß sie ihn anrühren werden, bevor sie sich sicher sind. Zweitens ist er eine Brücke zwischen uns und der einzigen anderen zivilisierten Rasse, der wir bisher begegnet sind. Das ist mit Sicherheit von Bedeutung. Allerdings hat niemand eine Vorstellung davon, wie bedeutend. Wie gut bist du in klassischer Literatur? Hast du je H.G. Wells' Krieg der Welten gelesen?«
    »Vor langer Zeit, in der Schule.«
    »Nehmen wir mal an, die Marsianer erweisen sich als feindlich und würden gewinnen. Ich nehme an, das könnten sie. Vielleicht verfügen sie im Gegensatz zu uns über Möglichkeiten, festzustellen, wie groß die Keule ist, die sie schwingen. Smith konnte der Vermittler sein, der den ersten interplanetarischen Krieg unnötig macht. Diese Möglichkeit, auch wenn sie von geringer Wahrscheinlichkeit ist, kann die Regierung nicht ignorieren. Die Entdeckung von Leben auf dem Mars ist etwas, das sie politisch noch nicht gewertet hat.«
    »Dann meinst du, er ist nicht in Gefahr?«
    »Im Augenblick nicht. Der Generalsekretär muß richtig raten. Wie du weißt, wackelt sein Stuhl.«
    »Ich kümmere mich nicht um Politik.«
    »Solltest du aber. Sie ist kaum weniger wichtig als dem eigener Herzschlag.«
    »Darum kümmere ich mich ebensowenig.«
    »Sprich nicht dazwischen, wenn ich einen Vortrag halte. Das von Douglas zusammengehaltene Flickwerk der Majorität konnte über Nacht auseinanderbrechen - Pakistan würde

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