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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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die Stirn. »Das beunruhigt mich bei den Fosteriten, Jill. Ich halte sie für aufrichtig. Mike fällt auf Aufrichtigkeit sofort herein.«
    »Was werden sie wohl versuchen?«
    »Ihn zu bekehren. Dann sein Vermögen in die Finger zu bekommen.«
    »Ich dachte, du hättest alles so geregelt, daß niemand herankann?«
    »Nein, nur so, daß niemand es sich gegen seinen Willen aneignen kann. Im allgemeinen könnte er es nicht wegschenken, ohne daß die Regierung eingriffe. Aber wenn er es einer politisch mächtigen Kirche schenkt, ist das eine andere Sache.«
    »Ich sehe nicht ein, wieso.«
    Jubals Gesicht verfinsterte sich. »Meine Liebe, Religion ist im Gesetz ein Null-Gebiet. Eine Kirche kann alles tun, was jede andere Organisation auch tun kann - und ist keinen Einschränkungen unterworfen. Sie zahlt keine Steuern, braucht keine Berichte zu veröffentlichen, ist wirksam immun gegen Durchsuchungen, Inspektionen oder Kontrollen - und eine Kirche ist alles, was sich selbst eine Kirche nennt. Es sind schon Versuche gemacht worden, zwischen >richtigen< Kirchen, die ein Recht auf Immunität haben, und >Sekten< zu unterscheiden. Das ist nicht machbar, es sei denn, man führt eine Staatsreligion ein - eine Kur, die schlimmer wäre als die Krankheit. Sowohl nach dem, was von der Verfassung der Vereinigten Staaten noch übrig ist, als auch nach dem Föderationsvertrag sind alle Kirchen gleichermaßen immun - vor allem, wenn sie einen Block an Wählerstimmen darstellen. Wenn Mike zum Fosterismus bekehrt wird - und ein Testament zugunsten seiner Kirche aufsetzt - und eines Tages bei Sonnenaufgang >gen Himmel fährt<, wird das, in der korrekten Tautologie, so >legal sein wie Kirche am Sonntag<.«
    »Ach du meine Güte! Ich glaubte, wir hätten ihn endlich in Sicherheit!«
    »Sicherheit gibt es auf dieser Seite des Grabens nicht.«
    »Nun. was wirst du tun, Jubal?«
    »Nichts. Nur mich aufregen.«
    Mike ordnete ihr Gespräch ohne Versuch, es zu groken, im Gedächtnis ein. Er erkannte das Thema als eines, das in seiner eigenen Sprache von äußerster Einfachheit, aber im Englischen erstaunlich schlüpfrig war. Seit er darin versagt hatte, mit seinem Bruder Mahmoud gegenseitiges Groken zu erreichen, weil er das allesumfassende marsianische Konzept von >Du bist Gott< unvollkommen übersetzt hatte, wartete er. Warten würde zur rechten Zeit Frucht tragen; sein Bruder Jill lernte seine Sprache, und er würde es ihr erklären. Sie würden zusammen groken.
    In der Zwischenzeit erfreute sich Mike an der Landschaft, die unter ihnen vorüberzog. Er war erfüllt von dem Eifer, mehr zu erfahren. Mike erwartete - oder hoffte - einen menschlichen >Alten< zu treffen.
    Senator Boone erwartete sie auf dem Landeplatz des Tabernakels. »Wie geht's, Leute? Möge der liebe Gott euch diesen schönen Sabbath segnen. Mr. Smith, ich bin glücklich, Sie wiederzusehen. Und Sie auch, Doktor.« Er nahm die Zigarre aus dem Mund und sah Jill an. »Und diese kleine Dame - habe ich Sie im Palast gesehen?«
    »Ja, Senator. Ich bin Gillian Boardman.«
    »Das habe ich mir gedacht, meine Liebe. Sind Sie gerettet?«
    »Äh, ich glaube nicht, Senator.«
    »Es ist nie zu spät. Wir würden uns freuen, wenn Sie an dem SucherGottesdienst im Äußeren Tabernakel teilnehmen würden - ich werde einen Schutzengel finden, der Sie geleitet. Mr. Smith und der Doc werden ins Sanktuarium gehen.«
    »Senator.«
    »Was denn, Doc?«
    »Wenn Miss Boardman das Sanktuarium nicht betreten darf, sollten wir besser alle zum Sucher-Gottesdienst gehen. Sie ist seine Krankenschwester und Dolmetscherin.«
    Boone zeigte Bestürzung. »Ist er krank? Er sieht nicht so aus. Und warum braucht er einen Dolmetscher? Er spricht doch englisch - ich habe es selbst gehört.«
    Jubal zuckte die Achseln. »Ich als sein Arzt ziehe es vor, eine Krankenschwester bei uns zu haben. Mr. Smith ist an diesen Planeten noch nicht akklimatisiert. Warum fragen Sie ihn nicht selbst? Mike, möchtest du Jill bei dir haben?«
    »Ja, Jubal.«
    »Aber. nun gut, Mr. Smith.« Von neuem entfernte Boone seine Zigarre, steckte zwei Finger zwischen die Lippen und pfiff. »Cherub herbei!«
    Ein Teenager kam angestürmt. Er trug ein kurzes, weites Gewand, Strumpfhosen und Slipper. Auf seinen Schultern war etwas befestigt, das wie Taubenflügel aussah. (Wie sich herausstellte, waren es auch welche.) Er hatte goldene Locken und ein sonniges Lächeln. Jill fand ihn so niedlich wie eine Ginger-Ale-Anzeige.
    Boone befahl: »Fliege zum

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