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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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gebeten, Ihnen zu sagen«, verkündete er in väterlichem Ton, »daß er wieder zu Ihnen kommen wird, sobald er kann. Er muß erst Muskeln entwickeln, verstehen Sie. Möglicherweise nächste Woche, wenn die Ärzte meinen, daß er kräftig genug ist.« Nun wurden wieder die >Kluges-Mädchen<-Tabletten gezeigt, und eine Spielszene machte klar, daß ein Mädchen, das sie nicht nahm, nicht nur den Verstand verloren habe, sondern auch ein völliger Versager sei. Die Männer würden die Straßenseite wechseln, um ihr aus dem Weg zu gehen. Ben schaltete auf einen anderen Kanal um. Dann wandte er sich Jill zu und meinte mißmutig: »Den Artikel für morgen kann ich zerreißen. Durch den von heute stehe ich schon blöd genug da. Douglas hat Smith in seiner Gewalt.«
    »Ben!«
    »Was denn?«
    »Das war nicht der Mann vom Mars!«
    »Was? Baby, bist du sicher?«
    »Oh, er sah ganz so aus. Er war sogar fast identisch. Selbst seine Stimme war dieselbe. Aber er war nicht der Patient, den ich in diesem bewachten Zimmer gesehen habe.«
    Ben gab zu bedenken, daß Dutzende von Personen Smith gesehen hatten - Wachtposten, Krankenhausärzte, Pfleger, der Captain und die Crew der Champion, wahrscheinlich noch weitere. Einige von ihnen mußten diese Sendung verfolgt haben. Die Regierung mußte damit rechnen, daß der eine oder andere einen untergeschobenen Smith erkennen würde. Ben konnte es nicht glauben. Das Risiko war zu groß.
    Jill schob nur die Unterlippe vor und bestand darauf, der Mann im Stereotank sei nicht der Patient gewesen, den sie kennengelernt hatte. Schließlich sagte sie ärgerlich: »Okay, okay! Mach, was du willst! Ich kann nicht beweisen, daß ich recht habe, also muß ich mich irren - Männer!«
    »HöreJill...«
    »Bitte, bring mich nach Hause!«
    Ben ging, ein Taxi zu rufen. Er bestellte es nicht vom Restaurant aus, obwohl er nicht mehr glaubte, daß sich irgend jemand noch für ihn interessierte, sondern suchte sich eines auf dem Landeplatz eines Hotels gegenüber. Jill blieb auf dem Rückflug kühl. Ben holte die Abschrift heraus und las sie noch einmal. Er dachte eine Weile nach. Dann sagte er: »Jill?«
    »Ja, Mr. Caxton?«
    »Ich gebe dir gleich >Mister    »Und was führt dich zu diesem Schluß?«
    Er schlug die Blätter gegen die Handfläche. »Das. Es ist nicht möglich, daß Smith gestern dieses Benehmen zeigte und heute abend ein solches Interview gab. Er wäre durchgedreht und in eine dieser Trancen verfallen.«
    »Es erfüllt mich mit Genugtuung, daß du das Offensichtliche endlich erkannt hast.«
    »Jill, hättest du die Güte, mir einen Tritt zu geben und dann wieder gut zu sein? Weißt du, was das heißt?«
    »Es heißt, daß man einen Schauspieler genommen und ein Interview getürkt hat. Das habe ich dir schon vor einer Stunde gesagt.«
    »Sicher. Einen Schauspieler, und zwar einen guten, der sorgfältig zurechtgemacht und einstudiert worden ist. Aber es bedeutet mehr als das. Wie ich es sehe, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist Smith tot, und.«
    »Tot!« Plötzlich war Jill wieder bei dieser merkwürdigen WassertrinkZeremonie und spürte den fremden, warmen, unweltlichen Duft von Smith' Persönlichkeit, spürte ihn mit unerträglichem Kummer.
    »Durchaus möglich. In dem Fall wird Smith in der Person seines Doppelgängers am Leben erhalten, solange sie ihn brauchen. Das dauert dann vielleicht eine Woche oder auch zehn Tage. Auf jeden Fall so lange, bis sie ihn dazu gebracht haben, das zu unterschreiben, was sie wollen. Dann wird der Doppelgänger >sterben<. Man wird ihn wegschicken, versehen mit einem so starken hypnotischen Sprechverbot, daß er an Asthma ersticken wird, sollte er versuchen, die Sache auszuplaudern. Vielleicht nimmt man sogar eine Lobotomie an ihm vor. Aber wenn der echte Smith bereits tot ist, vergessen wir die Sache am besten. Wir könnten die Wahrheit niemals beweisen. Gehen wir also davon aus, daß er noch lebt.«
    »Oh, das hoffe ich sehr!«
    »Was ist dir Hekuba oder Hekuba dir?« zitierte Caxton falsch. »Wenn er lebt, könnte es sein, daß kein finsterer Plan dahintersteckt. Schließlich benutzen alle Persönlichkeiten von öffentlichem Interesse Doubles. Die Öffentlichkeit regt sich noch nicht einmal darüber auf. Irgend jemand entdeckt meist das Double und hält sich für besonders clever und allwissend. Vielleicht hatten die Behörden einfach nur auf den öffentlichen Druck reagiert und den Mann vom Mars

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