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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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der Kanzlei Biddle, Frisby, Frisby, Biddle & Reed und dann den Zeugen Cavendish ab. Die schmächtige Gestalt Mr. Cavendishs in der weißen Robe seines Berufs erinnerte Ben an die Freiheitsstatue, und sie stach fast ebenso ins Auge. Ben hatte Mark Frisby erklärt, was er vorhatte (und Frisby hatte ihn darauf hingewiesen, er habe kein Recht dazu), bevor Cavendish zustieg. In Anwesenheit des Unparteiischen Zeugen hielten sie sich an das Protokoll und sprachen nicht darüber, was er unter Umständen zu sehen und zu hören bekommen werde.
    Das Taxi setzte sie auf dem Bethesda-Zentrum ab. Sie stiegen in das Büro des Direktors hinunter. Ben überreichte seine Visitenkarte und bat darum, den Direktor zu sprechen.
    Eine autoritäre Dame fragte, ob er einen Termin habe. Ben gestand, daß er keinen hatte.
    »Dann ist Ihre Chance, Dr. Broemer zu sprechen, sehr gering. Wollen Sie mir sagen, um was es sich handelt?«
    »Sagen Sie ihm«, erklärte Caxton so laut, daß es hören konnte, wer in der Nähe war, »daß Caxton vom Crow's Nest mit einem Rechtsanwalt und einem Unparteiischen Zeugen hier ist, um Valentin Michael Smith, den Mann vom Mars, zu interviewen.«
    Sie erschrak, fing sich jedoch wieder und entgegnete frostig: »Ich werde ihn informieren. Wollen Sie bitte Platz nehmen?«
    »Danke, ich werde hier warten.«
    Frisby holte eine Zigarre hervor, Cavendish wartete mit der ruhigen Geduld eines Menschen, der schon gutes und schlechtes Benehmen in jeder Form gesehen hat, Caxtons Nerven flatterten. Endlich verkündete die Eiskönigin: »Mr. Berquist wird Sie empfangen.«
    »Berquist? Gil Berquist?«
    »Ich glaube, sein Name ist Mr. Gilbert Berquist.«
    Caxton dachte darüber nach. Gil Berquist gehörte zu Douglas' Schar von Handlangern, Verwaltungsassistenten genannt. »Ich will nicht mit Berquist, ich will mit dem Direktor sprechen.«
    Aber Berquist kam schon heraus, die Hand ausgestreckt, ein Begrüßungsgrinsen auf dem Gesicht. »Benny Caxton! Wie geht es Ihnen, alter Freund? Gehen Sie immer noch mit derselben alten Masche hausieren?« Er schoß einen Blick zu dem Zeugen hinüber.
    »Immer noch. Was machen Sie hier, Gil?«
    »Sollte es mir je gelingen, dem Staatsdienst Lebewohl zu sagen, werde ich auch Kolumnist - gebe telefonisch tausend Wörter Gerücht durch und faulenze den Rest des Tages. Ich beneide Sie, Ben.«
    »Ich habe gefragt: >Was machen Sie hier, Gil?< Ich möchte erst den Direktor und dann den Mann vom Mars sprechen. Ich bin nicht hergekommen, um mich von Ihnen vornehm abwimmeln zu lassen.«
    »Ben, bitte, nicht diese Haltung! Ich bin hier, weil Dr. Broemer von der Presse wahnsinnig gemacht wurde. Da schickte mich der Generalsekretär, ihm die Bürde abzunehmen.«
    »Okay. Ich möchte Smith sprechen.«
    »Ben, alter Junge, das will jeder Reporter, Sonderkorrespondent, Feature-Schreiber, Kommentator, freie Journalisten und Briefkastenonkel. Du bist nur ein Teil einer riesigen Armee. Wenn ich jedem von euch die Erlaubnis geben würde, ihn zu besuchen, hättet ihr ihn in weniger als 24 Stunden umgebracht. Erst vor zwanzig Minuten war Polly Peepers hier. Sie wollte ihn über das Liebesleben der Marsianer interviewen.« Berquist warf beide Hände in die Höhe.
    »Ich möchte Smith sprechen. Bekomme ich ihn zu sehen oder nicht?«
    »Ben, gehen wir dahin, wo wir bei einem Glas miteinander reden können. Sie können mich fragen, was Sie wollen.«
    »Ich will Sie überhaupt nichts fragen; ich will Smith sprechen. Das hier ist mein Rechtsanwalt Mark Frisby.« Wie es üblich war, stellte Ben den Unparteiischen Zeugen nicht vor. Sie taten alle so, als sei er gar nicht anwesend.
    »Wir kennen uns«, bestätigte Berquist. »Wie geht es Ihrem Vater, Mark? Machen ihm die Nebenhöhlen zu schaffen?«
    »Es ist immer noch dasselbe.«
    »Dieses scheußliche Klima! Kommen Sie, Ben! Sie auch, Mark!«
    »Langsam«, widersprach Caxton. »Ich möchte Valentin Michael Smith sprechen. Ich vertrete das Post -Syndikat und indirekt zweihundert Millionen Leser. Bekomme ich ihn zu sehen? Wenn nicht, sagen Sie das laut und deutlich, und nennen Sie die rechtlichen Gründe für Ihre Weigerung.«
    Berquist seufzte. »Mark, wollen Sie diesem Schlüsselloch-Historiker erklären, daß er nicht in das Schlafzimmer eines Kranken hineinplatzen kann? Smith ist gestern abend ein einziges Mal öffentlich aufgetreten, und zwar gegen den Rat seines Arztes. Der Mann hat ein Recht auf Ruhe und Frieden und die Möglichkeit, zu Kräften zu kommen. Sein

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