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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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der Föderationsregierung zur Verfügung zu stellen. Vergeßt nicht, Freunde, jedes kluge Mädchen nimmt >Kluges Mädchen<. Leicht bei sich zu tragen, angenehm einzunehmen, garantiert pannensicher und nach Verordnung 1312 für den Verkauf ohne ärztliches Rezept zugelassen. Warum mit altmodischen, unästhetischen, schädlichen, unsicheren Methoden ein Risiko eingehen? Warum seine Liebe und Achtung aufs Spiel setzen?« Der charmante wölfische Sprecher blickte zur Seite und beeilte sich, mit der Werbung fertigzuwerden: »Ich präsentiere euch das >Kluge Mädchen<, und sie wiederum bringt euch den Generalsekretär - und den Mann vom Mars!«
    Die 3-D-Aufnahme wurde auf eine junge Frau geschnitten, so sinnlich, so verführerisch, so offensichtlich ein Säugetier, daß sie jedes männliche Wesen unzufrieden mit den lokalen Talenten machen mußte. Sie reckte und wand sich und erklärte mit Schlafzimmer-Stimme: »Ich nehme immer >Kluges Mädchen<.«
    Das Bild löste sich auf, und ein Orchester spielte Heil dem universellen Frieden. Ben fragte: »Nimmst du >Kluges Mädchen    »Das geht dich nichts an!« antwortete Jill verärgert und erklärte dann: »Es ist eine Quacksalbermedizin. Übrigens, wie kommst du auf die Idee, ich würde es brauchen?«
    Caxton antwortete nicht. In dem Tank waren die väterlichen Züge von Generalsekretär Douglas erschienen. »Freunde«, begann er, »Mitbürger der Föderation, mir wird heute abend eine einmalige Ehre, ein großes Privileg zuteil. Seit der triumphalen Rückkehr unserer glorreichen Champion.« Er fuhr fort, den Bewohnern der Erde zu ihrem erfolgreichen Kontakt mit einem anderen Planeten, einer anderen Rasse zu gratulieren. Dabei ließ er durchblicken, die Heldentat sei die persönliche Leistung jedes einzelnen Bürgers, jeder einzelne von ihnen hätte die Expedition leiten können, wäre er nicht mit wichtiger Arbeit beschäftigt gewesen - und er, Generalsekretär Douglas, stelle das demütige Instrument dar, das den Willen der Bürger vollzogen habe. Das sagte er nicht mit deutlichen Worten, aber er ging von der Voraussetzung aus, der einfache Mann sei jedem gleich und besser als die meisten, und der gute alte Joe Douglas verkörpere den einfachen Mann. Sogar seine bekleckerte Krawatte und sein strubbeliges Haar hatten die Wirkung >einfaches Volk<.
    Ben Caxton hätte gern gewußt, wer die Rede geschrieben hatte. Jim Sanforth wahrscheinlich. In Douglas' Stab war er am gewandtesten darin, Adjektive auszuwählen, die kitzelten und besänftigten. Er hatte Werbetexte verfaßt, bevor er in die Politik ging, und kannte keine Skrupel. Ja, >Die Hand, die die Wiege schaukelt< war Jims Arbeit - Jim war der Typ, der ein kleines Mädchen mit Bonbons anlocken konnte und das Ganze auch noch für eine clevere Operation hielt.
    »Stell das ab!« verlangte Jill.
    »Ruhig, Hübsche. Ich muß es hören.«
    ».und so, Freunde, habe ich die Ehre, euch unseren Mitbürger Valentin Michael Smith vorzustellen, den Mann vom Mars! Mike, wir wissen, Sie sind müde und haben sich nicht wohl gefühlt. Aber wollen Sie unseren Freunden ein paar Worte sagen? Alle wollen Sie kennenlernen.«
    Schnitt. Die Stereo-Szene zeigte die Halbnahaufnahme eines Mannes in einem Rollstuhl. Douglas beugte sich über ihn, und auf der anderen Seit stand eine Krankenschwester, steif, gestärkt und fotogen.
    Jill keuchte. Ben flüsterte: »Ruhig!«
    Das Interview war nicht besonders lang. Das glatte Babygesicht des Mannes in dem Rollstuhl verzog sich zu einem schüchternen Lächeln. Er blickte in die Kamera und sagte: »Hallo, Leute. Entschuldigt, daß ich sitzenbleibe. Ich bin immer noch schwach.« Das Sprechen machte ihm offenbar Mühe. Einmal fühlte die Krankenschwester seinen Puls.
    In Antwort auf Douglas' Fragen äußerte er sich lobend über Captain van Tromp und seine Crew, dankte allen für seine Rettung und erzählte, jeder auf dem Mars sei schrecklich aufgeregt über den Kontakt mit der Erde. Er hoffe, bei der Anknüpfung freundlicher Beziehungen zwischen den beiden Planeten helfen zu können. Die Krankenschwester unterbrach, aber Douglas fragte freundlich: »Mike, fühlen Sie sich stark genug für eine einzige weitere Frage?«
    »Na klar, Mr. Douglas - wenn ich sie beantworten kann.«
    »Mike, was halten Sie von den Mädchen hier auf der Erde?«
    »O Mann!«
    Das Babygesicht nahm einen ekstatischen, hingerissenen Ausdruck an und wurde rot. Die Kamera fuhr auf Kopf und Schultern des Generalsekretärs. »Mike hat mich

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