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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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vorgeführt, auf den alle so neugierig waren. Unser Freund Smith mag in zwei oder drei Wochen so weit sein, daß er die Anstrengungen eines öffentlichen Auftritts aushält, und dann wird man ihn ins Freie lassen. Aber ich habe gewaltige Zweifel daran!«
    »Warum?«
    »Benutz deinen Kopf! Schon ist ein Versuch Douglas' fehlgeschlagen, aus Smith herauszuquetschen, was er haben will. Aber Douglas kann sich ein Versagen nicht leisten. Deshalb glaube ich, daß er Smith tiefer als je zuvor vergraben wird. und wir werden den echten Mann vom Mars nie zu sehen bekommen.«
    »Er wird ihn töten ?« fragte Jill langsam.
    »Warum sollte er Gewalt anwenden? Es genügt, ihn in ein privates Pflegeheim zu stecken und ihn nie irgend etwas lernen zu lassen. Vielleicht ist er sogar schon aus dem Bethesda Zentrum verlegt worden.«
    »Oh, lieber Gott! Ben, was sollen wir tun?«
    Caxtons Gesicht verfinsterte sich. »Sie haben den Schläger und den Ball und stellen die Regeln auf. Aber ich werde mit einem Unparteiischen Zeugen und einem zähen Rechtsanwalt hineinmarschieren und Smith zu sprechen verlangen. Vielleicht kann ich die Sache in die Öffentlichkeit zerren.«
    »Ich werde dicht hinter dir marschieren!«
    »Den Teufel wirst du tun! Wie du betontest, würde es dich beruflich ruinieren.«
    »Aber du brauchst mich, um ihn zu identifizieren.«
    »Von Angesicht zu Angesicht kann ich einen Mann, der unter Nichtmenschen aufgewachsen ist, von einem Schauspieler unterscheiden, der vorgibt, dieser Mann zu sein. Geht jedoch etwas schief, bist du mein As im Ärmel - jemand, der weiß, daß es sich um einen faulen Zauber handelt, und der Zugang zum Inneren des Benthesda-Zentrums hat. Schatz, wenn du nichts von mir hörst, mußt du nach eigenem Ermessen vorgehen.«
    »Ben, sie würden doch dir nichts antun?«
    »Ich kämpfe außerhalb meiner Gewichtsklasse, Kleines.«
    »Ben, das gefällt mir nicht. Wenn du dort hineingehst, um ihn zu sprechen, was wirst du tun?«
    »Ich werde ihn fragen, ob er das Krankenhaus zu verlassen wünscht. Sagt er ja, fordere ich ihn auf, mit mir zu kommen. In Anwesenheit eines Unparteiischen Zeugen wird man nicht wagen, ihn zurückzuhalten. Ein Krankenhaus ist schließlich kein Gefängnis. Sie haben keine legale Handhabe ihn einzusperren.«
    »Und was dann? Er braucht unbedingt medizinische Betreuung, Ben. Er ist nicht imstande, für sich selbst zu sorgen.«
    Caxtons Gesicht verfinsterte sich von neuem. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich kann ihn nicht pflegen. Wenn wir ihn in meiner Wohnung unterbringen.«
    ».könnte ich ihn pflegen. Wird gemacht, Ben!«
    »Langsam! Dann zieht Douglas ein Kaninchen aus dem Zylinder, und Smith wird von neuem eingesperrt. Wir beide vielleicht auch.« Er runzelte die Stirn. »Ich kenne einen Mann, der damit durchkommen könnte.«
    »Wer ist das?«
    »Hast du schon einmal von Jubal Harshaw gehört?«
    »Na klar! Wer nicht?«
    »Das ist einer seiner Vorzüge; jeder weiß, wer er ist. Das macht es schwierig, ihn herumzuschubsen. Da er sowohl Doktor der Medizin als auch Rechtsanwalt ist, wird es dreifach schwierig, ihn herumzuschubsen. Aber am wichtigsten, er ist ein so kauziger Individualist, daß er mit nichts als einem Taschenmesser gegen die ganze Föderation kämpfen würde, wenn es ihm paßte - und das macht es achtfach schwierig. Ich lernte ihn während der Staatsverdrossenheitsverfahren kennen; er ist ein Freund, auf den ich zählen kann. Gelingt es mir, Smith aus dem Bethesda herauszuholen, bringe ich ihn auf Harshaws Besitz in den Poconos - und dann sollen diese Knallköpfe versuchen, ihn zu packen! Eingekeilt zwischen meiner Kolumne auf der einen und Harshaws Kampfeslust auf der anderen, werden sie sich schon gewaltig anstrengen müssen!«

7
    Obwohl es am Abend spät geworden war, nahm Jill ihren Dienst als Stationsschwester zehn Minuten vor der Zeit auf. Sie wollte Bens Befehl gehorchen und sich nicht einmischen, wenn er versuchte, zu dem Mann vom Mars vorzudringen, aber sie plante, sich in der Nähe aufzuhalten. Ben mochte Verstärkung brauchen.
    Auf dem Flur standen keine Wachen. Tabletts, Medikamente und zwei Patienten, die operiert werden sollten, hielten sie zwei Stunden lang in Trab. Jill hatte nur Zeit, die Tür zur Suite K-12 zu kontrollieren. Sie war verschlossen, und ebenso die Tür zu dem Aufenthaltsraum. Jill überlegte, ob sie sich jetzt, wo die Wachen fort waren, durch den Aufenthaltsraum hineinschleichen sollte, mußte das aber verschieben, weil

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