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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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von der Heiligkeit des Eigentums bis zur Heiligkeit der Ehe.«
    »Dem Eigentum auch?«
    »Dem Eigentum, wie es heute ist. Bisher hat Michael sich nur ein paar betrügerische Spieler zu Feinden gemacht. Aber was geschieht, wenn da Tausende, Zehntausende, Hunderttausende und mehr sind, die sich nicht von Bankgewölben aufhalten lassen und allein von ihrer Selbstdiziplin angehalten werden, sich zu nehmen, was sie wollen? Sicher, diese Disziplin ist stärker als alle gesetzlichen Verbote - aber kein Banker kann das groken, bevor er nicht selbst den dornigen Weg zur Disziplin beschreitet. und dann wird er kein Banker mehr sein. Was geschieht mit dem Markt, wenn Erleuchtete wissen, welchen Kurs eine Akte haben wird - und die Händler auf dem Parkett nicht?«
    »Weißt du es?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Es interessiert mich nicht. Aber Saul da drüben - dieser andere große Hebräer, mein Cousin - widmet der Frage einiges Groken, zusammen mit Allie. Michael hat ihnen gesagt, sie sollen vorsichtig sein und keine großen Fischzüge machen. Außerdem benutzen sie ein Dutzend Konten unter anderen Namen. Aber jeder der in der Disziplin Ausgebildeten kann bei jedem Geschäft in Konkurrenz mit den Nichterweckten jede beliebige Geldsumme verdienen, ob Immobilien, Aktien, Pferderennen, Spiel, was du willst. Nein, Geld und Eigentum werden nicht verschwinden - Michael sagt, beide Konzepte seien nützlich -, aber sie werden auf den Kopf gestellt werden, und die Leute werden neue Regeln lernen müssen (auf die harte Weise, ebenso wie wir) oder hoffnungslos deklassiert sein. Was passiert mit Lunar Enterprises, wenn der normale Transport zwischen hier und Luna die Teleportation ist?«
    »Soll ich kaufen? Oder verkaufen?«
    »Frag Saul! Vielleicht benutzt er die gegenwärtige Firma, vielleicht treibt er sie in den Konkurs. Es kann auch sein, daß er sie für ein oder zwei Jahrhunderte unangetastet läßt. Betrachte irgendeinen Beruf außer Broker oder Banker. Wie kann eine Lehrerin mit einem Kind umgehen, das mehr weiß als sie selbst? Was wird aus den Ärzten, wenn die Menschen gesund sind? Was geschieht mit den Herstellern von Mänteln und Anzügen, wenn Kleidung überflüssig wird und die Frauen nicht mehr so verrückt darauf sind, sich herauszuputzen (ganz werden sie das Interesse daran nie verlieren) - und es niemanden mehr schert, wenn er mit bloßem Arsch erwischt wird? Welche Form wird die >Landwirtschaftsfrage< annehmen, wenn dem Unkraut befohlen werden kann, nicht zu wachsen, und Ernten eingebracht werden, ohne daß International Harvester durch seine Maschinen daran verdient? Nenn irgendeinen Beruf; die Ausbildung wird ihn bis zur Unkenntlichkeit verändern. Ich greife eine Veränderung heraus, die sowohl die Ehe - in ihrer augenblicklichen Form - als auch das Eigentum erschüttern wird. Jubal, weißt du, wieviel Geld in diesem Land jedes Jahr für Verhütungsmittel und -medikamente ausgegeben wird?«
    »Ich habe sogar ein ziemlich genaue Vorstellung davon, Sam. Fast eine Milliarde für oral einzunehmende Empfängnisverhütungsmittel allein im letzten fiskalischen Jahr. mehr als die Hälfte davon für ziemlich nutzlose Quacksalber-Medizin.«
    »Ach ja, du bist Mediziner.«
    »Nur nebenbei.«
    »Was geschieht mit dieser Industrie - und mit den schrillen Drohungen der Moralisten -, wenn wir folgende Situation vor uns haben: Eine Frau kann nur durch einen Willensakt empfangen, sie ist immun gegen Krankheiten, Anerkennung sucht sie allein bei Menschen ihrer eigenen Art. und sie hat ihre Orientierung so verändert, daß sie sich den Geschlechtsverkehr mit einer Rückhaltslosigkeit wünscht, von der Kleopatra sich nicht einmal hätte träumen lassen. Aber jeder Mann, der versucht, sie zu vergewaltigen, stirbt so schnell, falls sie es so grokt, daß er gar nicht weiß, was ihn getroffen hat. Frauen sind frei von Schuldgefühlen und Furcht - aber unverwundbar. Teufel, die pharmazeutische Industrie wird leicht angeschlagen sein - aber wie viele andere Industrien, Gesetze, Institutionen, Einstellungen, Vorurteile und blödsinnige Ideen werden verschwinden?«
    »Ich groke es nicht in seiner ganzen Fülle«, gestand Jubal. »Es betrifft ein Thema, das für mich persönlich nur von geringem Interesse ist.«
    »Eine Institution wird keinen Schaden nehmen. Die Ehe.«
    »So?«
    »Sie wird statt dessen gereinigt, gestärkt und erträglich gemacht werden. Erträglich? Nein, zur Ekstase! Siehst du das Mädchen da unten mit dem langen schwarzen

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