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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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geschmeichelt fühlen, wenn du seine Küche besuchst.«
    Jubal ging mit ihr, lernte Tony kennen, der ein finsteres Gesicht zog, bis er sah, wer Miriams Begleiter war, und dann strahlend vor Stolz seine Werkstatt zeigte - begleitet von Beschimpfungen der Schurken, die >seine< Küche im Nest zerstört hatten. In der Zwischenzeit rührte ein Löffel allein einen Topf mit Spaghetti-Soße um.
    Kurz darauf weigerte Jubal sich, am Kopf einer langen Tafel zu sitzen, und suchte sich anderswo einen Platz. Patty saß an dem einen Ende, der Stuhl des Familienoberhauptes blieb leer. bis auf ein Gefühl, das Jubal unterdrückte, der Mann vom Mars sitze dort und jeder außer ihm könne ihn sehen. In einigen Fällen war es tatsächlich so.
    Ihm gegenüber saß Dr. Nelson.
    Jubal entdeckte, daß er überrascht gewesen wäre, hätte nur Dr. Nelson hier gefehlt. Er nickte und sagte: »Hei, Sven.«
    »Hei, Doc. Teile Wasser.«
    »Dürste niemals. Was bist du? Der Stabsarzt?«
    Nelson schüttelte den Kopf. »Medizinstudent.«
    »Aha. Lernst du irgend etwas?«
    »Ich habe gelernt, daß Medizin nicht notwendig ist.«
    »Wenn du mich gefragt hättest, hätte ich dir das gleich sagen können. Hast du Van gesehen?«
    »Er müßte heute abend spät oder morgen in aller Frühe kommen. Sein Schiff ist heute gelandet.«
    »Kommt er immer her?« erkundigte sich Jubal.
    »Er studiert schubweise. Kann hier nicht viel Zeit verbringen.«
    »Ich freue mich darauf, ihn wiederzusehen. Seit einem Jahr habe ich ihn nicht mehr vor Augen gehabt.« Jubal knüpfte ein Gespräch mit dem Mann zu seiner Rechten an, während Nelson mit Dorcas sprach, die rechts von ihm saß. Jubal bemerkte am Tisch die gleiche prickelnde Erwartung, die er zuvor gespürt hatte, nur stärker noch. Es gab nichts, worauf er den Finger hätte legen können - ein ruhiges Familien-Dinner in entspannter Intimität. Einmal wurde ein Glas Wasser rings um den ganzen Tisch gereicht. Als es bei Jubal ankam, nahm er einen Schluck und gab es an das Mädchen zu seiner Linken weiter. Sie sah ihn mit runden Augen an und war zu überwältigt, um mit ihm zu plaudern. »Ich biete dir Wasser«, sagte er.
    Es gelang ihr, zu antworten: »Ich danke dir für das Wasser, Va. Jubal.« Mehr bekam er nicht aus ihr heraus. Als das Glas die Runde vollendet hatte und den leeren Stuhl am Kopf der Tafel erreichte, war noch ein halber Zoll Wasser darin. Es stieg in die Höhe, neigte sich, und das Wasser verschwand. Das Glas sank auf das Tischtuch nieder. Jubal erkannte, daß er an einem >Wasserteilen< des Innersten Tempels teilgenommen hatte. wahrscheinlich ihm zu Ehren veranstaltet - obwohl es den Bacchanalien, die seiner Meinung nach ein solches Willkommen zu begleiten pflegte, in nichts glich. Lag es daran, daß sie sich in einer fremden Umgebung befanden? Oder hatte er zwischen den Zeilen von Bens Bericht herausgelesen, was nur sein eigenes Ich zu finden wünschte?
    Oder hatten sie aus Achtung vor seinem Alter und seinen Ansichten darauf verzichtet?
    Diese Theorie hatte einige Wahrscheinlichkeit für sich - und das ärgerte ihn. Er ermahnte sich, daß er froh sein könne, der Notwendigkeit enthoben worden zu sein, eine Einladung zurückzuweisen, die er nicht wünschte - und die er, wie sein Geschmack nun einmal war, auch in früheren Jahren nicht gewünscht hätte.
    Trotzdem, zum Teufel damit! - »Daß nur keiner vom Eislaufen redet; Oma ist zu alt und gebrechlich, und es wäre nicht höflich. Hilda, du schlägst Domino vor, und wir stimmen alle zu - Oma spielt gern Domino. Eislaufen können wir ein anderes Mal gehen. Okay, Kinder?«
    Jubal schüttelte sich bei der Vorstellung. Fast hätte er es vorgezogen, doch Eislaufen zu gehen, selbst um den Preis einer gebrochenen Hüfte.
    Jubal beschloß, die Angelegenheit zu vergessen. Dies gelang ihm mit Hilfe des Mannes zu seiner Rechten, der so gesprächig war wie das Mädchen schweigsam. Sein Name, so erfuhr Jubal, war Sam. Sam war außerordentlich gelehrt. Jubal schätzte eine solche Eigenschaft nur, wenn sie sich nicht nur auf stumpfsinniges Auswendiglernen beschränkte - was bei Sam offensichtlich der Fall war.
    »Das ist nur für den Augenschein ein Rückschlag«, versicherte Sam ihm. »Die Eierschale war bereit, gesprengt zu werden, und nun werden wir uns ausbreiten. Natürlich werden wir weiter Schwierigkeiten haben denn keine Gesellschaft erlaubt, daß man ihren grundlegenden Konzepten voller Unverschämtheit den Kampf ansagt. Und wir sagen allem den Kampf an,

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