Freu dich des Lebens
Nannte er vielleicht den 24. November, dann wiederholte ich in Gedanken: »24. November, 24. November...«, und kaum drehte er mir den Rücken zu, schrieb ich mir das Datum auf, um es später in meinem Kalender zu notieren. Am Anfang jedes Jahres übertrug ich alle Geburtstage jeweils in den neuen Kalender, so dass ich im Laufe der Monate automatisch darauf stieß. Sobald der betreffende Tag heranrückte, schickte ich einen Brief oder ein Telegramm mit meinem Glückwunsch. Das haute hin!
Oft war ich der einzige Mensch auf der Welt, der überhaupt daran gedacht hatte.
Wenn wir Freunde gewinnen wollen, dann müssen wir die Menschen mit Freude und Begeisterung begrüßen.
Das gilt auch am Telefon. Legen Sie in Ihren Gruß einen Ton, der erkennen lässt, wie erfreut Sie über diesen Anruf sind. Manche Firmen schulen ihre Telefonistinnen darin, auf jeden Anruf mit einer Stimme zu antworten, aus der Aufmerksamkeit und Begeisterung klingen. Das gibt dem Anrufenden das Gefühl, dass sich die Firma für ihn interessiert. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal den Hörer abheben.
Dem anderen Menschen mit aufrichtigem Interesse zu begegnen, schafft Ihnen nicht nur Freunde, sondern Ihrer Firma auch treue Kunden. In einer Nummer ihrer Hauszeitung veröffentlichte die National Bank of North America in New York den folgenden Brief einer Kontoinhaberin:
»Ich möchte Ihnen gerne einmal sagen, wie sehr ich Ihre Angestellten schätze. Sie sind ausnahmslos höflich, zuvorkommend und hilfsbereit, und es macht einem Freude, nach längerem Anstehen vor dem Schalter vom Beamten freundlich begrüßt zu werden.
Meine Mutter lag letztes Jahr fünf Monate lang im Krankenhaus. Während dieser Zeit wurde ich häufig von Ihrer Kassiererin Marie Petrucello bedient, die sich jedes Mal nach ihrem Befinden erkundigt und ihr baldige Genesung gewünscht hat.«
Gibt es noch irgendwelche Zweifel daran, dass die Briefschreiberin weiterhin Kundin dieser Bank bleiben wird?
Charles Walters, der in einer der größten Banken von New York City arbeitete, erhielt den Auftrag, einen vertraulichen Bericht über eine bestimmte Gesellschaft auszuarbeiten. Seines Wissens gab es nur einen einzigen Mann, der über die Unterlagen verfügte, die er zu diesem Bericht unbedingt benötigte: den Direktor eines großen Industriekonzerns. Im gleichen Augenblick, als er das Büro des Mannes betrat, streckte eine Sekretärin den Kopf herein und teilte ihrem Chef mit, dass sie heute leider keine Marken für ihn habe.
»Ich sammle nämlich Briefmarken für meinen zwölfjährigen Sohn«, erklärte der Direktor seinem Besucher.
Walters erklärte den Grund seines Kommens und stellte dem Direktor einige Fragen. Seine Antworten waren ziemlich unverbindlich, allgemein und unklar. Er wollte nicht auspacken, und es schien, als könne ihn nichts zum Sprechen bewegen. Die Unterredung war kurz und dürftig.
»Ich hatte, offen gestanden, keine Ahnung, was ich nun tun sollte«, sagte Walters, als er seine Geschichte vor der Klasse erzählte. »Dann kam mir in den Sinn, dass die Auslandsabteilung unserer Bank Marken sammelt, mit denen die Briefe frankiert sind, die aus aller Welt bei uns eingehen.
Am nächsten Nachmittag ging ich abermals beim Büro des besagten Direktors vorbei und meldete, ich hätte einige Briefmarken für seinen Sohn. Die Begeisterung hätten Sie sehen sollen, mit der ich empfangen wurde. Er hätte mir die Hand nicht herzlicher schütteln können, wenn er für den Kongress kandidiert hätte. Lächeln und Strahlen übers ganze Gesicht. ›Da wird sich mein Junge aber freuen‹, wiederholte er ein ums andere Mal. ›Haben Sie die hier schon gesehen? Einzigartig! ‹
Wir brachten eine halbe Stunde damit zu, Briefmarken anzuschauen und das Bild seines Sohnes zu betrachten, und dann widmete er mir über eine Stunde und gab mir sämtliche Auskünfte, die ich brauchte - ohne dass ich ihn überhaupt darum gebeten hatte. Er sagte mir alles, was er wusste, ließ seine Mitarbeiter kommen und fragte sie noch nach weiteren Einzelheiten und telefonierte sogar mit einem Geschäftsfreund.
Schwer mit Tatsachen, Zahlen, Rapporten und Korrespondenz beladen, verließ ich sein Büro. In der Sprache der Journalisten ausgedrückt, hatte ich meinen Knüller beisammen.«
Wählen wir als zweites Beispiel den Brennstoffhändler Charles Knappe. Seit Jahren hatte er sich bemüht, der zentralen Einkaufsleitung einer Kette von Ladengeschäften Heizöl zu verkaufen. Aber die Firma
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