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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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zu Wort kommen.
    „Moment, Moment!“, setzte sich der Techniker zur Wehr. „Wenn Sie die Mail mit dem Anhang bekommen haben, dann wurde sie als unbedenklich eingestuft.“
    „Unbedenklich?“, schnaubte Braun und war nahe daran, den Hörer auf die Gabel zu werfen, so sehr nervte ihn dieser Techniker. „Jetzt hören Sie mir einmal zu! Der Anhang war ein Bild und auf diesem Bild war höchstwahrscheinlich eine Leiche! Finden Sie das unbedenklich?“
    „Oh, das kann aber nicht sein! Mail und Anhang wären bei uns gelandet. Bei Fotos und Grafiken gibt es keine Ausnahme!“
    „Anscheinend doch! Irgendjemand aus eurer Scheiß-Abteilung hat höchstwahrscheinlich den Anhang als unbedenklich zertifiziert.“
    „Wann haben Sie die Mail bekommen?“
    Braun nannte dem Techniker die Uhrzeit und hörte, wie am anderen Ende der Leitung die Tasten klapperten. Schon nach wenigen Augenblicken meldete sich der Techniker wieder in der Leitung.
    „Zum fraglichen Zeitpunkt ist keine Mail bei uns registriert worden.“ Er machte eine Pause und Braun hörte den Techniker hektisch atmen.
    „Ist Ihnen noch etwas eingefallen?“, insistierte Braun.
    „Es gibt eine Möglichkeit, aber die ist so unwahrscheinlich …“
    „Machen Sie es doch nicht so spannend!“ Braun fuhr sich mit der Hand über die Stirn und spürte einen leichten Schweißfilm auf seiner Haut. Es war ziemlich heiß in seinem Büro, ob das wohl an den verseuchten Asbestplatten lag?
    „Jemand hat sich in unser Netzwerk eingeklinkt und benutzt jetzt unsere Codes für seine Mails.“
    „Geht das so einfach?“, fragte Braun und winkte die beiden Männer in den blauen Overalls herein, die ihre Faltkartons auspackten und mit routinierten Handgriffen begannen, die Ordner aus den Regalen zu holen.
    „Im Prinzip nicht. Man muss sich schon mit den Verschlüsselungen auskennen.“ Der Techniker machte eine Nachdenkpause. „Doch es ist machbar. Ich werde mich darum kümmern.“
    „Was heißt das im Klartext?“ Jetzt hatten die Männer schon das halbe Regal leer geräumt, bald würden sie auf Brauns Bierdosenvorrat hinter den Ordnern stoßen, deshalb beeilte er sich, das Gespräch zu beenden: „Also, wie gehen wir weiter vor?“
    „Ich schicke die Mail mit dem Quellcode intern an unsere Spezialisten weiter. Wenn ich Näheres weiß, melde ich mich wieder.“
    „Aber Sie schicken nur die Mail, nicht den Anhang“, warnte ihn Braun.
    „Geht klar! Wir stehen auch nicht auf tote Mädchen!“

16. Russische Abwehr

    Lola sprang aus dem durchhängenden Bett, steckte die DVD in ihre große Designerhandtasche und starrte aus dem Fenster von Block Nummer drei. Gestern war sie mit dem Tragflügelboot aus Bratislava gekommen und sie fand Linz noch genauso deprimierend, wie sie es in Erinnerung hatte. Die Trostlosigkeit der Umgebung war nicht mehr zu überbieten, Fabrikschlote ragten schemenhaft wie riesige abgestorbene Bäume in den düsteren Himmel über Linz und weiter hinten leuchtete das Feuer der Stahlkocherei wie die Hölle.
    Block Nummer drei. Wie passend. Klingt stark nach GULAG. Ideal für mich!
    Im Schneeregen wirkten die anderen Hochhäuser mit ihren geschwärzten Fassaden wie surreale Objekte zwischen den Lagerhallen und Fabriken. Fünf billig hochgezogene Plattenbauten, die mit verglasten Gängen untereinander verbunden waren. Früher hatten diese Glasgänge als Aufenthaltsräume für die Frauen und Kinder der Angestellten gedient. Jetzt waren sie Mülldeponien für die Bewohner der Hochhäuser, die in der Mehrzahl osteuropäische und afrikanische Arbeiter sowie Putzfrauen für die umliegenden Linzer Stahlfabriken waren.
    In Block Nummer drei hatte eine findige Geschäftsfrau über zwei Stockwerke eine Art Pension eingerichtet, deren Zimmer man wochenweise mieten konnte. Da die Besitzerin keine Fragen stellte, wurde die Pension bald zum Hotspot für Prostituierte und illegale Ausländer. Oder für Menschen wie Lola. Hier war sie sicher vor unliebsamen Überraschungen. Hier wartete sie, bis es an der Zeit war aufzubrechen.
    Sie zog einen schwarzen Pullover über ihr Tanktop. Konzentriert knöpfte sie ihren Leopardenmantel zu, den sie wie auch ihre restliche Kleidung vor einigen Stunden in einem Secondhandshop am anderen Ende der Stadt bar bezahlt hatte, dann verließ sie ihr Zimmer und öffnete die Tür zum Treppenhaus. Sie nahm niemals den Aufzug.
    Als sie in Gedanken versunken die letzten Treppenstufen nach unten stieg und im verdreckten Foyer ankam, sah sie durch

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