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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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die halb geöffnete Tür draußen im Dunkel drei Männer, die vor dem Eingang herumlungerten. Einer von ihnen hatte sie bereits entdeckt und stieß jetzt seine Freunde an. Die Männer sahen wenig Vertrauen erweckend aus und Lola wusste aus Erfahrung, dass der Ärger vorprogrammiert war. Unauffällig fischte sie die Spraydose mit dem russischen Reizgas aus ihrer Handtasche.
    „Hallo, wie geht’s?“ Der Älteste, ein osteuropäischer Typ mit schwarzen, kurzen Haaren und schlechten Zähnen, fackelte nicht lange, sondern öffnete sofort den Reißverschluss seiner silbernen Bomberjacke und zog einen selbst gemachten Totschläger heraus. Natürlich hatten diese Typen mitbekommen, dass in Block Nummer drei ein illegales Bordell betrieben wurde und glaubten, Lola würde dort arbeiten. Aber Lola wusste, dass es zwecklos wäre, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
    „Du wirst jetzt für uns anschaffen!“, stotterte der Mann mühsam auf Deutsch. Um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, klopfte er mit dem Totschläger in seine Handfläche.
    „Ja, zahlen, zahlen!“, echoten die beiden anderen wie Sprechpuppen und kamen langsam von den Seiten näher. Natürlich wollte sie kein Aufsehen erregen, das wäre das Letzte.
    „Ich will keinen Streit anfangen! Wie viel Geld wollt ihr?“
    „Na, geht doch!“ Der mit den schlechten Zähnen war also der Anführer. An den musste sie sich halten.
    „Also wie viel? Ich habe nicht ewig Zeit!“
    „Zuerst wollen wir ein wenig Spaß haben mit dir!“ Mit einem ekligen Grinsen, das seine Zahnfragmente noch unappetitlicher ins Blickfeld rückte, kam der Anführer auf sie zu und leckte sich geil über die aufgesprungenen Lippen.
    Es läuft immer auf dasselbe hinaus! Immer.
    Mit einem resignierten Seufzer holte Lola das russische Reizgas aus ihrer Manteltasche und sprayte dem Mann solange eine Ladung ins Gesicht, bis er schreiend in die Knie ging. Das russische Reizgas war natürlich von einer ganz anderen Beschaffenheit als die in Europa erhältlichen Pfeffersprays. Es verätzte auf direktem Weg Schleimhäute, Lunge und Augen und hinterließ irreparable Schäden. Dieser Mann würde nie wieder eine Frau belästigen, dazu fehlte ihm in Zukunft einfach der Atem.
    „Lasst mich gefälligst in Ruhe! Ich bin nicht so wie die da!“, schrie sie und deutete auf zwei abgekämpfte Huren, die im Foyer standen und nicht wussten, was sie machen sollten. Doch die beiden anderen Männer hatten sie längst vergessen, sie kümmerten sich um ihren vor Schmerz wimmernden Anführer und Lola konnte unbemerkt zu der nahe gelegenen Busstation laufen. Als sie endlich in dem leeren Bus saß und die Hochhäuser im Nebel verschwunden waren, atmete sie tief durch, doch dann begann sie zu zittern und Tränen stiegen ihr in die Augen. Schnell kramte sie ihre Sonnenbrille hervor und setzte sie auf.
    Bald habe ich diese Demütigungen überstanden!, dachte sie und steckte sich eine Zigarette in den Mund, ohne sie anzuzünden. Die fast leere Spraydose mit dem Reizgas hatte sie an der Busstation in einen Mülleimer geworfen. Jetzt war sie wehrlos und der Gedanke behagte ihr überhaupt nicht.

17. Der Hafenstern

    „Hier geht es nicht nur um Sex, man will ausprobieren, wie weit man gehen kann. Wenn dann ein Mädchen stirbt, ist das nur ein Betriebsunfall.“ Die junge Frau wollte noch etwas hinzufügen, aber ein plötzlicher Hustenanfall stoppte sie. Skeptisch hob Kim die Augenbrauen, versuchte in dem verlebten Gesicht der jungen Frau etwas zu entdecken, das ihr zeigte, dass es vielleicht doch ein Fehler gewesen war, sich mit der Frau im Hafenstern, einer Kneipe, die früher einmal der Verkaufsraum eines Computerherstellers gewesen war, zu treffen. Aber die Miene der jungen Frau blieb ausdruckslos, maskenhaft, die unnatürlich bleiche Haut war von dünnen Falten durchzogen, obwohl die Frau sicher noch keine dreißig war. Der Blick aus ihren blauen Augen wanderte ständig zwischen Kim und der schmierigen Glaswand hin und her, die den winzigen Raucherbereich vom Rest des Lokals abtrennte und in dem die Luft zum Schneiden war. Jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete, zuckte sie zusammen, verkroch sich noch tiefer in ihren Mantel und nuckelte hektisch an ihrer Zigarette.
    „Also noch einmal. Sie haben Informationen, dass hier in Linz illegal eingeschleuste Mädchen für einen geheimen Business Club missbraucht werden! Es wird auch gemunkelt, dass die Mitgliedschaft an die 200.000 Euro kosten soll. Die Klientel ist

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