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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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den Zeitungsartikel völlig vergessen.
    „Für mich sieht dieses Foto leider ziemlich authentisch aus.“ Braun vergrößerte einen Ausschnitt. „Hier, die Schultern, an denen die kleinen Flügel befestigt sind, da sind ganz deutlich Einstiche und ein Faden zu erkennen.“
    Wagners fuchsähnliches Gesicht war mit roten Flecken übersät und angeekelt bleckte er seine spitzen Zähne.
    „Das ist doch total krank. Ein Psychopath, was meinen Sie, Braun?“
    „Würde ich auch sagen. Am meisten beunruhigt mich aber die Mail.“ Braun öffnete die Mail und Wagner las mit zusammengekniffener Mine. „Er bezieht sich ausdrücklich auf die Zeitungsschlagzeile und bezeichnet mich als seinen Freund. Das gefällt mir gar nicht!“
    „Die Schlagzeile ist für ihn also so was wie ein Startschuss? Ein Auftrag für einen Mord?“ Wagner starrte Braun mit seinen grauen Augen fragend an.
    „Kann ich mir gut vorstellen! Aber zunächst müssen wir herausfinden, wo dieses Foto gemacht wurde.“ Braun dachte kurz nach. „Und wer das Foto gemacht hat! Wenn wir das wissen, sind wir schon ein ganzes Stück weiter.“
    „Dann haben wir vielleicht auch den Täter“, nickte Wagner zustimmend.
    Beide schwiegen eine Weile und starrten auf das Bild mit dem toten Mädchen, das ohne Vergrößerung eine Ähnlichkeit mit einem Vogel hatte.
    „Mich erinnert das Mädchen an einen toten Engel“, sagte Braun mit rauer Stimme in die Stille hinein. Wagner zuckte mit den Schultern. „Das wird auch in dem Mail erwähnt: erlöste Engel.“
    „Interessant, wäre mir nicht aufgefallen. Am besten ist, Sie zeigen Goldmann das Bild. Vielleicht kann er als Psychiater einen Tipp geben, ob dieser Verrückte gefährlich ist oder nicht.“ Wagner fingerte in seiner Jackentasche herum, zog eine elegante silberne Dose hervor, über die er gedankenverloren mit den Fingern strich. „Goldmann kennt sich mit Psychopathen aus.“
    „Gute Idee. Ich rufe ihn gleich an“, sagte Braun und zückte sein Handy. Gerade als er die Kurzwahltaste der Zentrale drückte, schoss es ihm durch den Kopf: Verdammte Scheiße! Was bin ich nur für ein Idiot! Und er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
    „Wie kommt die Mail überhaupt auf meinen Computer!“ rief er und drehte den Bildschirm wieder zu Wagner. „Alle Anrufe landen doch in der Zentrale.“ Wagner nickte zustimmend und Braun fuhr fort: „Wie ist das mit den Mails? Da gibt es doch den zentralen Server mit der Firewall.“
    „Natürlich, Sie haben Recht, Braun! Dort werden alle Anhänge sofort durchsucht und bei Verdacht als Junk-Mails klassifiziert. Diese Maßnahme habe ich selbst angeordnet.“
    Braun wollte gerade etwas erwidern, da klopfte es an der Tür und Klein, der Fahrer von Wagner, trat ein.
    „Jetzt nicht, Klein. Ich habe mit dem Chefinspektor noch einiges zu besprechen“, knurrte Wagner genervt.
    „Ich soll Sie doch an den Termin beim Oberstaatsanwalt erinnern, Herr Polizeipräsident“, entgegnete Klein mit ruhiger Stimme. Interessiert blickte er von Wagner zu Braun. „Aber natürlich warte ich. Ich will Sie dann auch nicht länger stören“, sagte er mit seiner ausdruckslosen Stimme und verschwand genauso lautlos, wie er erschienen war.
    „Oberstaatsanwalt Ritter will vor Weihnachten noch einige alte Fälle abschließen. Er macht ziemlichen Druck“, murmelte Wagner entschuldigend. „Ich muss weg! Klären Sie das mit der EDV-Abteilung und vergessen Sie nicht, das Bild an Goldmann zu mailen! Sie haben alle Freiheiten, die Sie benötigen, um Klarheit in diese Sache zu bekommen“, rief Wagner noch, nachdem er die Tür zu seinem Büro geöffnet hatte und bereits auf dem Gang stand. Hastig winkte er Braun noch zu, übergab seine unförmige Aktentasche an Klein, der lässig an der Wand lehnte und durch seine randlose Brille mit ausdrucksloser Miene die Aufschriften auf den Umzugskartons studierte.

    Nachdem Braun wieder in seinem Büro war, schnappte er sich das Telefon, ließ sich mit der EDV-Abteilung verbinden, trommelte mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte, bis er endlich einen der Techniker in der Leitung hatte.
    „Wie kann eine fremde Mail mit einem Anhang auf meinen Laptop gelangen!“, brüllte er in den Hörer und beschrieb dem verblüfften Techniker Mail und Attachment. „Wie funktioniert das, ein Verrückter schickt mir eine Mail mit einem Bild und kommt einfach so durch unsere Firewall! Das ist doch eine totale Sicherheitsscheiße!“, ließ er den Techniker nicht

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