Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
Ende dieser Welt bedeutet.“
Sie fing an zu schluchzen, doch Johnny hatte direkt die tröstenden Worte parat. „Es tut mir Leid. Mütterchen.“
Zum Entsetzen seiner Jünger turnte er weiter auf dem staubigen Boden herum, während Gina die Tränen nicht mehr halten konnte.
„Jetzt zieht doch nicht alle so ein langes Gesicht!“, seufzte Johnny, plötzlich ernst wirkend. „In diesem Dorf hier sind alle mies gelaunt und zynisch. Etwas Optimismus könnte hier keinem schaden.“
Die allgemeine Verfassung Johnnys Jünger verschlechterte sich erheblich, als Vidal, Beo, Nada und Zehvier auf den Dorfplatz traten. Seit Siamaks Verschwinden haben sich die vier selten blicken lassen, umso einschüchternder wirkte ihr Auftritt, als sie sich selbstbewusst vor Johnny aufreihten. Außer Vidal hatten bereits alle eine Hand am Halfter, um rechtzeitig ihren Revolver ziehen zu können, nur Vidal richtete selbstredend sein Maschinengewehr auf Johnny.
„Oh, welche Ehre!“ Johnny stoppte seinen Radschlag und ging flüssig in eine Verbeugung über. „Wie kann ich euch helfen? Wollt ihr den Duft der Zukunft riechen?“
„JA! Erzähl uns wieder etwas, aber bitte nichts über deine Familienverhältnisse“, bat Natalie.
Vidal fing an zu schmunzeln. „Deine fabelhafte Zukunft kann ich dir auch vorhersagen: Eine Anklage wegen Mordes an der rechten Hand des Königs. Darauf steht die Todesstrafe.“
Johnny schreckte auf. „Ich habe niemanden etwas zu Leide getan! Wenn ich jemanden umbringe, dann nur Erold Lichtermann, aber dies nur, um unsere Zukunft zu retten! Wenn ihr mich deswegen richten wollt, nur zu! Für das Glück aller in der Zukunft würde ich sogar sterben!“
Auch Vanessa protestierte „Das muss ein Irrtum sein, Vidal! Johnny könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun!“
„Nur meinem Sohn...“, schluchzte Gina.
Die Gaffer in den heruntergekommenen Wohnzimmer hinter den gräulichen Gardinen wurden von ihrer Neugier auf die Straße gezogen, um das große Ereignis beobachten zu können. Auch der Metzger gesellte sich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in eine Menschenmenge.
„Ich kann euren Siamak nicht umgebracht haben!“, beteuerte Johnny. „Vielleicht lebt er ja noch, wer weiß. Ich habe mir kein Verbrechen zu Schulde kommen lassen! Ich hätte keinen Grund ihn umzubringen, das ist doch lächerlich!“
Vidal sprach überzeugt: „Uns ist zu Ohren gekommen, dass dich Siamak vor deinem Pfadfindertreffen bloßgestellt hatte. Das hat dir Spinner nicht geschmeckt, oder? Sag uns wo wir ihn finden, tot oder lebendig, dann garantieren wir dir einen schmerzfreien Tod.“
Während Johnnys Anklage kam der Metzger ins Schwitzen. Dieser seltsame Zeitreisende Johnny könnte durch einen dummen Zufall für das Verbrechen bestraft werden, dass er selbst begangen hatte. In diesem Moment könnte er gestehen und Johnny beschützen, doch die Lippen des Metzgers blieben vorerst versiegelt.
Beo betrachtete Johnny unterdessen genau, in der bösen Vorahnung, dass Johnny schnell zu seiner futuristischen Waffe greifen könnte.
„Ihr könnt mich töten, aber nicht das wofür ich stehe!“, brüllte Johnny. „Ich bin die Zukunft! Ich bin mein eigener Vater! Ich bin unbesiegbar!“
„Kranker Bastard“, sagte Nada gelangweilt und ging in Stellung zu schießen.
Johnny machte einen akrobatischen Rückwärtssalto auf den Rand des Dorfbrunnens. Er streckte seinen Arm aus und ließ wie einst beim ersten Mal seine Spezialwaffe seinen Ärmel hinunterrutschen. Er zielte mit der Waffe auf die vier Königskinder. „Ihr könnt die Zukunft nicht aufhalten!“
„Beginnt die Exekution“, befahl Vidal. „Schießt!“
Wieder schoss ein blauer Lichtstrahl aus Johnnys Waffe und überwältigte das Dorf. Ein weißer, blau umrandeter Lichtkegel blendete das Augenlicht jedes Dorfbewohners. Im Hintergrund hörten sie Beo aufschreien, parallel dazu das Schussgeräusch seines Revolvers, dazu das stotternde Feuer Vidals Maschinengewehrs. Das Licht brach so schnell ab, wie es kam und enthüllte das Schlachtfeld. Johnny stand noch quick-lebendig am Rand des Brunnens, während Beo paralysiert mit dem Kopf im Dreck lag und vor Schmerzen zuckte.
„Scheiß Idee, Vidal...“, keuchte er.
Das Blumenmädchen Julia lief aus der Menschenmenge und fiel vor Beo auf die Knie. Sie stützte seinen Kopf auf ihre Knie und fragte, ob alles in Ordnung sei.
Zehvier landete in einer Holzschubkarre, die direkt unter seinem Gewicht zusammenbrach. Statt sich über
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