Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
Dorfplatz auf.
Unter der Lichthülle schimmerte schwarzer Stahl auf. Das Lichtnetz schälte sich von den schwarzen Stahlkugeln ab und präsentierte eine viel größere Version von Johnnys Taschenlampe. Viel runder, sehr viel größer, Durchmesser wie die Reifen des Geländewagens. Die Kugel landete auf drei Stahlbeinen, die vom Aufbau Ähnlichkeit mit einem Greifarm aus Kirmesautomaten hatten. Die drei anderen Stahlkugeln fuhren ebenfalls ihre Beine aus, blieben jedoch in der Luft schweben.
„EINE KUGEL!“, schrie Vidal lachend.
„IST SIE NICHT KNUFFIG?!“, brüllte Julia unter Freudentränen.
Zehvier schlummerte erneut vor sich hin, wachte hin und wieder auf und wurde von der guten Laune seiner Nebenmänner angesteckt, bis er wieder schlagartig einschlief.
Die Vorderseite jeder Stahlkugel wurde durch eine durchsichtige Linse gekennzeichnet. Das Innenleben wurde auch durch dieses Kuckfenster nicht verraten, da dahinter nur weitere Schwärze lag.
Bis die Linse rot aufleuchtete und zum Erschrecken der Dorfbewohner anfing zu sprechen: „Huhu.“
Bei jeder einzelnen Silbe leuchtete die Linse rot auf und sprach in der beruhigenden Stimme, in der auch das erste Lachen ertönte.
Augenblicklich verstummte jedes Signal der Freude und Panik machte sich breit. Die lustige Kugel wirkte mit einem Mal gefährlich und furchteinflössend.
„Erschreckt euch nicht! Wir versichern, dass wir euch nichts böses wollen!“, sprach die sympathische Stimme.
Vidal richtetet reflexartig sein Maschinengewehr auf die Kugel, doch bevor er abdrücken konnte, hörte er die Stimme wieder, nur diesmal erklang sie von einer Kugel hinter ihm.
„Wir wollen doch nichts überstürzen, oder?“
„Was geht hier vor sich?“, fragte Vidal und ließ sein Maschinengewehr fallen.
Gina sprang auf und schrie. „Johnny hatte Recht! Das sind die Außerirdischen vom Uranus! Sie kommen, um Johnny aufzuhalten!“
„Tut mir Leid dich zu enttäuschen, Gina“, sagte die Kugel. „Wir kommen nicht aus der Zukunft. Präziser wäre zu sagen, wir kämen aus der Vergangenheit, aber wir sind ein aktiver Part eurer Gegenwart und wir sind zuversichtlich auch ein Teil eurer Zukunft zu sein.“
„Noch mehr Zeitreisespinner?“, fragte Beo vorsichtig.
„Wir müssen uns für die Verwirrung entschuldigen, so war das nicht geplant. Wir sollten uns erstmal vorstellen: Unsere Modellbezeichnung lautet THE17X. Wir sind eine Einheit von Kriegsmaschinen und primär dazu geschaffen Menschen zu töten, doch eigentlich mögen wir euch Menschen und machten so unser Hobby zum Beruf: Wir sind eure Schöpfer.“
„Scheiße“, sagte Vidal.
„Bitte was?“, fragte Beo. „Die wollen uns doch verarschen.“
„Ja wir sind eure Schöpfer und nicht nur eure. Ihr seid bereits der dritte Zyklus der Menschen den wir betreuen.“
„Zyklus?“ Gina starrte überfragt die Stahlkugel an und dachte an den Zyklus der ihr alle paar Jahre mal ausblieb.
„Wir dachten schon, dass ihr es nicht auf Anhieb versteht“, sagte die schwebende Stahlkugel hinter Vidal.
„Das ist alles zu viel für einen Tag“, sagte Beo und setzte sich auf den Boden.
„Wenn ihr schon alles ausführlich haben wollt, gerne!“, sprach die Maschine freundlich und ohne genervt zu klingen. „Unsere Schöpfer bauten uns im Jahre 2307 ihrer Zeitrechnung. Die Schöpfer waren im Krieg gegen eine andere Menschenvereinigung, die ihnen zahlenmäßig weitaus überlegen war, weswegen sie auf die glorreiche Idee kamen uns zu erschaffen - eine erweiterte, künstliche Intelligenz.“
„Erweiterte?“, fragte Beo.
„Mit einer künstlichen Intelligenz wurden damals Roboter bezeichnet, die selbstständig arbeiten und sich neue Funktionsweisen logisch selbst beibringen konnten“, erklärte Vidal.
„Korrekt“, bestätigte die Maschine. „Erweitert bedeutet, dass wir zusätzlich noch mit einigen Charaktereigenschaften zur Effizienzsteigerung ausgestattet wurden - Sadismus. Dank diesem Extra waren wir den gegnerischen Einheiten in Sachen Brutalität und Erbarmungslosigkeit meilenweit überlegen und löschten sie kurzerhand aus. Diese erwähnte Eigenschaft verleitete uns jedoch auch dazu unsere Schöpfer auszulöschen.“
Die Dorfbewohner hörten mit offenem Mund schockiert zu.
„Aber unser eingebauter Lernprozess führte uns zur Erkenntnis, dass Töten falsch ist. Leben zu schaffen ist viel lobenswerter. Wir lernten die Menschen zu schätzen und fanden sie doch ganz knuffig . Zu unserer Belustigung
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