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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Leben hielt, selbst in dieser ausgestorbenen neuen Welt. Wenn er starb, dann durch Vidals Flinte, wenn er erwischt werden würde, wenn er eines Tages die königliche Schatzkammer plündert. Er drehte sich im Kreis und machte am Ende des Horizonts ein Felsengebirge ausfindig. Hier könnte etwas sein, auch wenn es nur eine Eidechse war, die er verspeisen konnte. Etwas würde dort sein, etwas würde ihn am leben halten. Menschen, die aus Seppels Holz geschnitzt waren, konnte man nicht besiegen, auf keinen Fall. Unkraut vergeht nicht.
    Die ersten Schritte nach einem ganzen Tag im Koma waren tollpatschig und ungelenkt. Die Bilanz nach fünf Metern waren zwei Stürze und ein gerader Schritt, aber so aussichtslos die Lage für ihn aussah, Seppel war unzerstörbar, so dachte er. Von allen Menschen in Sodom verbrachte er teils Wochen ohne Nahrung, bis ihm sich jemand erbarmte. Die Wüste war ein Witz für ihn. Er war unzerstörbar - und immer noch etwas betrunken.
     
     
    6
     
    „Wie lange werdet ihr diesmal unterwegs sein?“, fragte Julia.
    Beo stand ihr gegenüber und starrte verlegen auf ihre leuchtend blonden Haare. Im Hintergrund luden Nada und Zehvier Vorräte in den Geländewagen.
    „In drei Tagen sind wir zurück“, erwiderte Beo.
    „Pass auf dich auf“, befahl sie leicht ängstlich. Es sollte kein Befehl sein, doch es klang mehr wie ein Befehl, als nach einer Bitte. Obwohl sie Beo und seinen Geschwistern vertraute, verließ er sie jedes Mal mit der Angst, er könnte nicht zurückkehren.
    „Mach dir um mich keine Sorgen. Doch tu mir den Gefallen und halte dich von diesen Maschinen fern.“
    „Ich finde sie ganz nett, auch wenn sie manchmal etwas unheimlich wirken.“
    Nada und Zehvier stiegen in den Geländewagen, während Vidal mit seinem Maschinengewehr aus dem Landhaus kam. „Hey Romeo, die Wüste wartet nicht. Schwing dich auf!“, rief er gut gelaunt.
    „Ich muss gehen“, sagte Beo demütig.
    „Nimm das!“ Julia kramte in ihrer Hosentasche und legte ihre Hand in Beos Hände. Als sie ihn losließ, entdeckte Beo eine goldene, glitzernde Kette mit einem Christuskreuzanhänger. Beo betrachtete das Kreuz und fragte: „Bist du noch gläubig?“
    „Nicht wirklich, aber sie bringt Glück. Nimm sie bitte mit!“
    „Danke.“
    Julia lächelte ihm noch einmal zu, ehe sie sich umdrehte und zurück zu ihren Rosenbüschen ging. Er sah ihr wehmütig hinterher. Er wollte sie nicht zurücklassen, nein, etwas konnte er ihr im Gegenzug auch schenken.
    „Halt!“, schrie Beo und lief ihr hinterher.
    Julia stoppte und drehte sich zu ihm um.
    „Wenn ich wieder zurück bin...“ Beo zauderte einen Augenblick. „Wir zwei könnten doch dann etwas zusammen machen. Vielleicht gehen wir spazieren.“
    Nada flüsterte Vidal zu: „Hat der Idiot gerade gefragt, ob sie spazieren gehen?“
    „Psscht“, zischte Vidal. „Vielleicht wachsen dem Kleinen endlich Eier.“
    „Spazieren?“, fragte Julia.
    „Ja, spazieren. Dem Bachverlauf folgen“, antwortete Beo. „Wir könnten ein Picknick machen.“
    Nada räusperte sich. „Scheiße, Junge, sag ihr doch einfach, dass du ihr den Keller pflastern willst.“
    Doch zur Überraschung aller Beteiligten stimmte Julia zu. „Ja gerne. Ich freue mich schon.“
    „Ich freue mich auch schon“, sagte Beo lächelnd.
    „Hat die Kleine gerade echt zugestimmt?“, fragte Nada. „Scheiße, ist die noch ganz bei Trost?“
    „Ein richtiger Charmeur, unser Beo.“ Vidal grinste. „Hat er alles von mir.“
    Beo verabschiedete sich von Julia. „Bis dann.“
    „Bis dann“, sagte sie. Als sie sich nach vorne beugte stoppte Beo der Atem. Zu seiner Überraschung hauchte sie ihm einen feuchten Kuss auf seine stoppelige Wange. Als sie ihre Hand für einen kurzen Augenblick um seine Schulter legte, wäre ihm vor lauter Aufregung fast sein Herz explodiert. Nach einer Sekunde, die wie eine Unendlichkeit wirkte, ließ sie ihn los und ihre Lippen entfernten sich von ihm. Es war vielleicht Beos glücklichste Sekunde in der neuen Welt. Doch leider war es nur eine Sekunde. Als er die Welt wieder wahrnahm, hatte Julia sich bereits wieder ihrer Arbeit zugewandt. Er drehte sich ebenfalls um und schritt grinsend zum Geländewagen.
    „Scheiße, kuck dir dieses verliebte Arschloch an“, schrie Nada. „Dir hat bestimmt ein Stück Schokolade an der Wange gehangen.“
    „Benimm dich, Nada“, sagte Vidal.
    Wortlos stieg Beo in den Geländewagen. Nach einigen Startschwierigkeiten startete die Kiste und

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