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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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entspannten. Schwerfällig bediente sie mit ihrem Stummel die Gangschaltung, während Vidal den Co-Piloten spielte. Beo saß auf der Rückbank neben dem schlafenden Zehvier, der seinen schweren Körper gegen Beo schmiegte. Da sie während der üblichen Reisespielchen wie „Stadt, Land, Fluss“ oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oft kurz davor waren sich gegenseitig zu erschießen, erzählten sie sich gerne Geschichten aus der alten Welt.
    Nada machte meist den Anfang. „Wir hatten mal eine Fledermaus im Haus, dachten wir. Doch in Wirklichkeit war es eine Motte.“
    „Wie kann man eine Motte mit einer Fledermaus verwechseln?“, fragte Beo.
    „Das scheiß Vieh war gigantisch und sah aus wie ne’ Fledermaus. Richtig ekliges Vieh. Es hat mich sogar gebissen!“
    Die Geschichte kam Vidal merkwürdig vor, weswegen er, wie immer, Nada belehren musste. „Motten beißen nicht.“
    „Doch, doch. Ich schwöre das scheiß Vieh hat mir fast den Finger abgebissen“, protestierte Nada.
    „Mein Opa wurde einmal von einer Hummel gebissen“, erzählte Beo.
    „Wollt ihr mich verarschen?“, fragte Vidal. „Hummeln können weder stechen noch beißen. Sie können rein gar nichts. Die Beos der Insektenwelt.“
    Nada schmunzelte aufgrund von Vidals Spruch, aber intervenierte sofort. „Bevor Hummeln zubeißen, beißt eher mal ne’ Motte zu.“
    „Warum sollte dich eine Motte beißen?“, fragte Vidal. „Bist du ein scheiß Kleiderschrank?“
    „Das war ne’ aggressive Motte, was weiß ich. Dachte wohl ich wäre ein Nerzmantel.“
    „Oder es war wirklich eine Fledermaus“, sagte Beo.
    „Es war eine scheiß Motte“, sagte Nada leicht verärgert. „Eine gottverdammte, scheiß Motte.“
    „... die beißen konnte“, fügte Beo hinzu.
    „Eine süße Hummel kann laut dir zubeißen, aber eine verdammt gerissene Motte nicht?“
    Vidal versuchte genervt einen Kompromiss zu schließen. „Einigen wir uns darauf, dass Nadas Motte beißen konnte... Und wahrscheinlich auch Kaffee kochen.“
    „Leckt mich doch.“
    „Nein danke“, sagten Vidal und Beo synchron.
    „Zurück zu der Hummel...“, stimmte Beo an, als der Wagen plötzlich stehen blieb.
    Durch den ausfallenden Rütteleffekt, der auf Zehvier wie eine schaukelnde Wiege wirkte, zu der der Motor ein beruhigendes Wiegenlied summte, wachte Zehvier auf der Stelle auf.
    „Sind wir schon da?“, fragte er.
    Nada klopfte verärgert mit ihrem Stummel auf das Lenkrad. „Spring an, scheiß Ding! UND ZEHVIER HALT DIE FRESSE!“
    „Was hast du diesmal kaputt gemacht?“
    „Ich habe nichts gemacht!“, beteuerte Nada. „Die scheiß Rappelkiste ist einfach ausgefallen.“
    „Hast du vorm Start nochmal alles gecheckt?“, fragte Vidal.
    „Scheißt der Papst ins Bett?“, fragte Nada.
    „Der Papst ist höchstwahrscheinlich tot“, bemerkte Beo.
    „Der verdammte Strom ist weg!“, kreischte Nada panisch. „Sollen wir zu Fuß heimgehen?“
    „Kannst du vergessen“, sagte Vidal.
    „Wir bewegen uns“, bemerkte Zehvier.
    Die Insassesen sahen aus dem Fenster und bemerkten, wie der Wagen nach Westen gezogen wurde. Die Reifen hinterließen breite Reifenspuren im dreckigen Sand. Wie von Geisterhand bewegte sich der Karren über Stock und Stein.
    „Wie ist das möglich?“, fragte Nada erschrocken. „SCHEISSE! SCHEISSE!“
    „Ich würde auf einen Magnet wetten“, sagte Vidal gelassen und beharrte wie immer auf offensichtliche Logik.
    „Wer stellt mitten in der Wüste einen Magneten auf?“, fragte Nada, die mit der Situation komplett überfordert war.
    „Die Maschinen erlauben sich wieder einen Spaß“, erwiderte Beo.
    „Ich bin zwar nicht unbedingt für Bewegung, aber sollten wir weglaufen?“, fragte Zehvier.
    „Wenn sie uns wollen, kriegen sie uns sowieso“, schnaufte Vidal.
     
     
    9
     
    Wieder im Blockhaus beobachtete der bereits gesättigte Seppel wie Gareth genüsslich braungebratenes Hirschfleisch aß. Gareth umschloss mit seiner linken Pranke einen mit Bachwasser gefüllten Krug.
    „Du sagst also in meinem Dorf hausen jetzt die falschen Götter ?“, hakte Seppel nach. „Und Johnny war laut dir so etwas wie... Ein Vorbote?“
    Gareth nickte, packte sich eine Handvoll Blätter und spülte diese mit einem kräftigen Schluck aus seinem Krug hinunter. „Die falschen Götter stehen erneut davor die Menschen zu ermorden.“
    Gareths Geschichte wirkte auf Seppel anfangs etwas unglaubwürdig, doch Seppel kannte sich mit Lügnern aus, denn er war der

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