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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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doch sein Teller ist leer.“ Er machte eine kurze Pause und drehte sich zur Tür. „Der Mann braucht sein Abendessen, um zu Kräften zu kommen. Wer mag den Mann bestohlen haben?“
    Seppels Vitalfunktionen setzten für einen Moment aus. Er atmete nun laut und hastig. Mit einer riesigen Wucht krachte der Speer durch die Holztür und bohrte sich nur wenige Zentimeter neben Seppels Gesicht in die Wand.
    „SCHEISSE!“, schrie Seppel in Panik. „ICH WARS NICHT!“ Er schlängelte sich unter dem Speer hindurch und lief an der Tür vorbei in die Freiheit. Er sah nach hinten und erkannte seinen Verfolger: Ein hünenhafter Kerl in schwerer Rüstung. Seine frei gewordene Hand ballte er zur Faust, in der anderen hielt er einen sechseckigen Schild, dessen unterste Zacken in einem stumpfen Winkel zusammenliefen.
    Seppel rannte wieder zurück in die steinerne Wüste. „HILFE! HILFE!“, brüllte er hoffnungslos. „ICH HABE WIRKLICH NICHTS GETAN!“ Er keuchte nach Luft. „ICH HATTE DOCH HUNGER!“
    Er lief zwar schneller als sein Verfolger, doch dieser war kräftiger und besaß weitaus mehr Ausdauer. Selbst mit seiner schweren Rüstung, würde er ihn einholen.
    „BITTE! MITLEID!“, stöhnte Seppel unter Seitenstechen.
    Er kam nicht wirklich weit, als er über einen herausragenden Stein stolperte und mit voller Strenge auf das staubige Land fiel. Sein Verfolger hatte ihn längste erreicht.
    Seppel krümmte sich auf dem Boden, hielt demütig seine Arme über seinen Kopf. „Okay, okay! Ich gebe es zu. Ich habe dein Essen aufgegessen, lieber Fremder. Es tut mir so Leid, doch ich war so hungrig von dem Marsch durch das Ödland. Bitte tu mir nicht weh! Ich mache alles, was du willst, aber bitte tu mir nicht weh!“
    Die strahlend blauen Augen seines Verfolgers offenbarten seine brennende Wut, die allerdings nicht gegen Seppel gerichtet war. Er musterte Seppel mitleidig von oben bis unten.
    „Der Mann richtet nicht die Schwachen“, sagte der Fremde. „Der Mann verteidigt sie.“
    „Ähm, was?“, fragte Seppel.
    „Woher kommst du?“
    „Sodom“, antwortete Seppel trocken und verließ seine Schutzhaltung.
    „Schicken die falschen Götter dich?“
    „Bitte, was?“, fragte Seppel noch verdutzter. „Falschen Götter? Ich kenne nur einen Verrückten, der behauptet aus der Zukunft zu stammen.“
    Der Hüne nickte. „Sag deinen Namen, Bursche.“
    „Ähm...“ Seppel war überwältigt von der Tatsache, überhaupt noch am Leben zu sein. „Seppel ist mein Name.“
    „Mein Name ist Gareth.“
    „Hallo Gareth, schöner Name.“ Vorsichtig hakte Seppel nach: „Du tötest mich nicht?“
    Gareth schüttelte den Kopf. „Der Mann wird weder einen Schwachen erschlagen, noch vor den falschen Göttern niederknien.“ Er ging auf Seppel zu. „Du, Bursche, wirst mich nach Sodom führen.“
    „Da gibt es ein Problem“, erklärte Seppel. „Zu gerne würde ich selbst dahin zurück, jedoch habe habe ich mich im Ödland verlaufen.“
    Gareth nickte bedächtig. „Der Mann wird mit dem Burschen jeden Tag eine der Himmelsrichtungen abwandern, bis sie auf die Stadt stoßen. Finden sie nach einem halben Tagesmarsch keinen Anhaltspunkt, so kehren sie zur Hütte des Mannes zurück, speisen und erholen sich. Der Mann wird Vieh jagen, der Bursche sammelt Gras und Holz für die Feuerstelle. Sind der Mann und der Bursche wieder bei Kräften, so brechen sie wieder auf.“
    „Also, wenn ich das richtig verstehe, bist du der Mann und ich der Bursche ?“, fragte Seppel.
    Gareth nickte.
    Für Seppel klang es nach einem guten Angebot. Er würde wieder nach Sodom zurückfinden und bis dahin würde ihn dieser seltsame Gareth versorgen. Gareths Kreuz war so breit wie das eines Bären. Wenn ihn einer beschützen könnte, dann er.
    Gareth reichte Seppel die Hand und half ihm wieder auf die Beine.
    „Der Bursche erledigt seine Arbeit und macht Feuer. Danach bereitet er den Hirsch zu, denn der Mann muss speisen.“
    „Zu Befehl, Sir!“
     
     
    8
     
    Der Geländewagen schüttelte die Insassen während der Fahrt stets gut durch, doch es war eine willkommene Abwechslung zum routinierten Leben in Sodom. Die Sucherei im Ödland nach ausgestorbenen Dörfern, Raststätten oder blühender Vegetation, fanden sie zwar nervig, die Fahrten hingegen, während derer sie getrost auch ihr Hirn abschalten konnten, waren ihnen am liebsten. Obwohl Nada einen Arm verlor, musste sie das Steuer übernehmen, da die anderen drei Königskinder lieber bei der Fahrt

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