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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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so jemand wie du?“
    „Leck mich, fettes Arschloch“, knurrte Nada. „Du wärst mein erstes Opfer, kann ich dir versprechen.“
    „Im Zweifelsfall schieben wir die Schuld Beo in die Schuhe“, schmunzelte Zehvier.
    „Wo treibt sich der kleine Scheißer wieder rum?“, fragte Nada.
    „Ist er sich wieder in die Büsche einen wichsen.“
    „Seit Nada ihn dabei erwischte, wirkt er etwas verstört“, scherzte Vidal.
    „Hat bestimmt an das Rosenmädchen gedacht, als er sein kleines Schwänzchen wedelte“, sagte Nada.
    Vidal sprang aus seinem Bett und stellte sich in die Raummitte. „Viel wichtiger als Beos Sexualleben und die Frage nach Siamaks Mörder...“, er machte bewusst eine Pause, bis er sich die Aufmerksamkeit seiner Geschwister gesichert hatte. „...ist die Frage nach Siamaks Nachfolger.“
    „Was würde ich für den Job geben. Nie mehr in der scheiß Wüste rumkutschern und nach irgendwelcher Scheiße suchen“, schwärmte Zehvier.
    „Wenn, dann will ich ihn übernehmen. Wenn wer Leute zum Zahlen überreden kann, dann ich“, entgegnete Nada.
    Vidal schüttelte den Kopf. „So sehr ich den Job jedem von uns gönne, leider wird ihn Beo bekommen.“
    „WAS?“ Zehvier schrie auf. „Warum er?“
    „Ja, warum er?“, fragte Nada misstrauisch nach. „Hat sich der König verplappert?“
    „Nein, aber es liegt auf der Hand“, erklärte Vidal. „Ich bin mit 37 zu alt, Zehvier zu langsam und schläfrig und als Geschäftsmann der alten Schule wird unser verehrter Vater einen Teufel tun und einer Frau diesen Job anvertrauen.“
    „Was soll das heißen, du Arschloch?“, knurrte Nada.
    „Ganz ruhig, Nada. Du weißt, die Vorurteile der alten Welt beschatten immer noch den Kopf unseres Vaters.“ Er machte wieder eine kurze Pause. „Beo hingegen ist in der Blüte seines Lebens. Er ist jung, gesund und stark. Er ist etwas introvertiert, aber stille Wasser sind tief. Das wissen auch die Leute in Sodom.“
    „Also sollen wir dabei zusehen, wie sich der kleine Schwanzlutscher den besten Job abgreift?“, fragte Nada zornig.
    Vidal fing an zu grinsen. „Wenn er nicht zur Wahl stehen würde, dann wären die Chancen unter uns drei fair verteilt. Einer von uns müsste sich nicht mehr mit den Wüstenfahrten begnügen. Einer von uns hätte in der neuen Welt ein sicheres Leben.“ Natürlich war Vidal klar, dass er körperlich und geistig seinen beiden Geschwistern völlig überlegen war, doch er nutzte ihren Neid auf den jungen Beo für seinen Vorteil aus. „Nehmen wir an, Beo wäre verhindert. Es wäre doch fairer, wenn wir alle die gleichen Aussichten auf Siamaks Nachfolge hätten?“
    Zehvier nickte. „Das wäre fair.“
    Auch Nada stimmte zu. „Ja, der Schwanzlutscher hätte es nicht verdient.“
    „Oh nein, das hätte er nicht“, sagte Vidal.
     
     
    5
     
    Der raue Wind weckte Seppel aus seinem Delirium. Er lag mindestens einen Tag lang sturzbesoffen in der Steinwüste und wusste nicht, wo er war. Nachdem er sich den Rotz aus den Augen kratzte, nahm er die vor sich in Unendlichkeiten verlaufende Wüste in seinem Blickfeld wahr. Vor ihm lag eine zerbrochene Flasche Theison -Schaps, daneben der Flechtkorb in dem er nach leckeren Fleischresten suchte, jedoch nur auf winzige Fleischkrümmel stieß, die er hurtig auskratzte und in seinen trockenen Mund führte. Seine Stimme war zu rau, als dass er noch ein Wort sagen könnte.
    Wo war er? Er erinnerte sich an Natalies Worte.
    „Du folgst dem Verlauf des Bachs, bis er versiegt. Dort drehst du dich nach Westen und gehst geradeaus.“
    Welcher scheiß Bach?
    „Am eingestürzten Turm gehst du schließlich wieder nach Norden. Wenn du alles richtig machst, bist du noch morgen früh in Gomorrha.“
    Welcher scheiß Turm?
    Oh ja, Seppel hatte keinerlei Schimmer wo er war.
    Er suchte in dem zertrümmerten Flaschenhals der Schnapsflasche nach einem letzten Tropfen. Wie ein Käfer robbte er auf dem Boden, rollte seine Zunge aus und leckte vorsichtig den letzten Tropfen an einer spitzen Glasscherbe ab.
    Natalies Worte spukten immer noch in seinem Kopf herum. „Den Schnaps erst, wenn du da bist.“
    Das war wohl sein Fehler.
    Wackelig stand er wieder auf eigenen Beinen. Der Himmel trug wie gewohnt schwarz. Er hatte nicht einmal die leiseste Ahnung, ob es Tag oder Nacht war.
    Er überlegte hier zu bleiben und zu sterben. Niemand konnte ihm mehr helfen. Als er aufgeben wollte, flammte etwas in ihm auf. Ein Schnorrer wie er, würde immer irgendwen finden, der ihn am

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