Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
GESAMTWERK?“
„Fünfhundertdreiundsiebzigtausendachthundertacht Seiten“, antwortete Jakob wie aus der Pistole geschossen.
„VIELEN DANK FÜR DEINE ANTWORT, JAKOB. DIESE FRAGE HAST DU RICHTIG BEANTWORTET. WELCHE KÖSTLICHE EISSORTE KÖNNEN WIR DIR ANBIETEN?“
„Ich hätte gerne ein Bananeneis“, sagte Jakob lächelnd.
„Also DAS hätte ich jetzt auch gewusst“, sagte Gina schmollend.
Eine vierte Maschine kam aus der Ferne geflogen, in deren Kralle sie einen Teller mit einem Bällchen Bananeneis, sowie einen großen Löffel, chauffierte. Sobald sie den Teller Jakob übergeben hatte, verschwand sie so schnell, wie sie gekommen war.
„Die sind ja ganz schön flott“, bemerkte Julia.
Jakob löffelte sein Eis und stöhnte: „DAS IST SOOOO LECKER! Und sogar umsonst!“
„DIE NÄCHSTE FRAGE, LIEBE FREUNDE: WIE HEISSEN DIE ZWEI GEHEIMNISVOLLEN REISENDEN, DIE ES SICH ZUR LEBENSAUFGABE MACHTEN UNS, DIE SCHÖPFERMASCHINE, AUSZULÖSCHEN?“
Ohne zu überlegen - sie überlegte wirklich nicht - antwortete Gina: „Joe und Martin!“
Die Moderatormaschine schüttelte den Kopf und seufzte: „Gina, mache es uns doch nicht so schwer.“
Ein weiterer Blitz schockte Gina. Ihre braunen Haare standen ihr bereits zu Berge.
„DIE RICHTIGE ANTWORT WÄRE GEWESEN: AIMÉE UND GARETH.“
„Hätte ich jetzt auch nicht gewusst“, gestand Jakob und löffelte den Rest seines Bananeneis auf.
„DIE NÄCHSTE FRAGE: WAS WAR DIE STRUKTURSCHWÄCHE VON AGENT JOHNNY, EINHEIT THE17X-Z3-573-A.1?“
Jakob überlegte einen Augenblick, entschied sich jedoch, nicht zu antworten, während Gina wieder unüberlegt voranstürmte: „Sein entzündetes Bauchnabelpiercing!“
Der Moderator zögerte, bis er sein Urteil bekannt gab. „ALSO EIGENTLICH - WIR DACHTEN AN SEIN DEFIZIT AN KÜHLFLÜSSIGKEIT, ABER ÄHM, WIR MÜSSEN ZUGEBEN BEI SEINEM BAUCHNABELPIERCING ETWAS SCHLAMPIG GEARBEITET ZU HABEN. WIR LASSEN DEINE ANTWORT AUSNAHMSWEISE GELTEN!“
Gina stieß einen Freudenschrei aus und streckte die Arme in die Luft. „JUHU!“ Als sie sich wieder beruhigte fragte sie, ob sie statt einem Eis auch einen Kakao haben dürfte.
„ABER NATÜRLICH - EIN KAKAO FÜR DIE DAME!“
Aus der Ferne schwebte eine Maschine an, die Gina einen heißen Kakao, natürlich mit viel Sahne und Schokopulver, überreichte.
Gina bedankte sich und nahm einen kräftigen Schluck, wobei sie sich die Zunge verbrühte, doch der köstliche Kakaogeschmack, den sie seit Jahren vermisste, versöhnte sie wieder mit der Welt.
„Verrückt“, sagte Julia fassungslos. Sie drehte dem merkwürdigen Quiz den Rücken und verließ den Dorfplatz.
9
Gedankenverloren spazierte Julia durch die kleine Straße bis an Sodoms Ortsausgang. Auf einer verdorrten Wiese nahm sie Platz und beobachtete den Wasserverlauf des kleinen Rinnsals. Der Bach schlängelte sich geschickt um Sodom, führte wenige Meter bis hin in das Ödland, wo er letztendlich versiegte. Verdutzt erkannte sie auf der anderen Seite des Gewässers eine Maschine, die ebenfalls nachdenklich auf das Wasser starrte.
„Hallo“, rief Julia und winkte ihrem Gegenüber zu.
„Oh, hallo Julia“, antwortete die Maschine und schwebte zu Julia hinüber. Angekommen fragte sie, ob Julia sich nicht bei der Quizshow amüsieren möchte.
„Mir ist nicht wirklich nach Spaß“, erklärte Julia. „Ich muss oft an Beo denken.“ Sie fuhr nachdenklich mit einer Hand durch das trockene Gras. Ihre Augen wurden glasig. „Erst dachte ich, er wäre tot, doch dann hörte ich, er wäre zurückgekommen und hätte seine Geschwister umgebracht. Ich kann das nicht glauben! Das würde er niemals machen und vor allem, wieso kehrt er zum Morden zurück, aber nicht zu mir?“ Die erste Träne rollte ihre Wange hinunter. „Er hatte es mir versprochen.“
„Beo musste dem Tod ins Auge blicken“, sagte die Maschine. „Wir konnten in jedem Zyklus beobachten, wie diese Erfahrung die Menschen veränderte. Vor allem, wenn sie dabei von ihren Liebsten hintergangen wurden.“
„Hat er sich so verändert, dass er mich nicht mehr leiden kann?“, fragte Julia.
„Wer dich nicht mag, der... Der muss eine Fehlfunktion haben oder schon sein Leben lang ein Produktionsfehler sein“, erwiderte die Maschine und brachte ein schüchternes Schmunzeln hervor.
„Das ist süß, danke.“, sagte Julia und wischte sich eine Träne mit ihrem Handrücken ab. Sie drehte sich wieder zum Bach. „Es ist so unhöflich, euch ungefragt mit meinen
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