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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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besser, wenn du weißt, dass du nicht alleine bist.“
    „Vielleicht“, gestand Samira. „Und du bist bei mir?“, fragte sie, beantwortete sich die Frage jedoch selbst.
    Schleichend kam Samira dem Metzger näher. Das dunkelgraue Abendlicht fiel auf ihre weiße Gesichtshaut, sodass ihre hellen Sommersprossen erkenntlich wurden. Sie küsste ihn langsam auf den Mund, presste sogar die gelähmte Lippenhälfte auf seine Lippen. Danach zog sie den Kopf zurück, ging in Deckung und ließ die Gewissensbisse auf sich wirken. Sie biss sich auf die toten Lippen, ehe sie nachgab und wieder nach vorne stürmte und ihm im Takt einen Schmatzer nach dem anderen gab.
    Sie ließ das Messer fallen und umgriff stattdessen die Hand des Metzgers. „Fick mich“, flehte sie. „Du darfst mich auch schlagen, wenn du möchtest. Ich gehöre dir. Mach alles mit mir, doch bitte, lass mich nicht alleine.“
    Der Metzger lächelte und legte sanft einen Finger auf ihre Lippen. „Pssscht.“
    Er packte sie an ihre Hüften und zog sie auf seinen Schoß. Er lehnte sich zurück, während sie seinen Oberkörper sanft nach unten drückte. Als der Metzger den Reißverschluss seiner Jeans öffnete, hatte Samira sich bereits freigemacht und sich auf ihn gestülpt. Im Takt gingen Samiras Hüften hoch und runter, während sie sein Gesicht mit halbtoten Küssen bedeckte.
    Der König hatte von seinem Fenster den besten Blick auf das Schauspiel. Er aß den Schinken, den ihm der Metzger noch vor einer knappen Stunde hergerichtet hatte. Er lächelte kopfschüttelnd und drehte sich amüsiert vom Fenster weg. Er ging zurück in die Küche, wo er nach weiteren Leckereien suchte. Reste fand er zu seinem Bedauern nicht, dafür sah er das graue Sakko des Metzgers über seinem Stuhl hängen. Wenn er schon meine Frau fickt, kann ich ihm auch die Taschen durchsuchen, dachte der König. Von der Neugier überwältigt durchsuchte er das Sakko, in dessen Innentasche er das versteckte Messer fand. Er musste grinsen über den Fund, war aber auch selbst sein Leben lang der Überzeugung, dass Sicherheit stets vorging.
    Der nächste Fund erstaunte ihn dafür umso mehr. Eine funkelnde silberne Taschenuhr, in einem sehr gut gepflegten Zustand, kam zum Vorschein. Er drückte mit einem Fingernagel auf den Verschluss und öffnete die Taschenuhr.
    Für einen Moment blieb für ihn die Zeit stehen. Das Bild, das er sah, verstörte ihn zutiefst. Lange Zeit ließ er dieses Bild auf sich wirken, so lieblich es war und doch so verängstigend. Der König verstand es endlich. Endlich machte alles für ihn wieder Sinn.
    Er ließ die Uhr zurück in die Tasche des Metzgers gleiten.
    Der Metzger war für ihn nicht mehr länger ein Mysterium. Nein, für ihn wurde er zum Feind.
     
     
    11
     
    Nur wenige Meter trennten das tote Sodom von dem toten Ödland. An dieser Grenze reparierten die Maschinen ihren neuen Schützling Beo. Sie schwebten um ihn, schweißten mit ihren roten Lasern neue Schaltkreise, bauten einen neuen funktionierenden Arm an Beos Schulter an.
    „Sieht aus wie neu“, schwärmte eine Maschine.
    Beo probierte seinen neuen linken Arm aus, streckte ihn in der Luft und kreiste ihn um seine Schulter.
    „Dein Gesicht wieder herzustellen war gar nicht so schwer.“ Die Maschine fing an zu kichern. „War ja vorher schon entsprechend kaputt.“
    Die Maschinen hatten ersatzweise Hautschichten aus Silikon und eigens dafür gezüchteten Zellen, nachgebaut, die über die freigebrannte Stelle in Beos Gesicht gezogen wurden. Sein Gesicht wirkte immer noch leichenblass, doch auf irgendeine Art und Weise war er ja auch tot.
    „Die ganze Arbeit hättet ihr euch sparen können, wenn ihr euch aus meinem Zwist mit dem König rausgehalten hättet“, betonte der Ritter in Schwarz.
    „Sei doch nicht böse“, besänftigte die Maschine. „Das war nur zu deinem besten.“
    Beo dachte an die Schmerzen, als ihm in Folge seines explodierten Armes das halbe Gesicht abflammte. „Na dann, vielen Dank.“
    Er kehrte den Maschinen den Rücken und schritt in das Ödland.
    Die Maschinen flogen ihm hinterher. „Wo willst du denn hin?“
    „Ich will den Kopf freikriegen“, antwortete Beo. „Und was soll ich hier, wo mir jeder auf die Finger schaut, wo ich als euer Werkzeug lebe?“
    „Sei doch nicht direkt eingeschnappt, du beleidigte Leberwurst.“
    Der Ritter in Schwarz schritt weiter, ohne sich umzudrehen. Die Maschinen stoppten und schrien dem verlorenen Sohn zu: „Bleib doch stehen, mein Sohn

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