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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Junge“, schmunzelte Élaine. „Erst schleichst du dich an und machst mir dann auch noch unmoralische Angebote.“
    „An was denkst du bitteschön, wenn ich von meiner Briefmarkensammlung rede?“, fragte Gabriel und spielte den Entrüsteten. „Du bist ganz schön versaut, Madame.“
    Élaine lachte auf. „Na schön, du hast ja gewonnen.“ Sie blieben an der nächsten roten Fußgängerampel stehen. „Zwei Stunden hätte ich später für uns.“
    Gabriel machte ein mitleidiges Gesicht. „Nur zwei Stunden?“, sagte jedoch nach einem kurzen Grübeln zu. „Na dann sei pünktlich bei mir.“
    Élaine bewegte ihren Zeigefinger vor seinen Augen hin und her. „Wenn ich erst noch zu dir fahren muss, bleiben uns keine zwei Stunden. Komm du zu mir.“
    „Gefährlich“, sagte Gabriel, wobei er versuchte übertrieben schockiert zu klingen.
    „Mach nicht so“, sagte Élaine. „Du liebst doch das Risiko.“
    Gabriel lächelte sie an. „Nicht nur das Risiko.“
    Élaine fing automatisch an zu strahlen. Eine kühle Brise wehte Gabriel den Geruch ihres Parfums zu. Es roch nach Flieder und einem Hauch von Pfirsich.
    „Sei um zwei Uhr da“, sagte sie voller Vorfreude.
    Die Fußgängerampel schaltete auf grün.
    „Meine Pause ist gleich schon vorbei, ich müsste dann wieder...“ Élaine wollte sich wegdrehen, um die Kreuzung zu überschreiten, doch Gabriel hielt sie zärtlich am Handgelenk fest und zog sie an sich heran.
    „Willst du einfach so gehen? Ohne Verabschiedung?“, fragte er enttäuscht.
    „Wir sehen uns doch gleich wieder, Blödmann“, schmunzelte Élaine. „Und einfach so hier... In der Öffentlichkeit?“
    „Uns kennt hier doch niemand“, argumentierte Gabriel. „Und wie gesagt: Ich liebe das Risiko.“
    Schließlich gab Élaine nach und gab ihm vor den übrigen hunderten um sie herum einen kurzen Schmatzer. Sie drehte sich von ihm ab, überquerte die Ampel bei „erdbeergrün“, wie Gabriel es sagen würde. Er selbst blieb auf seiner Seite stehen und sah ihr hinterher. Auf der anderen Seite angekommen, drehte Élaine sich um. Ein herzliches Lächeln verabschiedete sich von ihm, ehe sie wieder in dem Großstadtdschungel verschwand.
    Er inhalierte die letzte Brise ihres Parfums. Die aufsteigende, jugendliche Sehnsucht war nur durch die Vorfreude ertragbar.
     
     
    3
     
    Das Sonnenlicht drang durch die Zwischenräume der Jalousie, beleuchtete die schwarzen Möbel, das helle Laminat, die weißen Küchenarmaturen, sowie das Bett. Gestreifte Schatten von Gabriel und Élaine wurden von dem spärlichen Sonnenlicht an die Wand geworfen.
    Er küsste sie auf ihre rosa glänzenden Lippen. Er roch ihren fruchtigen Duft. Élaines blonde Haare bildeten den Kontrast zu ihrem gebräunten Gesicht. Ihr Körper hatte die gleiche gesunde Bräune, nur der Bereich um den Bauchnabel wurde von einem Sonnenbrand gezeichnet.
    Als Gabriel zum Ende kam, blieb er in ihr und spürte wie sie unter ihm zu zittern anfing. Nach weiteren ausgetauschten Küssen ließ er von ihr ab und fiel neben sie aufs weiße Bettlaken. Sie schmiegte sich an ihn, roch sein Rasierwasser, ein erfrischender Duft nach Zitrone und Zimt und überlegte gleich, wie sie seinen Duft vor ihrem Mann verbergen konnte. Nach dem Sex verfielen beide für einen Moment in nachdenkliche Stille, dachten über sich selbst und den Sinn sowie das Ziel ihrer Beziehung nach.
    Élaine tastete den Nachttisch auf ihrer Seite nach ihrer Brille ab, als sie nicht fündig wurde, fragte sie Gabriel, ob er nachsehen könnte, ob sie auf seinem Nachttisch lag. Gabriel setzte sich auf und fand die Brille auf dem Nachttisch, direkt neben einem auf das Bild gestellten Bilderrahmen. Es war das Bild von ihrem Mann, das Élaine jedes Mal umdrehte, um sich selbst und auch Gabriel die peinliche Situation zu sparen, sollte Gabriel ihren Mann möglicherweise erkennen können. Es war besser, wenn es so blieb, wie es war. Dennoch zuckte in Gabriel die Neugier, er überlegte einen flüchtigen Blick auf das Bild ihres Mannes zu werfen, wurde jedoch sogleich von Élaine gebremst.
    „Nicht so neugierig.“
    So wichtig war es Gabriel auch nicht, vielleicht war es wirklich besser nicht zu wissen wer ihr Mann war. Was wäre, wenn ihr Mann ein naher Freund von ihm wäre? Würde er dann nicht zwangsweise beide aufgeben müssen?
    Unter dem Gewicht der Brille lag auch einer der Briefumschläge, die Gabriel Élaine bei jedem Treffen zusteckte. Obwohl Élaine es ihm mittlerweile untersagte, fand sie in

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