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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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nachdenklich, verpasste aber nicht die Gelegenheit in seiner Liebesbekundung den nächsten Scherz zu zünden. „Gut, nicht jede Minute, aber mit Sicherheit jede zweite.“
    Élaine lachte auf, wurde jedoch selbst nachdenklich. Jede Minute klang zwar wie eine Ewigkeit, doch in Anbetracht der politischen Lage wirkte selbst die Ewigkeit nicht mehr endlos.
    Die Länder der alten Welt wurden von einem Haufen beleidigter Kinder regiert. Jeden Tag gab es einen Bombenalarm in einer anderen Stadt. Jeden Tag wurde es schlimmer und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Erste zu härteren Bandagen greifen würde.
    Élaine blickte Gabriel mit großen Augen an. „Egal wie dieser Krieg ausgeht - versprich mir, zu überleben.“
    „Ich gebe mein bestes“, sagte Gabriel lächelnd.
    „Versprich es mir“, beharrte Élaine. „Ein paar wenige werden den Krieg überleben und du sollst dazu gehören. Du wirst um dein Leben kämpfen, tu es für mich.“
    Gabriel, der bisher immer der Meinung war, dass es bei einem Nuklearanschlag für alle vorbei wäre, stimmte ihr trotzdem zu, unter einer Bedingung. „Und du wirst auch alles geben, um zu überleben. Wir werden es gemeinsam schaffen.“
    „Ich verspreche es“, schwor Élaine.
    Gabriel lächelte. „Wer weiß, vielleicht erwartet uns nach dem Krieg so etwas wie eine neue Zeit“, phantasierte er. „Vielleicht erwartet uns sogar eine neue Welt?“
    „Eine neue Welt?“, schmunzelte Élaine. „Was soll uns dort erwarten, in deiner neuen Welt ?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Gabriel lächelnd. „Jedenfalls werden wir beide alles geben, um unseren Arsch zu retten. Und danach werden wir uns wiedersehen. Ich werde in der neuen Welt auf dich warten.“
     
     
    4
     
    Eine Woche später hatte sich die politische Lage weiter zugespitzt, während die Temperaturen unter der lachenden Sonne rapide stiegen. Die meisten Menschen lebten weiterhin in ihrem Trott und versuchten ihr Leben zu genießen, ohne an ein mögliches Ende der Lethargie zu denken. Die wenigsten machten sich wirklich Gedanken über die Folgen eines Atomkrieges, sondern vertrauten darauf, dass sich, wie in den Jahren davor, die Lage wieder irgendwie von irgendwem irgendwann einrenken ließe.
    Gabriel schlenderte durch die Einkaufspassage, auf der Suche nach einem passenden Geschenk für Élaine. Schuhe hatte sie ohnehin schon genug und mit Frauenkleidern kannte er sich wiederum noch weniger aus. Schmuck war auch so eine Sache, da prächtige Klunker an ihrem Körper auch die Aufmerksamkeit ihres Mannes erregen könnten. Er entschied sich nach langem hin und her für eine Halskette, die Élaine ihrem Mann mit ihrer typischen Kaufsucht begründen könnte.
    Als Gabriel das Schmuckgeschäft betrat, kam ihm eine aufgebrachte Horde Menschen entgegen, denen er nur schwer ausweichen konnte. Gleichzeitig schoss ein ohrenbetäubender Sirenenlärm durch die Lautsprecher der Stadt. Das Geräusch der Sirenen drang jedem einzelnen durch Mark und Bein, ließ jeden daran erinnern, dass das Ende der Welt drohte. Die Fernseher, die sonst Werbeanzeigen in Dauerschleife abspielten, sprangen schlagartig auf einen Informationskanal, der alle Bürger dringend vor einem bevorstehenden, gegnerischen Militärangriff warnte. Es wurde empfohlen, die Ruhe zu bewahren und sich zu den bekannten Eingängen der unterirdischen Bunkeranlage zu begeben. Natürlich wurde auf den hilfreichen Hinweis, nicht in Panik auszubrechen, nicht sonderlich geachtet. Die Menschen überrannten sich gegenseitig, schubsten sich zur Seite, stürzten über die Straße auf dem Weg in den rettenden Bunker.
    Gabriel, der als einer der wenigen die Ruhe bewahrte, überlegte, ob er nicht sicher gehen und Élaine abfangen sollte, doch er war am anderen Ende der Stadt und sie selbst wohnte nah am Osteingang des Bunkers.
    „MAMA!“, kreischte ein Mädchen. Heulend und hilflos stand es in der Menschenmenge und sah sich nach seiner Mutter um. „MAMA! WARUM BIST DU WEGGELAUFEN?“
    Gabriel pirschte nach vorne. „Steh hier nicht rum, komm mit!“
    „ABER MAMA...“, beharrte das Mädchen.
    „Deine Mama werden wir schon finden“, sagte Gabriel verärgert und zerrte das Mädchen am Handgelenk mit.
     
     
    5
     
    Es grenzte an ein Wunder, dass Gabriel und das kleine, verlassene Mädchen, es rechtzeitig in den Bunker schafften und er sogar die Mutter und ihr Kind wiedervereinigen konnte. Ein herzliches Dankeschön der Mutter und einen vorwurfsvollen Blick von Gabriel

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