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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Leben kämpfen und ich tat es“, sagte der Metzger selbstmitleidig. „Sieh, was aus mir geworden ist, Élaine.“ Er schlug mit seinen geschwächten Armen, den ausgelaugten Muskeln, auf die Brust.
    Élaine hielt seine Fäuste fest und lächelte ihn an. „Was soll aus dir geworden sein?“
    „Ein schlechter Mensch“, seufzte er. „Wie viele gute Männer mussten wegen mir von dieser Welt gehen? Wegen Menschen wie mir ist die neue Welt untergegangen. Die Maschinen waren nie die Bedrohung, sondern wir Menschen sind der Virus, der das Leben dieser Welt ausrottet.“
    Élaines Augen strahlten ihn nach wie vor bewundernd an. Seine weinerliche Fassade spiegelte sich in ihren Augen wie in einem traumhaften Fluss. „Ich glaube nicht, dass du die Welt zerstören willst. Im Gegenteil.“
    Der Wind wehte glühende Funken durch die Luft. Élaine trug ein Sommerkleid aus der alten Welt, modisch wie eh und je, modern und elegant. In der Luft lag Élaines süßer Duft, das Parfum, das er so an ihr liebte.
    „Ich hasse mich, Élaine. Ich will nicht mehr“, gestand der Metzger. Er unterbrach sich selbst in zahlreichen Schluchzern. „Ich will nicht mehr. Ich möchte nur noch sterben und zu dir kommen.“
    Élaine unterbrach ihn sofort. „Sag nicht so etwas dummes. Du hast die Chance in dieser Welt zu sein. Du kannst noch etwas aufbauen, du kannst diese Welt noch lieben lernen. Du hast es dir verdient .“
    Der Metzger war selbst erstaunt über seine Jammerei. Selbst zu Lebzeiten spielte er vor Élaine stets den Starken, vermied es offen über seine Ängste zu sprechen, vermiede, jede Situation in, der er schwach erscheinen konnte. Doch diesmal hatte er nichts mehr zu verlieren. Einer Toten konnte er seine Ängste anvertrauen.
    „Ich habe alles verspielt, Élaine. Die neue Welt ist ein Ort der Zerstörung, ein Ort geschaffen von Menschen wie mir. Ich habe den letzten Rest meiner Menschlichkeit verloren.“
    „Unmenschlich ist der, der gewissenlos handelt“, erklärte Élaine. „Diejenigen, die über Leichen gehen, die sich selbst als den Mittelpunkt der Welt erklären und ohne Rücksicht auf Verluste handeln, sind unmenschlich.“ Sie streichelte weiter seine Wange. „Deine Taten zerreißen dich, Gabriel. Du bist dir durchaus deiner Schuld bewusst. Das ist der Beweis, dass in dir noch ein gutes Herz schlummert. Du vergisst nur des öfteren deinem Herzschlag zu lauschen.“
    „Wenn ich nicht auf mein Herz hörte, sag mir, war jeder meiner Schritte in dieser Welt falsch?“, fragte der Metzger resignierend.
    Élaine schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Wie jeder Mensch verirrst du dich an manchen Kreuzungen auf deinem Weg, aber letztendlich findest du immer wieder zurück. Jedes Wesen folgt seinem Schicksal. Das ist unsere Bestimmung, Gabriel. Dir wurde die Gabe gegeben, verlorene Menschen wieder zu erwärmen. Menschen wie mich, Menschen wie Samira. Du hast diese wundervolle Gabe, mit der du diese Welt bereichern kannst.“
    Der Metzger verzog sein Gesicht. Gegen Kritik konnte er sich stets wehren, doch gegen Élaines bezaubernde Worte war er machtlos.
    „Fang an und sei gut zu dir selbst“, sagte Élaine.
    Der Metzger spürte wie er müder und müder wurde. An seinen Augenliedern schienen Tonnen aus Beton zu hängen.
    „Werde ich gleich aufwachen?“, fragte er bedauernd.
    „Du hast es dir verdient weiterzuleben“, sagte Élaine. „Du hast alles Recht der Welt glücklich zu werden.“ Sie gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Wange. „Jetzt wach schon auf, Samira wartet bestimmt auf dich.“
    „Samira... Ich wollte auf dich in der neuen Welt warten, doch was habe ich getan? Ich habe Samira gewählt und dich enttäuscht.“
    Élaine schmunzelte. „Hast du nicht.“ Sie tippte ihm auf die Nase. „Du könntest mich nur enttäuschen indem du aufhörst zu lieben.“
    Der Schlaf holte ihn in seiner Traumwelt langsam ein. Er gähnte. „Ich will noch nicht weg von dir, Élaine.“
    „Das musst du aber, die richtige Welt will dich zurück“, sagte Élaine. „Ich muss dich gehen lassen, doch wir werden uns wiedersehen in einer Welt, die nach der neuen Welt folgt.“
    „Ich will dich nicht schon wieder verlieren“, beharrte der Metzger und ergriff Élaines Hand.
    Élaine ließ von ihm ab, während seine Augen zufielen. „Lass mich los, Gabriel. Fang wieder an zu leben.“
    Der Metzger redete wie in Trance. „Warte auf mich auf der anderen Seite. Halt mir einen Platz neben dir frei.“
    „Werde

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