Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freundin für Allie

Titel: Freundin für Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
Vom Netzwerk:
trägt wunderschöne Ringe, duftet gut und erzählt lustige Geschichten aus der Zeit, als Dad und Onkel Jay noch klein waren. Wenn Oma nicht gerade auf jemanden sauer ist, ist es schön, mit ihr zusammen zu sein. Das Problem ist nur, dass Oma fast immer auf jemanden sauer ist.

    Egal, das mit dem Herd war nicht ihre Schuld. Sie hatte nur nett sein wollen.
    »Na«, sagte Oma und drückte uns auch, aber nur ein bisschen, »wenn ihr das alle so seht.«
    »Ja, Ma«, sagte Onkel Jay, ohne den Blick vom Fernseher abzuwenden.
    »Ich weiß aber nicht, wie Elizabeth das sieht«, sagte Oma. »Mom möchte auch, dass du wiederkommst, Oma« sagte Mark und schmiegte sich an Omas Beine.
    »Bitte schön«, sagte Oma, »es ist ja nur bis Ende der Woche.«
    »Du musst länger bleiben, Oma«, sagte ich. »Du musst so lange bleiben, dass du mein Kätzchen noch siehst!«
    Mark warf mir einen wütenden Blick zu und klammerte sich noch fester an Omas Beine.
    »Nein«, sagte er. »Bleib doch bis Weihnachten!«
    »Nein«, sagte Kevin. »Bis in alle Ewigkeit!«
    »Wir wollen es nicht übertreiben«, sagte Dad. »Los, Kinder, ab nach Hause.«
    Auch wenn Mom sich nicht über Omas Rückkehr freute, tat sie jedenfalls erfolgreich so. Sie machte richtig viel Wind, wie froh sie war, dass wir endlich wieder zu Hause waren, und fragte Oma, wie es denn bei Onkel Jay gewesen sei (Oma zufolge nicht besonders gut: »Wie kann der Mann so leben? Wie der reinste Obdachlose! Wenn er das Medizinstudium nicht drangegeben hätte, säße er jetzt wenigstens in seinem eigenen
Haus!«) und wie sie Harmony fand. (Oma mochte sie: »Die ist wenigstens ehrgeizig.«)
    Alles lief erstaunlich gut, bis wir ins Bett gehen mussten und Mom so nebenbei sagte: »Jetzt müssen aber alle schnell schlafen, weil morgen ein großer Tag ist.«
    »Wieso? Was ist denn morgen?«, wollte ich wissen.
    »Dein großer Buchstabier-Wettbewerb, was denn sonst?«
    »Woher weißt du das denn?«, fragte ich erstaunt.
    »Mrs Harrington, Ericas Mutter, hat es mir erzählt. Eventuell kommen Dad, Oma und ich zum Zuschauen. Und vielleicht schaffen es Onkel Jay und Harmony auch!«
    SIE WOLLTEN KOMMEN. Zu meinem BuchstabierWettbewerb. Mitten am Tag!
    »Das ist wirklich nicht nötig! In der Pinienpark-Schule läuft das nicht wie in meiner alte Schule. Hier besuchen die Eltern nicht Veranstaltungen wie einen Buchstabier-Wettbewerb von Viert- und Fünftklässlern.«
    Ich sagte ihr auch, dass mir das total peinlich war. Doch was ich auch sagte, es blieb dabei. Mom sagte, sie und Dad wären so stolz auf mich, weil ich es unter die zehn Besten beider vierten Klassen geschafft hatte, zumal Rechtschreibung nicht mal meine Stärke war. Sie würden auf jeden Fall zu dem Wettbewerb kommen und ich könnte nichts dagegen machen. Ich wäre am liebsten gestorben.
    Als ich im Bett lag, konnte ich nur daran denken, wie unendlich peinlich es sein würde, wenn alle Viert- und Fünftklässler
sehen würden, wie meine Eltern – und Oma – in der Turnhalle saßen. Warum taten sie mir das an? Es war einfach ungerecht. Warum musste ausgerechnet ich die komischste Familie der ganzen Stadt haben? Die Finkles waren nicht lustig, kein bisschen. Sie waren einfach nur total merkwürdig. Und morgen würden es alle in meiner Klasse erfahren. Auch Rosemarie. Die mir dafür wahrscheinlich eine reinhauen würde.

Regel Nummer 10

    Wenn man sich etwas lange genug in Gedanken vorsagt, wird es (manchmal) wahr

    »Ich weiß, was ich mache«, sagte ich am nächsten Morgen auf dem Schulweg zu Erica. »Ich verpatze gleich das erste Wort, das Mrs Danielson mir gibt, und dann bin ich raus, meine Familie geht nach Hause und das war’s dann.«
    »Aber das wäre betrügen«, sagte Erica.
    »Man betrügt doch nicht, wenn man absichtlich das Wort falsch buchstabiert«, sagte ich. »Betrügen ist, wenn man das Wort irgendwo aufgeschrieben hat und auf den Zettel guckt.«
    Erica sagte: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du betrügst, wenn du das Wort absichtlich falsch buchstabierst.«
    »Mir doch egal«, sagte ich. »Ich will einfach auch nur zuschauen.«
    »Das darfst du Caroline aber nicht erzählen«, sagte Erica. »Sie mag es überhaupt nicht, wenn Mädchen so tun, als wären sie dumm.«
    »Auch nicht, wenn es ein Notfall ist?«, fragte ich erstaunt. »Wenn dich zum Beispiel das gemeinste Mädchen in deiner
Klasse verhauen will? Oder wenn du versagst, oder wenn deine Familie dich vor allen Viertklässlern in Grund und Boden blamiert?«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher