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friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
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standen und die Takte eines neuen Liedes begannen.
    » Ich bin froh, dass du mir einen Tanz reserviert hast«, wählte Ayden den wohl unpassendsten Moment um Smalltalk zu betreiben. Ich beanspruchte nämlich all meine Konzentration um mich an die Schritte zu erinnern, die mir Sam zwei Wochen lang versucht hatte beizubringen.
    » Eigentlich hättest du keinen Tanz reservieren müssen, denn ich tanze fast nie mit jemandem. «
    Ich war froh und zutiefst beeindruckt über den grammatikalisch richtigen Satz, den ich unter diesen Umständen zusammenbekommen hatte. Normalerweise war ich geübt in der Kunst des Multitaskings aber diese Situation war ein Ausnahmezustand, in dem ich glücklich sein konnte wenn ich das Atmen nicht vergaß.
    »Dann hast du für mich eine Ausnahmen gemacht? «
    » Ja, so sieht es wohl aus«, sagte ich lächelnd und ich konnte es mir nicht erklären, doch ich wurde entspannter. Aber was noch unerklärlicher war, war, dass ich das Gefühl hatte nicht so steif auszusehen wie ich es befürchtet hatte.
    Doch auch wenn das Training mit Sam mir ein wenig Rhythmus verschafft hatte, war ich froh, als ich nach zwei langen Liedern die Tanzfläche verlassen konnte. Ich hatte gerade meinen letzten Schritt auf dem Parkett gemacht, da stand plötzlich Sam vor mir.
    »Rache-«
    » Samuel«, unterbrach ich ihn, schenkte ihm aber zusätzlich ein Lächeln. Er zog belustigend seine Augenbrauen nach oben und fuhr fort. »Ihr beiden saht gut zusammen aus. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut laufen würde. «
    » Oh, vielen Danke«, sagte ich nur.
    » Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, aber da mein Training dir so viel gebracht hat, kann ich ja jetzt ohne schlechtes Gewissen einen Tanz von dir verlangen. «
    » Natürlich nur wenn es für dich in Ordnung geht«, fügte Sam, an Ayden gerichtet, hinzu.
    Ich fühlte mich ins Mittelalter zurückversetzt, wo die Männer, mit ihren Keulen über das Schicksal der Frau entschieden ohne auch nur im Entferntesten daran zu denken, was das weibliche Geschlecht wollte.
    Es interessierte niemanden, ob die Frau Lust hatte die Höhle aufzuräumen, zum x-ten Mal schwanger werden wollte oder ihr danach war ein zweites Mal die Tanzfläche zu betreten.
    Hatten die beiden schon mal was von Emanzipation gehört?
    Wohl eher nicht, denn Ayden gab sein Einverständnis, woraufhin Sam mich an die Hand nahm und mich zurück auf die Tanzfläche zog.
    » Willst du mein Glück wirklich so sehr herausfordern? «, fragte ich ihn und fühlte ca. hundert Augenpaare auf mir. Die anderen Frauen fragten sich, da war ich mir zu neunundneunzig Prozent sicher, wieso gerade ich mit Sam tanzen würde und nicht sie. Und genau das Selbe fragte ich mich auch.
    » Du hast wirklich so große Angst dich zu blamieren? «, antwortete er mir grinsend auf meine Frage.
    Dieses Grinsen.
    Das hatte nichts Gutes zu bedeuten.
    Als die Melodie eines langsamen Liedes erklang und Sam anfing mit sich selbst zu tanzen, wusste ich woher mein schlechtes Gefühl kam.
    Dieser Schweinehund machte doch tatsächlich mich und meine Tanzkünste nach. Er sah absolut anormal aus.
    Naja, eher seine Bewegungen, denn Sam schaffte es in jeder Situation gut auszusehen.
    Ihn konnte einfach nichts entstellen.
    Ich schaute ein paar Sekunden diesem Schauspiel zu, bevor ich laut losprustete.
    Sam kam daraufhin zu mir und nahm mich in seine Arme um mit mir einen ruhigen und entspannten Paartanz zu vollführen.
    » Du hast sie echt nicht mehr alle«, klärte ich ihn auf und musste noch immer lachen.
    » Ich habe dir nur geholfen dich nicht mehr unwohl zu fühlen.
    » Indem du dich über meinen Tanzstil lustig machst? «
    » Der Weg ist egal, das Ziel ist wichtig! «
    Auf diese Antwort wusste ich nichts mehr zu sagen, deshalb ließ ich es so stehen und genoss es mit Sam zu tanzen.

vier
    Es war Montag und ich hatte mich gleich nach der Arbeit zu Mood aufgemacht. Als ich den farbenfrohen Laden betrat, dauerte es nicht lange, bis Kelly mich erkannt hatte. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass sie damals nur Sam im Blick hatte.
    Voller Vorfreude kam sie in meine Richtung geeilt. Je näher sie kam, desto besser konnte ich sie sehen und das hieß nicht automatisch, dass mir der Anblick gefiel. Kelly sah schrecklich aus. Unter ihren Augen befanden sich dicke Ringe und ihre Haare sahen aus, als hätten sie schon lange keine Bürste mehr gesehen. Ich war schockiert. Wenn man das Vorherbild mit dem Nachherbild verglich, war das auch verständlich. Was war

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