friendship... only?
keiner festen Beziehung interessiert ist, würde es euch nicht weh tun wenn er sich einfach nicht mehr meldet. «
» Er hat es mir zwar gesagt, aber er war so nett zu mir«, sagte sie und fügte schnell noch hinzu: »Wirklich unglaublich nett! «
Ich entnahm den Worten „unglaublich“ und „nett“ eine Zweideutigkeit, die ich wirklich nicht brauchte. Auch wenn Sam mein bester Freund war und Kelly doch ganz nett, wollte ich kein Bild in meinem Kopf indem die beiden sich „ so unglaublich nett“ vergnügten.
»Ich dachte, bei uns wäre es etwas anderes gewesen und das er sich wirklich in mich verliebt hätte. Ich hatte wirklich geglaubt, wir könnten eine Beziehung miteinander führen. «
»Glaube mir, ohne ihn bist du besser dran. Sein Äußeres mag zwar dazu verleiten zu glauben er wäre der perfekte Fang aber es ist nicht alles Gold was glänzt. «
Kelly sah mich mit verquollenen Augen an. »Wieso seid ihr nicht zusammen? Ihr wirkt so vertraut, ich hatte wirklich gedacht ihr beiden wärt ein Paar. «
Ich dachte kurz über unsere Wirkung auf Außenstehende nach, musste dann aber lachen.
»Sam ist mein bester Freund, er ist fast wie ein Bruder für mich. Doch wie viele andere Frauen wünsche ich mir eine Beziehung mit einem Mann, der treu ist und mit dem man eine eigene kleine Familie gründen kann und so gut Sam auch als Freund ist, ist er für eine feste Beziehung eher weniger geeignet. «
Es war zwar klein, aber ich sah endlich ein Lächeln auf Kellys Gesicht.
»Ich habe dich am Anfang nicht leiden können, aber du bist wirklich nett«, sagte sie dann.
»Natürlich«, entgegnete ich ihr mit einem Lächeln. »Nur weil Sam mein Freund ist, muss das nicht heißen, dass ich eine dumme Zicke bin. «
»Die Freundschaft mit Sam scheint dir nicht allzu viele Freundinnen eingebracht zu haben«
»Du hast ja keine Ahnung. Ich zahle einen sehr hohen Preis für diese Freundschaft. «
Wir beide lachten und da traute sich auch Emma zu uns.
»Das hört sich doch schon wieder besser an«, sagte sie, war aber dennoch auf der Hut um einen weiteren Heulausbruch zu vermeiden.
»Ja, Rachel hat mir ein wenig die Augen geöffnet«, sagte Kelly und ich hatte das Gefühl, ihr ging es wieder etwas besser.
»Dann ist diese Schlampe doch nicht so blöd wie du geglaubt hast«, gab Emma ungeniert von sich. Manchmal besaß sie einfach kein Feingefühl.
Kelly sah erschrocken zu mir und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
» Schon gut«, sagte ich mit großem Erbarmen und entließ sie zu ihrer Arbeit.
» Schon mal was von Feingefühl gehört? «, fragte ich Emma, als wir alleine waren.
» Ja, aber ich kenne sie nicht allzu gut. « Emma grinste frech und entledigte sich ihrer Arbeitskleidung.
» Hast du jetzt schon etwas vor? «
» Nein, wieso? «
» Jetzt, nachdem ich einem gebrochenen Herzen ein wenig Heilung verschafft habe, fällt mir auch wieder ein wieso ich ursprünglich hergekommen bin«, erklärte ich. »Emma Thompson, möchtest du mit mir Weihnachtsshoppen gehen? «
Voller Rührung legte sie ihre Hand aufs Herz und ich war fast davon überzeugt, ihr würden Tränen der Rührung kommen.
Sie war einen verdammt gute Schauspielerin.
» Ich will«, sagte sie und beendete damit ihre meisterhafte Vorstellung.
Als ich mich fast zu Tode gelacht hatte, war sie auch schon fertig umgezogen und wir machten uns auf den Weg zu Bloomingdales.
»Du musst mir helfen ein Geschenk für Sam zu finden, denn auch wenn er mein bester Freund ist, habe ich trotzdem jedes Jahr keine Ahnung was ich ihm schenken kann. «
Es war jedes Jahr das Gleiche, ob es sein Geburtstag war oder Weihnachten, ich hatte nie eine Ahnung was ich ihm schenken sollte.
Ich konnte ihm ja schlecht eine Nutte unter den Baum stellen.
»Schenke ihm ein Stück Kohle, mehr hat er nicht verdient«, schlug Emma vor, während wir durch die Gänge des Kaufhauses liefen. »Wegen ihm war ich dem ewigen Geheule von Kelly ausgesetzt. Das werde ich ihm nie verzeihen! «
» So toll dieser Vorschlag auch ist, kann ich ihm das nicht schenken. Wir werden uns wohl etwas anderes überlegen müssen. «
» Wie du willst«, antwortete sie mir, war aber etwas abgelenkt, da ihr ein Pullover ins Auge gesprungen war, dennoch murmelte sie mir weiter zu: »Vielleicht werde ich ihm dann die Kohle schenken, denn nur weil du zu feige bist ihn auf sein unmögliches Verhalten und dessen Folgen aufmerksam zu machen, muss das ja nicht heißen, dass er ungeschoren davon kommt.
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