friendship... only?
sagen.
»Oh ja, das ist sie«, stimmte ich ihm zu. »Grace mag manchmal ein wenig verwirrt wirken aber im Grunde genommen hat sie immer alles unter Kontrolle. «
»Und für den Fall das etwas schief geht bist du ja da«
Hatte Nathan Connor mir etwa gerade ein Kompliment gemacht? Das musste ich zu Hause sofort in mein Tagebuch schreiben. Nein, natürlich schreibe ich in meinem Alter kein Tagebuch mehr aber wenn, dann würde ich das hundertprozentig als das Highlight des Tages festhalten.
»Ich versuche immer mein Bestes zu tun. « Ich merkte wie mein Herz anfing etwas schneller zu schlagen. Woran das wohl lag? Wahrscheinlich brauchte mein Körper eine weitere Dosis Koffein. Ich hatte meinem Körper zwar schon vier Tassen Kaffee zugeführt, was viel war wenn man bedenkt, dass es erst zehn Uhr am Morgen war, aber was der Körper brauchte, dass wollte ich ihm nicht verwehren.
» Ich hole mir einen Kaffee«, sagte ich zu Nathan. »Möchtest du auch einen haben? «
» Unbedingt«, antwortete er mir. Er war also auch ein Kaffee-Junky. Sehr symphytisch. Als ich wieder zurück war, war wieder ein Bündel von halbnackten Models vor der Kamera.
Verdammt.
Gedopt mit einer weiteren Ladung Koffein, beobachteten wir die Arbeit des Fotografen und seiner Models. Sie machten das alles super, eben wie echte Profis. Mein Profi, der sich gerade irgendwo ganz im Innern versteckte, hatte einfach keine Lust mehr. Es war fürchterlich kalt, wobei das nicht an den Temperaturen lag, die waren in Ordnung. Der abscheuliche Wind machte mir und meinem Experten einige Schwierigkeiten. Klar, ich war die Letzte die sich beschweren durfte, schließlich war ich in einen warmen Poncho gehüllt und musste mir nicht, wie die Models, nur in Dessous die Zitzen abfrieren, dennoch nahm ich mir das Recht heraus unzufrieden sein zu dürfen.
Es vergingen Stunden, bis wir alles und jeden abgelichtet hatten. Ich war übrigens durchgefroren. Bis in jede verdammte Zelle meines Körpers. Nathan hatte mir sogar seine Jacke angeboten. Ich hab sie nicht angenommen, obwohl ich danach gelechzt hatte und das nicht nur weil sie nach ihm roch. Ich wäre mir aber sehr dumm vorgekommen die, übrigens sehr warm aussehende Jacke, anzunehmen während die Models in einem Hauch von Nichts dastanden.
So kam es, dass ich mir die Zähne ruinierte, indem ich laut zitterte und damit unübersehbar die Crew irritierte.
Am Ende war es aber so weit, dass ich keinen Mucks mehr von mir geben konnte. Die Crew hat es gefreut, ich hingegen war etwas besorgt, schließlich wollte ich nicht über Nacht auf dem Dach des Morgan Komplexes festgefroren sein.
»Da du meine Jacke aus unerfindlichen Gründen nicht annehmen willst, habe ich dir noch einen Kaffee mitgebracht«, sagte Nathan, als er kurz vor seinem Interview mit Grace noch einen Zwischenstopp bei mir eingelegt hatte.
Ich sah meinen Helden mit all meiner Dankbarkeit an, denn zu mehr war ich momentan nicht fähig gewesen.
»Miss Morgan, es ist schön Sie hier zu haben«, fing Nathan dann das Interview an. »Die Marke Morgan gibt es jetzt schon seit über fünfzig Jahren und hat sich während dieser Zeit bestens auf dem Markt bewährt, doch was unsere Leser interessiert, ist wie die Geschichte Morgan angefangen hat. «
» Sind sie sicher, dass es mein Label schon ganze fünfzig Jahre gibt? Das hört sich verdammt alt an«, entgegnete Grace Nathan und lockerte somit die Stimmung erheblich. Vielleicht hatte sich der Zwischenfall mit Grace und dem Mitarbeiter bereits wie ein Lauffeuer ausgebreitet, denn die Mitarbeiter der Vanity Fair waren vor Graces Kommentar noch einiges angespannter gewesen. Mich hatte es schon gewundert, dass sich noch keiner vor lauter Angst vom Gebäude gestürzt hatte.
» Bei unseren letzten Recherchen sind die fünfzig Jahre herausgekommen«, antwortete Nathan ihr mit einem entschuldigenden Lächeln.
» Nun, dann ist es schon mehr als ein halbes Jahrhundert her, dass ich ein junger Teenager war, der wegen seiner speziellen aber wohlgemerkt genialen Garderobe einige Hänseleien ertragen musste. Ich hatte mich schon damals einen Dreck darum geschert was andere Menschen von mir dachten und so kam es, dass ich meinem Stil treu geblieben bin. Damals war es aber äußerst schwierig Kleidungsstücke zu finden, die meinen Ansprüchen gerecht waren. Da ich immer der Ansicht war, wenn man etwas richtig haben wollte, dann müsse man es selbst tun, habe ich mit meinen zarten achtzehn Jahren angefangen selbst
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