friendship... only?
Bett und mit meinem Bett bewegte auch ich mich zwangsläufig mit. Ich hatte zwar kein Wasserbett, somit waren die Schwingungen relativ schwach, aber das reichte mir in meinem Zustand völlig. Wieder zurück in seiner Ausgangsposition, schaltete Sam sein Handy ein und es dauerte auch nicht lange bis es wild piepste.
Sam war ein beliebter Mann also bekam er auch viele Geburtstagsnachrichten.
»Fuck! «, sagte er plötzlich.
»Fuck? Wer hat dir denn geschrieben? «, fragte ich fast ein bisschen amüsiert. Hatte sich bei Sam schon wieder eine Stalkerin gemeldet?
»Steh auf! Wir müssen sofort los! « Sam hatte es sehr eilig aufzustehen aber auch ihm war schlecht gewesen, sodass seine Bewegungen wenig Athletisches an sich hatten.
»Was hast du denn für ein Problem? Ich werde ganz bestimmt nicht von meinem Bett aufstehen. Schon vergessen, mir ist todelend«, protestierte ich.
»Mach schon! Ich habe total verpennt, dass wir heute zu meinen Eltern zum Kaffee trinken kommen sollten. «
»Was? «, schrie ich laut. »Wie kann man so etwas denn vergessen? «
»Das weiß ich doch nicht. Fakt ist wir sollten schon um drei dort sein. Meine ganze Verwandtschaft sitzt schon bei meinen Eltern und wartet auf uns. «
Ich war den Tränen nahe. Wirklich, ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.
Wütend über Sam, der einfach mal so einen Besuch bei seinen Eltern vergaß, hievte ich mich von meinem Bett, kramte die erstbesten Kleidungsstücke zusammen und begab mich ins Bad.
Ich betrachtete mich im Spiegel und es heiterte mich kein bisschen auf. Eher das Gegenteil war der Fall gewesen. Stellen Sie sich vor sie hatten eine heftige Nacht hinter sich und einen Kater, der sie noch nie zuvor besucht hatte. Nun mussten Sie in nicht einmal zehn Minute fertig für eine Familienfeier sein. Also ich weiß nicht wie Sie aussehen würden aber ich sah aus wie die kleine Schwester des Todes.
Bevor ich das Bad verließ, übergab ich mich noch einmal.
Je leerer mein Magen, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich auf der Straße übergeben musste.
Ich hatte mir eine Jeans und einen dunkelblauen Poncho übergezogen und griff ihm Rausgehen nach meiner Sonnenbrille, die ich sofort beim ersten Sonnenstrahl aufzog.
»Am Sonntag werden wir so verkatert sein, das wir keinen Kuchen hinunterbekommen werden aber ich will doch ein Kaffeekränzchen darum bringe mir bitte schon einen Tag vorher einen Geburtstagskuchen mit«, äffte ich genervt Sams vergangene Worte nach, die er gebraucht hatte, damit ich ihm einen Cheesecake am Vortag seines Geburtstages mitbrachte.
»Ist ja gut«, murmelte er und setzte seinen Weg zur Subway fort. Ich dackelte ihm hinterher und wünschte, ich hätte eine Voodoo-Puppe bei mir gehabt.
»Alles Gute-«, fing Sams Mutter an zu sagen, stoppte dann aber mitten im Satz, als sie uns sah.
»Ach du meine Güte wie seht ihr denn aus? «
Sams Vater gesellte sich zu seiner Frau und sah uns wissend an. »Ich denke das wird wohl der Grund für ihre Verspätung sein. «
Unsere Erscheinung war absolut erbärmlich.
Sam trug immer noch die schwarze Hose von gestern, die vom Schlafen total zerknittert war. Aus der Hose hing sein weißes, ebenfalls zerknittertes Hemd und seine dunklen Augenringe gaben ihm den Rest.
Ich sah aber nicht viel besser aus. Bis auf meine Kleidungstücke war unsere Erscheinung identisch, nur ich hatte meine Augenringe hinter meiner Sonnenbrille versteckt. Wir sahen aus wie zwei bekiffte Gangster.
»Sam hat es verbockt, ich wusste nicht einmal etwas davon«, stellte ich klar, gab Sams Eltern einen Begrüßungskuss auf die Wange und ging ins Haus.
»Sie scheint wohl nicht bester Laune zu sein«, stellte Sams Vater fest.
»Naja, ihr ist kotzübel und sie hat erheblichen Schlafmangel. « Auch Sam umarmte seine Eltern und die drei folgten mir ins Haus.
»Ist alles in Ordnung mit dir, meine Liebe? «, fragte mich Sams Großmutter. Ich nickte langsam, doch ihre Frage war durchaus berechtigt. Alle aßen ihren Kuchen und ich hätte auch so gerne einen gegessen aber jedes Mal wenn ich nur ein Stück ansah, musste ich aufstoßen.
»Mami, ich will auch Sonnebille haben«, bettelte die kleine Sahra bei ihrer Mutter. Sahra war Sams Patenkind. Sie war zuckersüß aber gerade war sie drauf und dran mir meine Sonnenbrille zu stehlen. Kleine Kinder bekamen alles wenn sie nur lange genug mit ihren süßen Glubschaugen zwinkerten.
»Schätzchen, das ist Rachels Sonnenbrille«, versuchte die Mutter
Weitere Kostenlose Bücher