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friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
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lauter Tränen in den Augen, stieß ich mit Grace zusammen.
    »Ach du meine Güte, Rachel, was ist los? «, fragte sie beunruhigt. Ich antwortete ihr aber nicht und hetzte ohne genauen Plan davon.
    Unaufhörlich drückte ich auf die Klingel der Türe, vor der ich stand. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, bis ich jemanden hinter der Türe hörte und sie sich endlich öffnete.
    »Rache! «, sagte Sam und war angesichts meines Zustandes sichtlich beunruhigt. »Was ist los? «
    Ich konnte ihm nicht antworten. Ich konnte nicht einmal mehr atmen. Alles schnürte sich in mir zu. Ich keuchte, während ich versuchte etwas Luft in meine Lunge zu bekommen. Doch das Einzige, das ich zustande bekam war fürchterlich zu heulen.
    Sam zog mich sofort in seine Arme und drückte mich fest an sich. Ich weinte weiter.
    »Rache, du machst mir Angst. Was ist passiert? «
    Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich bekam es einfach nicht über meine Lippen, stattdessen drückte ich mich noch fester an ihn und krallte meine Finger in sein T-Shirt.
    »Rachel, dein Handy klingelt schon die ganze Zeit«, sagte Sam.
    Mir war gar nicht aufgefallen, dass es schon seit meiner Flucht aus der Arbeit sturmgeklingelt hatte. Sam drückte mich etwas von sich um mein Handy aus meiner Jackentasche holen zu können. Als er es in der Hand hielt, war ich auch sofort wieder an seiner warmen Brust.
    Sam beendete das ewige Klingeln, indem er den Anruf beantwortete.
    »Hallo? «, fragte er und ich hörte durch das Telefon eine panische Stimme meinen Namen sagen. »Nein, ich bin es Sam.  «
    Ich wusste sofort wem ich die Stimme, die in Verzweiflung badete, zuordnen konnte.
    »Rache ist hier bei mir. Grace, was zum Teufel ist passiert? «, wollte Sam endlich wissen.
    »Julia ist heute bei einem Verkehrsunfall gestorben«, hörte ich die gedämpfte Stimme meiner Chefin durch das Telefon sagen. Für mich hallte dieser Satz unerträglich laut durch meinen Kopf. Es war, als schrie ihn mir jemand direkt ins Ohr und das immer und immer wieder.
    »Nein«, sagte Sam, dessen Stimme an Kraft verloren hatte. Er ließ das Handy auf den Boden fallen, während mein Weinen noch lauter wurde. Ich war in Sams starken Armen eingeschlossen und sein Kopf ruhte in meinen Haaren. Sam hatte mich schon vor so vielem beschützt und würde das auch noch ewig tun. Vor dem Schlimmsten hatte mich aber keiner beschützen können.
    Wir standen eine ganze Weile einfach nur da. Sam streichelte mir das Haar, was mich ein bisschen beruhigte. Ich bekam langsam wieder etwas besser Luft.
    »Hey«, flüsterte Sam mir leise ins Ohr. »Ich werde dir kurz etwas zu trinken holen. Ich bin sofort wieder bei dir. «
    Er verschwand in der Küche und ich fühlte mich plötzlich wieder so alleine. Es machte alles keinen Sinn. Wie sollte ich ohne meine Mutter weiterleben? Ich konnte sie nie mehr um einen Rat bitten, nie mehr ihr Lachen hören, sie nie mehr einfach so anrufen und mit ihr reden. Das würde ich nicht durchstehen. Die Gedanken daran ließen meine Tränen wieder schneller an meinem Gesicht herunterlaufen. Ich wollte mich einfach nur hinlegen und hoffen, dass das alles nur ein schlechter Traum war.
    Kaum war ich in Sams Zimmer, da hatte ich mich auch schon in sein Bett gelegt und weitergeheult. Ich musste einfach nur aus diesem fürchterlichen Traum aufwachen.
    »Rache? «, hört ich Sam fragend sagen. Ihm war wohl aufgefallen, dass ich nicht mehr da war, wo er mich hatte stehen lassen. Ich antwortete ihm nicht. Er würde mich schon finden. Ich stellte mir nur die Frage, ob ich überhaupt gefunden werden wollte.
    Wollte ich nicht lieber für immer in Ruhe gelassen werden? Diese Option stellte sich mir aber gar nicht, denn Sam war schon in seinem Zimmer aufgetaucht und als ich ihn sah, wusste ich, dass ich nicht alleine sein wollte. Sams Augen waren gerötet. Der Tod meiner Mutter war auch für ihn ein großer Verlust, der schmerzte. Sie war fast schon zu einer zweiten Mutter für ihn geworden, klar, dass er sich das Trauern nicht verkneifen konnte. Er ging ans Fenster und verdunkelte den Raum. Am Bett angekommen reichte er mir das Glas Wasser und ich trank einen kleinen Schluck daraus. Sam stellte das Glas beiseite und legte sich wortlos neben mich. Ich schmiegte mich an ihn und genoss es seinen Körper zu spüren. Das gab mir das Gefühl, nicht unkontrolliert abzustürzen. Nach einer Weile, in der wir einfach nur dalagen, schlief ich erschöpft neben Sam ein. Das war nicht mein bester Schlaf gewesen, denn er

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