Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
Vom Netzwerk:
ich in einem Raum festsaß und nicht hinauskonnte oder durfte, ich unbedingt hinausmusste. Deshalb wählte ich, mit schon zittrigen Fingern, Sams Nummer.
    Und nun wartete ich bis er kam und mich hier rausholte.
    Es verging eine viertel Stunde, erst dann klingelte mein Handy. Es war Sam.
    »Wo bist du? «, fragte er. »Ich war im Restaurant, habe dich aber nirgends gesehen. «
    »Hättest du mich ausreden lassen und nicht sofort aufgelegt, dann hätte ich dir gesagt, dass ich auf der Damentoilette sitze. «
    »Auf der Damentoilette? «, hörte ich Sam durch sein Handy sagen und neben den Straßengeräuschen meinte ich ein Lachen zu hören. »Auf die Story bin ich gespannt.  «
    »Das ist nicht witzig. Komm einfach an das Fenster und hilf mir heraus. «
    »Du steckst aber nicht schon im Fenster fest, oder? «
    »Sam, nein! Jetzt komm endlich! «
    »Bin gleich da. «
    Ich öffnete das Fenster, als ich Sams Umrisse draußen sah und blickte in sein grinsendes Gesicht.
    Irgendetwas an seinem Grinsen, lies meinen Körper auf einmal zusammenzucken. Das ist mir vorher noch nie passiert. Sam hatte mich schon oft mit diesem Lächeln angelächelt aber mein Körper hatte damals nicht so reagiert wie heute. Ich riss mich aber schnell wieder zusammen und benutzte die Heizung als Leiterersatz. Dann hievte ich mich aus dem Fenster, wo mir Sam auf der anderen Seite heraushalf. Wieder festen Boden unter den Füßen, fühlte ich mich gleich viel besser. Zwar zitterte ich noch ein wenig, aber das würde sich bald wieder legen.
    »Bezahlt? «, fragte mich Sam amüsiert. »Oder zur Kriminellen geworden? «
    »In meiner Hektik habe ich das Geld auf die Theke gelegt aber ich glaube dabei ist viel zu viel Trinkgeld liegen geblieben. «
    Sam fing laut an zu lachen und sein Lachen steckte mich an. Ich musste mir schon den Bauch halten und bemerkte gar nicht, dass ich mittlerweile die Einzige war, die noch lachte. Mein Alleingang wurde mir erst bewusst, als Sam mich plötzlich sanft an die Wand drückte.
    Total perplex schaute ich ihm in die Augen.
    In meinem Bauch begann ein extremes Chaos loszubrechen und bei Sam schien auch einiges aus den Fugen zu geraten, sonst würde er mich sicher nicht an die Wand drücken und mich damit völlig verrückt machen. Stattdessen verkleinerte er den Abstand unserer beiden Körper, bis es keinen mehr gab. Mein Herz hämmerte wie verrückt und mein ganzer Körper war mit Gänsehaut bedeckt.
    Sams Augen schienen sich dunkler zu färben. War so etwas überhaupt möglich? Mit diesem Blick hatte ich vorher noch keine Bekanntschaft gemacht. Das war ziemlich verwirrend. Doch verwirrt oder nicht, als Sam meinen Lippen gefährlich nahe kam, vergas ich alles um mich herum. Oh Gott, ich durfte mich jetzt auf gar keinen Fall vor Aufregung übergeben.
    »Das du immer in Schwierigkeiten geraten musst«, sagte er mit verführerischem Unterton und war drauf und dran den Weg in Richtung meiner Lippen fortzusetzten, als plötzlich die Türe der Damentoilette aufging. Sam entfernte sich sofort von mir und packte meine Hand. Er zog mich vom Hinterhof weg auf den Gehsteig. Kaum hatten wir unseren Gang verlangsamt, lies Sam meinen Arm wieder los. Ich konnte es mir nicht erklären aber ich fand es doof, dass wir uns nicht mehr berührten. Wir beide wussten nicht, was im Hinterhof des Restaurants passiert war aber ich stellte fest, dass sich irgendetwas verändert hatte. Zwischen uns herrschte eine Spannung, die vorher nicht existiert hatte. Ich warf immer mal wieder einen Blick zu ihm und wenn er zu mir sah und ihn erwiderte, dann sprang mein Herz in alle vier Ecken.
    Immer wenn wir uns zufällig berührten, benahmen wir uns wie Teenager und sahen zu, dass wir wieder einen gebührenden Abstand zwischen uns herstellten.
    Ob es nun auf der Straße war oder in der Subway.
    Wie konnte es nur passieren, dass ich mich mit 26 wieder wie ein Teenager fühlte? Schon mit zwanzig war ich gottfroh gewesen, nicht mehr in die Gruppe der hormongesteuerten Bevölkerung eingeordnet werden zu können. Und nun? Alles für die Katz.
    Nach einem Weg voller körperlicher Distanz, erreichten wir Sams Wohnung und hatten es sogar geschafft, wieder ein bisschen Normalität zurückzugewinnen.
    »Ich meine wie gestört musste man denn sein, um eine Frau bis in ein Restaurant zu verfolgen und sich dann einfach neben sie zu setzen? «, beendete ich lachend den Bericht von der Begegnung mit meinem Stalker und betrat die Wohnung. Sam schloss die Türe hinter

Weitere Kostenlose Bücher